PJ-Tertial Psychiatrie in Universitaetsklinikum Marburg (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
2B, 5B
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Da bislang noch keinerlei Berichte im PJ-Ranking für das Wahlfach Psychiatrie am UKGM Marburg vorlagen, war ich zunächst etwas skeptisch, sollte allerdings schnell eines Besseren belehrt werden. Die neu eingerichtete IPSTA (Interprofessionelle Ausbildungsstation) hatte mich neugierig gemacht und so nahm ich zügig Kontakt zu dem sehr engagierten, zuständigen Mitarbeiter aus dem Studiendekanat auf. Alle im Vorfeld aufgetretenen Fragen konnte ich unkompliziert mit ihm, sowie der zuständigen Oberärztin klären.
In der ersten Woche fand eine Einführungswoche für alle PJler am UKGM im ersten Tertial statt, die sehr hilfreich war. Konkrete Themen waren: Einführung in ORBIS, Management chronischer Wunden, Einweisung in Medizingeräte, Strukturierte Übergaben, sowie Übungen zur Krankenhaushygiene.
Der Arbeitstag in der Psychiatrie startet jeden Morgen um 8:00 Uhr mit der Frühkonferenz, in der v.a. von aufgenommenen Patienten des letzten Tages berichtet wird. Grundsätzlich findet an zwei Tagen pro Woche noch ein Journal Club bzw. eine Kasuistikvorstellung statt. Zweiteres kam während meiner Zeit allerdings nur selten vor.
Im Sinne der Einarbeitung war ich zunächst für vier Wochen auf der geschützt-geschlossenen Station 5B eingesetzt. Hier konnte ich einen guten Einblick in einige akute Krankheitsbilder gewinnen.
Die anschließenden acht Wochen verbrachte ich auf der IPSTA (Station 2B). Diese Station behandelt hauptsächlich junge Erwachsene. Zusammen mit einer Masterstudentin der Psychologie und einer Pflegefachkraft (Auszubildende der Pflege gab es während meines Tertials leider nicht) durften wir in oberärztlicher, sowie psychologischer Supervision eigene Patienten behandeln. Fast täglich trafen wir drei uns nach der Frühkonferenz mit der zuständigen Oberärztin und besprachen unsere Pläne für die Weiterbehandlung unserer Patienten. Da die Pflegefachkraft zwischendurch teilweise Urlaub hatte oder Bereitschaftsdienste leistete, war sie nicht immer anwesend. In diesen Fällen gab es allerdings häufig eine Vertretung für sie.
Mein erster Patient wurde leider schon ca. drei Wochen vor meiner IPSTA-Zeit aufgenommen, der Pat. ließ sich allerdings erfreulicherweise schnell auf den Therapeutenwechsel ein. Zunächst galt es, einigen sozialpsychiatrischen Fragestellungen nachzugehen, die im Verlauf einige Telefonate mit sich zogen. Es war spannend, einen Einblick in die Arbeit der Sozialarbeiter, sowie unterschiedliche betreute Wohneinrichtungen zu bekommen. Weiterhin hatte ich die Möglichkeit, mit mir zur Verfügung gestellten Arbeitsblättern die Therapiestunden zu gestalten, wenn es ansonsten kein vordergründiges Gesprächsthema gab. Da die Psychologie-Studentin und ich uns ein Büro teilten, konnte ich sie jederzeit direkt bei aufkommenden Fragen ansprechen und sie teilte sehr gerne ihre psychotherapeutischen Erfahrungen mit mir. Außerdem wurden uns eigene Telefone zur Verfügung gestellt, sodass wir uns auch jederzeit auf diese Art kontaktieren konnten. Mit der Pflegefachkraft führte ich zusammen einen Hausbesuch bei meinem Patienten durch.
Unsere Pat. durften wir teilweise selbst visitieren und andernfalls die Dokumentation übernehmen. Bei körperlichen Beschwerden sollte ich die Pat. zunächst untersuchen und mir anschließend einen Therapieplan überlegen und nach Rücksprache einleiten (bspw. die Anordnung von Medikamenten bzw. die Anforderung weiterer zielführender Untersuchungen).
Weiterhin durften wir neue Patienten eigenständig aufnehmen, körperlich untersuchen, der Oberärztin vorstellen, einen Aufnahmebefund anlegen und am nächsten Morgen in der Frühkonferenz von ihnen berichten. Bei Entlassung unserer Patienten sollten wir den Arztbrief erstellen.
Ich fühlte mich direkt von Anfang an als vollwertiges Teammitglied. Bei Fragen konnte ich mich jederzeit an die ärztlichen, psychologischen, sowie pflegerischen Kollegen wenden.
Neben den Aufgaben, die ich eigenständig durchführte, konnte ich auch immer mal wieder Therapiegesprächen von Ärzten und Psychologen, sowie Gruppentherapien beiwohnen. Des Weiteren hatte ich die Möglichkeit, mir EKT- und rTMS-Behandlungen anzuschauen, bei Konsilen mitzufahren und neuropsychologische Testverfahren kennenzulernen. Außerdem fand in der ersten Hälfte meines Tertials wöchentlich eine Geriatrie-Weiterbildung statt und anhand von konkreten Patientenfällen besprachen wir im wöchentlich stattfindenden PJ-Unterricht typische psychiatrische Krankheitsbilder.
In den verbleibenden Wochen arbeitete ich erneut auf der Station 5B.

Außerdem good to know:
- Es gibt einen Blutabnahmedienst, sodass ich einzig wenige Male bei neu aufgenommen Patienten auf die geschützt-geschlossene Station Blut abgenommen habe.
- Kleidung wird zwar gestellt. Diese kann man sich allerdings nur im Klinikum auf den Lahnbergen holen. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da sie nicht unbedingt benötigt wird.
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Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47