PJ-Tertial Psychiatrie in Isar-Amper-Kliniken Klinikum Muenchen Ost (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
Allgemeinpsychiatrie, Forensik, Sucht
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Insgesamt würde ich das Tertial als in Ordnung beschreiben. Während meiner Zeit in Haar war ich auf drei verschiedenen Stationen, geplant waren ursprünglich zwei.
Direkt zu den Kontra-Punkten: Leider gibt es keinen PJ-Unterricht und keine Studientage. Die Assistent*innen bemühen sich, viel zu erklären. Allerdings ist das bei stark unterbesetzten Stationen nur selten möglich. Der fehlende Unterricht hat bei mir irgendwann zu einer gewissen Frustration geführt. Der Stationsalltag ist sehr spannend, es fehlen einem aber schlichtweg Möglichkeiten, nachzufragen und sein Wissen zu vertiefen. Es gibt keine feste Ansprechperson, was die gesamte Organisation erheblich erschwert.
Die Einarbeitung und Aufgabenspanne ist je nach Station sehr unterschiedlich, hier gibt es keine festen Vorgaben. Grundsätzlich hat man hier deutlich mehr Freizeit als in der Somatik, ich bin nur selten bis nach fünf Uhr geblieben, in der Forensik konnte ich häufig schon mittags gehen. Die Atmosphäre untereinander ist sehr gut, man wird von der Pflege und den Assistent*innen geschätzt. Lediglich ältere Oberärzte sehen einen oft als lebende Nadel.

Allgemeinpsychiatrie: Hier war ich direkt zu Beginn auf einer Akutstation für affektive Störungen und Persönlichkeitsstörungen. Ich wurde direkt gut ins Team aufgenommen. Hier waren meine Aufgaben Patienten aufnehmen, Briefe schreiben, ab und an Persönlichkeits-/ Demenzdiagnostik, dokumentieren, Konsile anmelden und mit Angehörigen telefonieren. Ab und an war ich mit in Ergo- und Kunsttherapie, beides sehr nett!

Forensik: Hier gab es quasi nichts für mich zu tun, ich habe mich wirklich gelangweilt. Jeden Tag musste ich mir eine neue Person zum Begleiten suchen. Diese hatte dann kaum Aufgaben für mich. Spannend waren die Anhörungen bei Gericht. Außerdem musste ich feststellen, dass das Arbeiten mit psychisch kranken Straftätern nichts für mich ist, da ich die Straftaten der Patienten (Vergewaltigung, Mord, Raub, da war wirklich alles dabei) nicht ausblenden konnte und mich so immer unwohl auf Station gefühlt habe. Ich denke, die Forensik ist etwas für True Crime Fans, die sich gerne gruselige Krimi-Geschichten anhören. Allen anderen würde ich empfehlen, lieber auf eine andere Station zu gehen!

Sucht: Nachdem die Forensik nichts für mich war, konnte ich auf Nachfrage auf eine geschlossene Sucht-Station für Entgiftung wechseln. Hier hatte ich wieder ähnliche Aufgaben wie in der Allgemeinpsychiatrie. Aufgrund eines sehr hohen Durchlaufs konnte ich viele Patienten aufnehmen und kennenlernen, wovon ich profitiert habe. Auch hier hätte ich mir mehr Input gewünscht. Oft war ich aufgrund einer chronisch unterbesetzten Station alleine mit einer Assistentin (statt eigentlich drei). Das war zwar stressig, hat aber dazu beigetragen, dass ich schnell viel selber machen durfte. Die Patienten auf Station hatten häufig verschiedene psychische und physische Komorbiditäten, wodurch es nie langweilig wurde.
Bewerbung
Regulär über das PJ-Portal.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67