PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (7/2023 bis 10/2023)
Station(en)
Allgemeinmedizin
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Wenn man sich auf das PJ in der Praxis Bayerwald bewirbt, kommt man entweder nach Kirchberg im Wald (2 Wohnungen; 1 bis 2 PJler), oder nach Grafenau (in der Regel 2 PJler). Die Studis in Kirchberg machen ihr PJ in den 4 Standorten der Praxis Bayerwald, und suchen sich im Verlauf im besten Fall ihre Schwerpunktpraxis aus, wo sie mehrheitlich bleiben. Zudem gibt es montags Fortbildung und 2x die Woche digitale Fällebesprechungen, in denen die Ärzte ggf. knifflige Fälle/Fragen besprechen.
Die Studis in Grafenau machen ihr PJ in jeweils einer festen, externen Praxis, die mit der Praxis Bayerwald kooperiert. Diese Studis kommen eher ausnahmsweise dann in die Standorte der Praxis Bayerwald; nehmen aber an der digitalen Montagsfortbildung auch teil und haben ihre eigenen Fällebesprechungen 2x/Woche mit anderen externen Hausärzten.
Ich war in Kirchberg und habe dementsprechend mehrere Standorte der Praxis Bayerwald kennengelernt. Meine Bewertung bezieht sich auf das PJ in Kirchberg.
Pros:
- zwei Fortbildungen/Woche (montags von der Praxis, ca. 1h, Vortrag mit Durchgehen von einem Krankheitsbild; mittwochs meist von der Uni, wenn digital/hybrid; bei mir Uni Jena)
- regelmäßige Fällebesprechungen, die das klinische Denken anregen und nochmal einen tieferen Eindruck vom hausärztlichen Alltag geben
- man bekommt in Kirchberg 2 schöne, gemütliche, gut eingerichtete Wohnungen kostenlos zur Verfügung, die man sich zum Teil mit anderen Studis teilt, mit sehr schöner Aussicht und umgeben von Wald und Ruhe
- bei Bedarf und wenn noch nicht ausgebucht, steht ein altes Praxisauto zur Verfügung (50€ Miergebühr/Woche, +Spritgeld dazu).
- Möglichkeit, verschiedene Standorte sich anzuschauen und zu vergleichen (ist überall etwas unterschiedlich: Abläufe, Zusammenarbeit mit MFA, Patientenprofile, Patientenanzahl, Schwerpunkte, Räumlichkeiten usw.)
- man kann vieles selbst machen (Anamnese, körperliche Untersuchung; oft bzw. wenn genug Zeit ist, diagnostisches und therapeutisches Prozedere mit Ärzten besprechen; in manchen (nicht in allen) Praxen kann man in leichten Fällen auch selbstständig die Patienten betreuen)
- gute Sono-Geräte; durch die Check Ups kann man in manchen Wochen täglich schallen
- Journal Club mittwochs 19h30-21h, 1x/Monat
- hohes Engagement vieler Ärzte für das Teaching
- Antrag auf finanzielle Förderung (ca. 600-800€/Monat) möglich
Kontras:
- es wird den Studierenden viel anvertraut, aber auch von ihnen viel Engagement und Einsatz, und ggf. Unterstützung bei diversen Projekten erwartet
- hohe Spritkosten
- es wird zwar erwartet, dass man sich nach den ersten Wochen eine Schwerpunktpraxis aussucht. Allerdings klappt dies aus organisatorischen Gründen nicht immer (im Sommer abwechselnde Ferien der Praxen; sonstige Studis auch dabei, die auch in die Praxen wollen, PJler, Blockpraktikanten, Familanten, Studis vom Exzellenten Sommer, Hospitanten, Schülerpraktikanten, einzuarbeitende Ärzte usw.). Wenn man viel zwischen den Praxen wechselt, braucht man automatisch länger, bis man gut eingearbeitet ist. Man kommt weniger dazu, Patienten vollständig selbst zu betreuen. Einiges verzögert sich im Vergleich damit, wenn man in "nur" einer Praxis ist.
- die Gemeinschaftspraxis macht bei sehr vielen Projekten mit. Einerseits kann man z.T. davon profitieren; andererseits muss man sich ggf. anpassen und die Kapazität der Ärzte ist dementsprechend ggf. reduziert.
Pros oder Kontras (individuell):
- sehr ländliche, abgelegene Region von Niederbayern, in der sich ein "Stadtmensch" eher nicht zuhause fühlen wird
- der Wechsel zwischen den einzelnen Praxen/Teams
Eine Hospitation für 1-2 Tage kann einen guten Eindruck über das PJ geben.
Bewerbung
6 Mo bis 1,5 Jahre davor
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung EKG Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen EKGs Patienten aufnehmen Patienten untersuchen
