Ich habe mein Wahltertial im PJ in der Plastischen Chirurgie am Agaplesion gemacht. Die Abteilung ist spezialisiert auf Brustchirurgie, insbesondere für Brustrekonstruktion aus Eigengewebe gibt es hohe Expertise.
Meine Erfahrung im PJ-Tertial ist gut bis mittelmäßig, da wie PJs zwar fest eingebunden waren, aber meiner persönlichen Empfindung nach wenig gefördert und nicht ausreichend wertschätzend behandelt wurden.
Positiv war das Krankenhaus sowie, dass wir immer fest im OP eingeplant waren und immer mit an den Tisch durften.
Wir PJs mussten regelmäßig Spätdienste von 12 - 20 Uhr machen, wenn die Abteilung einen langen Saal hatte. Das kann man so oder so sehen. Der Vorteil davon ist jedenfalls, dass man als PJ dann mit einem Oberarzt oder einer Oberärztin operiert und somit die erste Assistenz hat.
Mir hat nicht gefallen, dass man selten ein "Danke" für die Mithilfe gehört hat. Wir PJs hatten schon einige sehr stumpfe Aufgaben wie z. B. alle Arztbriefe anlegen und nach Entlassung auf Rechtschreibung Korrektur lesen und eventuell fehlenden Histobefunden hinterher telefonieren. Da hätte ich mir - wie bereits erwähnt - mehr Wertschätzung gewünscht. Außerdem habe ich mich eher wie eine Hilfskraft gefühlt und nicht wie eine angehende Ärztin, weil wir regelhaft zwar Haken halten und assistieren durften, aber im OP kaum gefördert wurden. So durften wir PJs meist nur Nähen, wenn alle andere auch mit Nähen beschäftigt waren und es dadurch dann schneller ging. In meinem Pflichttertial in der Chirurgie wurde ich deutlich mehr gefördert.
Zusammenfassend: Man ist viel im OP und bekommt Routine im OP, zwischenmenschlich hat es mir nicht so gut gefallen, aber man kann ja individuell abwägen, wie wichtig einem solche Aspekte sind.
Wir PJs hatten darüber hinaus die Möglichkeit, zwei bis vier Wochen in die Handchirurgie des Agaplesion zu rotieren. Ich war zwei Wochen dort und fand es großartig. Ähnlich haben die anderen PJs mir von ihrer Rotation berichtet.