PJ-Tertial Innere in Klinikum Innenstadt (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
1b, Tropeninstitut, ZNA, 1a
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das PJ in der Inneren Medizin an Unikliniken hat bekanntlich keinen sonderlich guten Ruf –die Med IV der LMU scheint da eine wohltuende Ausnahme zu bilden. Mein Tertial dort hat mir super gefallen.

Organisation

Ausstattung und Organisation sind exzellent: es gibt in der modernen Portalklinik drei eigene PJ-Büros mit Arbeitsplätzen, man bekommt vollen Arztzugriff zu den IT-Diensten und eigene Spinde, Bereichskleidung und Kittel kommen jeden Tag frisch aus dem Automaten. Am ersten Tertialtag findet eine Einführung für alle PJler der Inneren Medizin an der LMU statt, am zweiten Tag eine spezifische Einführung für die Med IV. Es gibt keine offiziellen Studientage, dafür finden jeden Tag nach dem Mittagessen PJ-Fortbildungen statt - ICR, Pharmakologie und Red Flags über Zoom, EKG-Kurs und Fallvorstellung in Präsenz, dazu Examenssimulationen. Kein Stationsarzt hat ein Problem damit, dass man um die Mittagszeit 1.5 bis 2h für Mittagessen und Fortbildung verschwindet. Der PJ-Beauftragte, Herr Angstwurm, ist extrem engagiert, fragt stets nach Feedback und setzt dieses in der Regel dann auch um.

Rotationen

Grundsätzlich sind zehn stationäre Wochen sowie eine Woche Notaufnahme Pflicht, die restlichen fünf Wochen kann man in diverse Ambulanzen und Funktionsabteilungen hineinschnuppern. Die genaue Einteilung für alle erfolgt am zweiten Tag zusammen mit dem PJ-Sprecher, die meisten Wünsche könne auch umgesetzt werden. Stationär kann man in die Geriatrie, Nephrologie (am Campus Großhadern), auf die Privatstation und auf die gemischte Station 1a, sowie die Intensivstation rotieren. Dazu kommen die Rheuma-, Nephro-, Endo- und Infektioambulanzen, das Tropeninstitut, die Radiologie und die Sonografie/das Echo. Jeder bekommt auch die Chance mal im Notarztwagen mitzufahren (habe ich selbst nicht gemacht).

Die stationären Aufgaben beinhalten die üblichen BEs, pVKs, Aufnahmen, Sonografie von Nieren/diversen Ergüssen, Briefe und Schreibtischarbeit, da man aber meist mit mehreren PJlern auf Station ist, und in den Semesterferien noch die Blockpraktikanten dazukommen, hält sich die Arbeit für den Einzelnen relativ in Grenzen – dafür hat man Zeit für das Teaching der Blockpraktikanten. Hat man etwas Glück und zeigt Interesse, darf man unter Anleitung auch mal eine Aszites- oder Pleurapunktion durchführen. Im Tropeninstitut sieht man interessante infektiologische Fälle (Leishmaniose, Elephantiasis, Echinokokken, natürlich Malaria …), impft viel, kann selbstständig Impf- und Reiseberatungen durchführen, schallen und im Labor mal diverse Parasiten mikroskopieren; die Ärzte dort haben auch fast alle super interessante Lebensläufe (Einsätze in der Ebolaepidemie in Westafrika, im Bürgerkrieg im Kongo …) und können einen für ihr Fachgebiet begeistern. In der Notaufnahme sieht man die Patienten zuerst eigenständig, in der Rheumaambulanz kann man komplett eigenständig Wiedervorstellungen von Patienten betreuen. Generell waren meine mit-PJler auch mit den meisten Stationen und Abteilungen, die ich selbst nicht gesehen habe, sehr zufrieden.

Da die Med IV mit der Endokrinologie, Rheumatologie, Infektiologie, Nephrologie und Angiologie einige kleine Fächer bündelt, ist besonders die Station 1a, auf der ich die längste Zeit verbracht habe, sehr vielfältig und spannend. Oft hat man Patienten mit SIADH neben solchen mit AIDS und Kryptokokkenmeningitis, im Zimmer daneben dann das Phäochromozytom neben der Neurosyphilis, oder ANV, oder Pneumonie, oder Dermatomyositis, oder COPD …

Das Teaching ist in der Regel sehr gut, die meisten Assistenzärzte (mit wenigen Ausnahmen) geben sich Mühe bei Visiten etwas zu erklären und fragen einen aus, manche setzen sich sogar mal eine Stunde mit den PJlern in einen Seminarraum und machen kleine Impromptuseminare, oder machen regelmäßig mehrstündige Lehrvisiten. Auch die Oberärzte machen bei ihren Visiten meist gutes Teaching (allen voran Prof. Reincke, und Prof. Kroiß von den Endokrinologen).

Der Kontakt zur Pflege ist nett und unkompliziert, die Stimmung zwischen den PJlern super, man sieht oft alle anderen beim Essen in der Kantine (im Sommer meist im Innenhof). Das Essen selbst ist kostenlos, geschmacklich meist ‚naja‘, die Salate sind aber lecker.
Bewerbung
Buchung über das PJ-Portal - man bucht die Innere Medizin an der LMU, und kann dann als Präferenz die jeweilige Klinik angeben. Laut dem PJ-Beauftragten bekommt die Med IV ca. doppelt so viele Bewerbungen wie sie Plätze hat, und es werden wohl diejenigen präferiert, die beide Tertialhälften dort machen wollen (man kann das Tertial splitten).
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Punktionen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2