Das Tertial in der Anästhesie des BSS hat mir sehr gut gefallen. Alle waren extrem nett und man darf schnell einiges an Aufgaben in der Anästhesie übernehmen. Die erste Zeit habe ich hauptsächlich den Pat. monitorisiert, einen Zugang gelegt und dann präoxygeniert. Intubieren durfte ich glaube erst ab Woche 3 oder 4, was ich relativ spät fande. Später durfte ich auch häufig die Intubation übernehmen, bei low-risk RSIs war es sehr abhg. vom OA/LA, ob ichs machen durfte oder nicht (high-risk war gar nicht drin). Spinalanästhesien habe ich dagegen super viele gemacht und diese dann auch allein betreut (meistens auch mit Sedierung). Allgemeinanästhesien habe ich lediglich 2 allein betreut, aber das ist auch in der Schweiz nicht Standard, dass man das als PJler macht. Man ist eigentlich nie allein und alle passen sehr auf den PJler/Unterassistenten auf und teachen extrem viel.
RMferne Regionalanästhesien durfte ich leider gar nicht machen, ZVKs habe ich 3 gelegt und Arterien vllt so 10 (die meisten davon auf IPS). Ich fand die Zahlen für 16 Wochen generell etwas zu wenig und hätte gern viiiiel mehr gemacht, aber das ist eben nicht so üblich in der Schweiz. Möchte aber nochmals betonen, dass das Teaching 1:1 seitens der Ärzte und der Pflege und die Fortbildungen (4-6x/Woche) extrem gut war.
Hauptsächlich habe ich meine Zeit im OP verbracht, 2 Wochen war ich auf der Intensivstation, 4 Tage in der Anästhesieambulanz, 2 Tage im NEF-Dienst. Außerdem habe ich eine Spätdienstwoche mitgemacht. Diese Einteilung war rein freiwillig, man kann glaube auch komplett nur im OP sein.
Solothurn ist Kantonshauptstadt und eine super schöne Stadt zum Leben. Ausflüge kann man überall hin machen, der Weissenstein ist aber ein MUSS.
Gewohnt habe ich im Personalhaus. Die Küche hat man sich im Zweifelsfall mit 12 Personen geteilt, wobei auf dem Stockwerk, in der Zeit wo ich da war, meistens nur 6 Personen gewohnt haben. In der Küche ist NICHTS - man muss alles mitbringen (Besteck, Teller, Tassen, Gläser, Töpfe, Pfannen, …). Wir hatten das Glück, dass eine PJlerin an einen Wasserkocher gedacht und den für alle zur Verfügung gestellt hat. Haben o.g. Küchenutensilien geshared, wobei auch einiges weggekommen ist.
Ich fand meine Zeit in Solothurn super. Wenn man richtig viel Anästhesie selbst machen will, muss man aber glaube nach Deutschland gehen.