PJ-Tertial Chirurgie in Alfried Krupp Krankenhaus (7/2023 bis 10/2023)

Station(en)
Unfallchirurgie, Allgemein- u. Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Essen
Kommentar
Kurzfassung:
Ich rate jedem davon ab das Chirurgische Tertial im Alfried Krupp KH zu machen.
In keinem anderen Tertial/ Haus wurden wir so unfreundlich und teilweise unmenschlich behandelt. (Beleidigungen, Anschreien, Sexismus im OP, ...)
Wir Dokumentierten die Vorfälle, die könnt ihr am Ende lesen wenn ihr genau wissen wollt, was passierte.


Ausführlich:
Vor Tertial beginn bekamen wir eine E-Mail in der wir den Wunsch der Verteilung angeben konnten. 1x Abteilung 8 Wochen, 2 Abteilungen 4 Wochen. Es konnte zwischen Unfall- Allgemein/Viszeral, Gefäß und Handchirurgie ausgewählt werden.
Der Einführungstag war weit entfernt von einer Einführung. Leider war die PJ Beauftragte Krank. Ihre Vertretung traf dann etwas verspätet am Treffpunkt ein und sagte uns auch direkt das Sie keine Ahnung hat, aber sie kann uns schon mal die Sachen verteilen. Den Großteil der Informationen (Wo was ist im Haus, an wen wir uns wenden, wann welche Abteilung morgen startet und was erwartet wird,) haben wir glücklicherweise von anderen PJ´lern erfahren.

Es gibt 597€ und 140€ Essensgeld in Form von Wertmarken. Diese ändern Jeden Monat die Farbe, eine Verwendung im folge Monat ist nicht möglich.
Das Essen kostet ~5,40, mit Getränk 7,20€. Es gibt immer 1-2 Gerichte und eine Alternative. Morgens stehen Salate und Brötchen da. (Da man oft im Op steht und nicht essen gehen kann, habt ihr ein paar Marken über. Diese dürft ihr aus Kulanz im Krankenhaus Kiosk gegen sehr überteuerte Schokolade oder andere Produkte tauschen)

Man bekommt einen Spind, den man sich mit einer weiteren Person teilt. Im oberen teil des Spindes ist ein kleines Abschließbares Fach für Wertsachen.


UC:
Der Tag startet kur vor 7 mit einer Röntgenbesprechung. Hier gibt es eine Klare Hierarchie. CA/ OA vorne, PJ hinten. Dann werden die Röntgen/ CTs von der Nacht besprochen. Man erkennt nicht viel, es wird leise und schnell gesprochen so das alles ehr ein zeit absitzen ist. gegen 7:30 geht man auf Station und erfüllt seine Hauptaufgabe. Blutentnahmen und Zugänge. Die Visite haben wir ab dem 3. tag nicht mehr mitgemacht, da das Konzept In den Raum gehen, das Pflaster abreisen, schauen und wieder gehen keinen großen Lehreffekt hatte. Die Chefarztvisite enthält etwas mehr Gespräch, war aber nicht hilfreich so das sich diese auch nicht lohnte. Die Zeit war Knapp, wir mussten die Blutentnahmen machen. (3 Leute ca. 8-12 Uhr und wir waren nicht langsam!) Es gibt insgesamt 2 Telefone. Wenn man nicht gerade Blutabnimmt, steht man im OP und hält Harken. Die OP ist stark Laune-abhängig. Von "es wird dir etwas erklärt wenn du fragst" bis hin zu Anschreien, Beleidigungen, das Werfen von OP besteck, weil etwas nicht so funktionierte wie gewollt, ist alles möglich. Die Ärzte lästern untereinander über die, die gerade nicht da sind. (Immer sehr unangenehm, weil man nicht vom Tisch weg kann) Die OPs laufen den ganzen Tag, in den ersten werdet ihr aber sehr selten eingeteilt. (Da muss man Blut abnehmen) ab 12 geht es dann los. Diese ziehen sich auch mal bis 17/ 18 Uhr. (Warum haben wir erst in der Mitte raus bekommen. -> Dem PJler muss man keine Überstunden bezahlen)
Gelegentlich waren wir in der Notaufnahme, hatte man Glück und einer der Netten Ärzte war da, durfte man Pat. Untersuchen, vorstellen, Schallen und auch mal einfache Sachen nähen.


AVC:
Hier startet der Tag (wie in der GCH) erst 7:45 mit einer Besprechung. Die Visite findet zuvor 7 Uhr statt (auf die wir nicht mussten).
Die Ärzte sind (oberflächlich) netter. Hier wurden wir kein Einziges mal angeschrien. Die Erwartungen als Blutabnahme Dienst und Viggomat zu funktionieren war jedoch die gleiche. "Lehre muss von euch aktiv eingefordert werden" wurde betont. Auf mehrfaches Nachfragen etwas anderes zu machen als Harken halten, BE und Viggos legen kam nichts. Auch die Aktive Frage im OP etwas machen zu können wurde verneint. Die Hauptaufgabe beseht im Halten von Harken, dem Entlüften bei laparoskopischen Eingriffen und den Patienten danach mit der Anästhesie umzulagern, "denn Sie sind unterbesetzt und haben keine Zeit".
Gerne wird man auch nur für das Umlagern (Pat. aus OP in Aufwachraum schieben) von Station in den OP gerufen. Die AVC macht selbst Endoskopien. Die Frage an einer teilzunehmen und mehr zu machen als nur zuzusehen war trotz mehrfacher Nachfrage nicht möglich.

Es gibt einen OP Plan den man mit seinem Zugang einsehen kann. Dort steht in welchen OPs ein PJ´ler eingeplant ist. Hier wird man aber teilweise nicht gebraucht und für andere angerufen auf denen man nicht steht. Teilweise wird man dann angemacht warum man nicht da ist, man könne ja auf den OP Plan sehen und sich Einteilen.

Aber es gab auch gute Punkte:
Im Gegensatz zur UC kannte man unsere Namen und wir wurden Angesprochen.
Sobald die BE durch waren, in den Ops jemand zum halten war, hatten die anderen "frei". Es gibt keinen Aufenthaltsraum. Von den Stationen wird man etwas verscheucht, daher bleibt nur die Cafeteria. (Ihr braucht nichts zu lernen mitnehmen, dafür ist es da zu laut)





Vorfälle (Auszug):
Wir haben einige Auszüge von Vorfällen aufgeschrieben, damit ihr einen Eindruck bekommt.

Der Pflicht Unterricht (Montags 14-16:15) konnte teilweise nicht besucht werden, da man in der OP festgehalten wurde. Auf nachfrage wurde man ausgelacht oder es wurde heruntergespielt " *lachen* ja wenn man 3x nicht kommt gibt es einen Tadel". Gleichzeitig bekam man ärger, weil man nicht da war.
In der folge Woche Woche wurde aktiv nachgefragt, darauf hin hieß es "Ach der PJ Unterricht ist eh scheiße, du bleibst hier wir Operieren" als wir dann anmerkten das ER der Operateur heute die Vorlesung hält, gab es 2 Optionen. a) Er schickt eine Vertretung (Die nichts von den Folien wusste) oder B) die Vertretung löst uns aus, aber dann ist er im OP und niemand bekommt Lehre.

Wir (3 PJ´ler) wurden teilweise in 3 Sälen gleichzeitig eingeplant und standen am Tisch. im Anschluss bekamen wir böse Sprüche warum die Blutentnahmen nicht gemacht wurde. (Anmerkung: BE Abnahme Dienst wurde aus Kostengründen abgeschafft).

Am folge Tag gab es einen Anruf von Station, wegen einer Blutentnahme für einen Vanco-Spiegel. Auf nachfrage sollte ich den Op verlassen und diese BE machen. Tat ich. Bei meiner Rückkehr wurde ich direkt angefahren wo ich denn war. Die Antwort " Die besagte Blutentnahme" wurde mir "Nein! OP ist wichtiger, jetzt kommt her" begrüßt.

Sexistische Sprüche und auch Beleidigungen sind Standard (Anmerkung: es gibt 3 Nette Ärzte, da kommt das nicht vor)

Am Tag des PJs, wo alle Abteilungen und Kliniken freigestellt wurden, um für ein Faires PJ zu streiken wurde uns gestattet das 1/3 da hin gehen darf. Wir sollte Losen.

Während einer OP (In der man wieder nur Harken halten musste "denn nur dafür seid ihr hier" Zitat OA) lies meine Kraft etwas nach. Meine arme bewegten sich dadurch etwas leicht nach unten. Ich wurde sofort angeschrien. Der Pat. ist sehr alt, wenn das bricht gibt es eine Blutung die der Patient nicht überlebt, habe ich vor ihn Umzubringen?!?. Ich sagte das ich mich nicht bewegte, woraufhin "Dann bin ich scheinbar blind" geantwortet wurde. Ich entschuldigte mich und sagte das es vlt daran liegt das meine Kraft nach lässt "Ja das wird es wohl sein" war die Antwort. Bleiben musste ich trotzdem, das ist halt so.

Op´s in denen Man bis 17/18 Uhr steht, aber am nächsten Tag trotzdem kurz vor 7 antreten muss, ist nicht täglich, aber recht gehäuft vorgekommen.

Ärzte schreien sich auf der Station über die Flure weg an, Beleidigen sich auch gegenseitig. Erst als eine Schwester einschritt "Bitte! Keine Fäkalsprache vor den Patienten" lösten die Drei sich auf.
Bewerbung
Normal als Wahl der vorgeschlagenen Kliniken der Universität.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
597
Gebühren in EUR
140

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 4.13