PJ-Tertial HNO in Klinikum Grosshadern (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
I6, I7, I/K22, Poliklinik
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kurz zusammengefasst

Pro:
- größtenteils nettes Team, vor allem nur nette OÄs & Chefs
- sehr liebes Pflegeteam
- riesen Spektrum der HNO, von allen Standardfällen bis zu seltenen Krankheitsbildern & oft spannende Riesen-OPs
- PJ-Unterricht
- sehr viel OP-Zeit
- gute Integration ins Team


Con:
- Einzelne Ärzte eher unkollegial
- Onboarding echt schlecht und der PJ-Beauftragte anfangs sehr unkooperativ
- sehr männliches Team mit rel. schelchtem Ansehen von Frauen mMn
- keine eigenen Patienten oder die Möglichkeit Visite zu machen
- man durfte erst coole Sachen sehen wenn die PJ-Arbeit von Blutabnahmen & Zugängen erledigt war
- erst ansehen & Respekt wenn man ihn sich nach ein paar Wochen erarbeitet hatte


Also unser PJ-Tertial begann schrecklich weil angeblich keiner wusste das wir kommen (wobei wir davor Email Kontakt mit dem PJ-Beauftragten hatten & auch zur LMU Einführungsveranstaltung eingeladen waren also eher eine schlechte Ausrede), sodass an unserem ersten Tag erst mal keiner wusste wohin mit uns etc. Das wäre ja noch okay gewesen, aber es hieß dann von Seiten der Sekretärin, wir müssen uns mit dem Arbeitsvertrag gedulden, dürften uns aber auch nicht beim Dekanat melden, weil die sonst erfahren würden, dass wir unversichert arbeiten. Nachdem wir nach über drei Wochen immer noch keinen Vertrag gesehen haben, wandten wir uns nochmal an die Sekretärin, die uns dann einen Hospitationsvertrag!! ohne Gehalt!!! für die letzten 2,5 Monate!! des Tertials vorlegte. Frechheit! Nachdem wir das mit dem PJ-Beauftragten besprachen, meinte dieser nur es wäre naiv(!) einen reibungslosen Ablauf in einem so großen Klinikum zu erwarten, wir sollen froh wenn wir 2,5 der 4 Monate bezahlt bekommen, denn früher ging ja auch ohne Bezahlung. Er meinte auch wir sollten uns nicht ans Dekanat melden, weil sonst er mit Konsequenzen rechnen müsste weil er uns unversichert hatte arbeiten lassen, aber uns damit ja einen gefallen getan hätte weil er uns so einen regelrechten PJ Start gesichert hat. Gehts noch? man muss dazu sagen dass man teilweise auch bei extrem langen (6-7 h) OPs assistiert & viel Blut abnimmt also keine Versicherung ist echt einfach nicht akzeptabel, diese Unkooperativität ebenfalls nicht, sowie das Wort "naiv" wenn man einfach einen Arbeitsvertrag zu den geltenden Konditionen der größten Medizinuni in Deutschland verlangt. Naja wir sind dann trotzdem zum Dekanat & letztendlich hat dann alles gepasst.
Man muss dazu sagen, dass der PJ-Beauftragte abgesehen davon aber wirklich toll war. Er hat immer versucht uns einen PJ-Unterricht zu ermöglichen (wöchentlich), der auch echt gut und auch lustig war. Auch praktisch hat man von ihm wahnsinnig viel gelernt, vor allem im OP, wo ich bei ihm eigentlich immer alles "zumachen" durfte inkl. subkutan oder auch mal Schilddrüsenknoten alleine punktiert habe.


Außerdem gab es ein paar Kollegen, die sich über andere Kollegen & oft Kolleginnen recht abwertend äußerten ("F*tze, Made, behindert" um nur ein paar Sachen zu nennen), was natürlich garnciht geht. Zu uns PJlern waren aber echt alle immer nett bis auf eine überforderte Assistenzärztin, die, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich am nächsten Tag, wo sie allein auf Station eingeteilt war, einen Studientag nehmen würde nur trocken & ernst meinte "F*ck dich". Naja ..
sonst waren alle aber wirklich echt sehr sehr cool, viele inspiriende liebe Ärzte & Ärztinnen. Die Chefs & Oberärzte sind ausnahmslos sehr nett & vor allem mit Dr. S. & dem Chef Prof. C. zu operieren hat immer super viel Spaß gemacht weil man extrem viel machen durfte. Es gibt nur einen älteren bisschen kauzigen OA aber dem bin ich immer erfolgreich aus dem Weg gegangen da die Abteilung ja recht groß ist.

OP-mäßig ist super viel geboten, es laufen meist 5-6 Sääle nur HNO, zwar viel ambulant & Ohr-OPs wo man nicht viel machen kann aber auch viele Hals- & Tumor-OPs sowie große Lappenplastiken wo man auch sehr aktiv mitassistieren darf & soll. Dadurch habe ich echt viel gelernt und das hat mir am meisten Spaß gemacht. Die OP Pflege ist auch wahnsinnig lieb. Dafür steht man aber auch mal 7 stunden am Stück & kommt manchmal erst um 18-19 Uhr heim aber das ist nicht der Regelfall, sondern passiert mal alle 3 Wochen einmal.

In der Poliklinik kann man sehr viel selbst untersuchen & ich durfte auch oft selbstständig Patienten übernehmen wie akute Epistaxis oder Ohr-Kontrolltermine. Diese Zeit war insbesondere sehr hilfreich um eine komplette HNO-Untersuchung gut zu lernen & auch hier war die Pflege extrem nett. Außerdem waren auch hier die Fälle recht vielfältig. Ich konnte eigentlich immer zwischen 14 und 15 Uhr heim, auf Nachfrage auch mal nach dem Mittagessen (vor allem Freitags). Hier war ich allerdings nur 3 von den 16 Wochen eingeteilt was ich etwas schade fand!

Auf Station I7 liegen vor allem die PatientInnen mit akuten Entzündungen, Abszessen & Tumoren, sodass der Alltag hier oft recht arbeitsaufwendig war im Bezug auch Verbandswechsel, Zugänge legen etc aber dafür hat man auch viel gesehen, aber war auch häufiger bis nach 17 Uhr da.

Auf I6 liegen die Ohr-Patienten sowie die Kinder, hier hielt sich der Aufwand in Grenzen, die Ärzte hatten mehr Zeit für nettes Erklären, gemeinsamen Kaffee & man konnte viel in den OP gehen. Feierabend meist zw. 14-15 Uhr wenn man nicht im OP festhängt.

Auf Privatstation hab ich vor allem Briefe geschrieben & nicht so viel gemacht aber bin dafür auch immer schon um 13-14 Uhr heim.

Studientage waren zur freien Verfügung, man sollte aber eher schauen, dass zumindest ein Pjler da ist bzw je nach OP Auslastung , wir konnten uns das aber recht frei einteilen, weil wir uns immer gut abgesprochen hatten.



Fazit: Ich hab echt viel gelernt & viel gesehen, vor allem operativ. Manchmal bzw je nach Kollegen habe ich aber oft echt nur Zeit abgesessen, was sich erst nach längerer Einarbeitung gebessert hatte. Ich hatte davor kaum Vorwissen in der HNO & meine Lernkurve war recht steil. Der Kontakt zu 90 % der Ärzte & Pflege war wirklich sehr nett. Wenn man Bock auf viel OP hat & auf sehr liebe Pflege, sowie ein breites Spektrum an Krankheiten sehen will & ein etwas dickeres Fell hat, würde ich das Tertial hier empfehlen. Ich würde es auch nochmal so machen, auch wenn vor allem der Anfang hart war. Überlege aber tatsächlich auch hier anzufangen weil die Pros den Kons auf jeden Fall überwiegen.
Bewerbung
PJ-Portal, wobei aber eigentlich immer Plätze verfügbar sind
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07