Ich hatte ca. 5 Monate vor Beginn die Urologie angeschrieben, ob ich dort eine einmonatige Unterassistenz bzw. Famulatur absolvieren kann und habe sehr schnell eine Antwort vom Co-Chefarzt Dr. Abt erhalten, so dass ich innerhalb eines Tages die Zusage für meinen gewünschten Zeitraum hatte. Alles weitere (Vertrag, Personalzimmer) konnte ich auch problemlos regeln. An meinem ersten Tag wurde ich mit Notebook, Telefon, Badge und Assistenzarzt ausgestattet, der sich viel Zeit nahm, mir alles zu zeigen/ erklären und an den ich mich erstmal "hängen" konnte. Was ich vorher nicht wusste, dass ein großer Teil der Urologie in Biel der ambulante Bereich ausmacht, da deutlich weniger über Niedergelassene läuft als in Deutschland. Auf Station war ich während der 5 Wochen nur während der Chefarztvisite, das hat mich ehrlich gesagt aber auch nicht gestört. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich den Alltag als außergwöhnlich vielfältig erlebt, da in jeder Woche Da-Vinci-OPs, Sprechstunde, kleinere oder andere urologische OPs/ Eingriffe, Sprechstunde und Diagnostik liefen und mit Ausnahme der Da-Vinci-OPs auch alle alles gemacht haben. Man bekommt also die ganze Bandbreite der Urologie zu sehen. Eigene Patienten habe ich nicht betreut und ich glaube, das ist dort auch weniger vorgesehen. Generell kann ich sagen, dass auf die Qualität der Patientenversorgung großer Wert gelegt wird. Dafür konnte ich mir immer aussuchen, was ich mir anschauen oder wo ich dabei sein möchte. Ich durfte Blasenkatheter einlegen/ wechseln, zystoskopieren, Schallen, eine Vasektomie und einen Doppel-J-Wechsel mit Hilfe durchführen. Davon hätte ich gerne noch mehr gemacht und sicherlich auch machen dürfen, allerdings gab es, als ich dort war, ein wenig Wechsel/ Urlaub, sodass ich leider etwas zurückhaltend war, mehr Initiative zu ergreifen.
Ausnahmslos alle vom Team, inklusive Pflege und Sekretariat, waren wirklich total freundlich und hilfsbereit, sodass ich mich dort sehr wohlgefühlt hab. Man merkt wirklich, dass Studierende dort sehr willkommen sind und zwar nicht zum Hakenhalten, sondern zum Kennenlernen der Urologie. Für mich war es die schönste Erfahrung im Studium, die ich gerne schon früher gemacht hätte.
