PJ-Tertial Gynäkologie in Kantonsspital Baden (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Gyn, Wochenbett, Geburtshilfe, OP
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Es war mein erstes Tertial. Das hab ich gemerkt. Im Verlauf des PJ kommt man dann immer mehr rein.
Es gibt 3 Bereiche (Station: meist Wochenbett/pränatal oder Gyn; OP; Geburtshilfe=Gebs) und meistens auch 3 PJler, wenn alle Stellen besetzt sind. Morgens gibt es den Morgenrapport, wo ich meist danebensaß und wenig verstanden hab, weil die Übergabe einfach runtergerattert wurde.
Im Gebs gibt es morgens dann bis zu 3 geplante Sectios, wo man als 2. Assistenz mit dabei ist. Ansonsten bereitet man Dokumente vor und sucht die Serologien aus Voruntersuchungen zusammen. Wenn SS-Voruntersuchungen sind, darf man oft auch vorschalten und AFI messen und wenn man gut ist auch die Biometrie machen. Da habe ich persönlich am meisten gelernt. Oft sitzt man im Gebs aber auch viel rum, wenn man nicht gerade ein sehr proaktiver Mensch ist. Ich habe auch ein paar Geburten gesehen (ca. 3), man muss allerdings oft aktiv fragen und sich selber darum kümmern.
Im OPs war man auch meist 2. Assistenz. Das war recht interessant. Am meisten waren Hysterektomien. Es gab immer mal wieder explorative Laparotomien, die dann aber oft auch sehr lang gingen. Je nach Operateur lernt man die Anatomie nochmal gut. Man sieht Senologie & plastische Chirurgie bei Rekonstruktionen, im Gyn Bereich eben oben genannte und ab und zu Vaginalprolaps OPs oder Inkontinenz OPs.
Auf der Wochenbett-Station konnte man die Entlassungsgespräche und -Untersuchungen mit den Mamas nach einer kurzen Zeit komplett alleine machen. Das war ganz cool. Mit der Zeit aber auch immer das Gleiche. Wenn man auf Station ist geht man auch immer bei der Visite mit. Die ist pro Patient super kurz und man steigt noch gar nicht richtig in den Fall ein und steht dann schon wieder auf dem Gang.
Auf der Gyn-Station kann man ebenfalls und Entlassungsgespräche und -Untersuchungen machen, v.a. Nierenultraschall nach OPs.
Ansonsten sitzt man auf Station sehr sehr viel am Computer und bereitet Operationen für die Folgetage vor, schaut, dass alle Dokumente da sind und stellt sicher, dass fehlende Dinge noch gemacht werden. Auf der Wochenbettstation bereitet man die Austrittsuntersuchungen vor, indem man aus allen möglichen Dokumenten die Serologien zusammensucht und Checklisten ausfüllt.

Insgesamt war ich zu dem Zeitpunkt froh, dass ich so kurzfristig überhaupt einen Platz gefunden habe. Das Team ist nett und sehr bunt. Auch die Leitung habe ich als ruhig und trotzdem sehr klar erlebt.
Ich war zu dem Zeitpunkt einfach eine so hohe Arbeitslast (50h/Woche ist normal in der Schweiz) nicht gewohnt und hatte etwas Schwierigkeiten meinen Platz zu finden. Viele PJler kommen nur für 1 Monat (da die Schweizer andere Zeiten haben), deswegen gab es da einen grossen Wechsel. 1 Woche lang war ich die einzige PJlerin und das war dann doch ziemlich herausfordernd.

Arbeitszeiten: Offiziell bis 16:45 Uhr meine ich. Wenn wenig los war, bin ich oft aber auch früher gegangen. Um 17 Uhr ist auch noch ein Rapport, da bin ich nie hingegangen.
Pikettdienste: (unbezahlt soweit ich mich erinnere). 1x pro Woche. Von 17 Uhr bis 7 Uhr am nächsten Tag.
Wochenenddienste: 1x pro Monat. Meist konnte ich da auch gegen 15 Uhr nach Hause gehen. Es ging viel um Vorbereitung für die nächste Woche, war wenig los.
Lehre: Dienstag um 17 Uhr gab es manchmal eine Fortbildung (ist aber auch oft ausgefallen, wegen Sommerpause), und einen Tag in der Woche konnten alle die Zeit hatten an einer online Fortbildung morgens teilnehmen.
Personalwohnheim: 5 min Gehweg, 450€ pro Monat, eigenes Zimmer mit kleiner Kochnische, Besteck und Geschirr muss man selber mitbringen, man hat sehr viel Platz, es ist nicht laut
Freizeit: Die Flüsse Reuss und Limmat sind in der Nähe und lohnen sich. Zürich und auch Basel sind mit dem Zug super erreichbar vom Baden Bf. Das Halbtax-Ticket lohnt sich für alle, die länger in der Schweiz sind oder vorhaben mit dem Zug mehr unterwegs zu sein oder auch bestimmte Gondeln nehmen wollen. Man zahlt als Student ca. 120€ einmalig und bekommt alle Zugtickets und für den halben Preis und noch weitere Rabatte, wie bestimmte Gondeln und auch bestimmte Aktivitäten
Einkaufen: Direkt am Spital ist ein Spar (fand ich sehr teuer!!), etwas weiter weg, aber fussläufig erreichbar ist ein Lidl
Schweiz: Ich hatte mich zuerst in der Schweiz angemeldet, allerdings muss man dann seinen Hauptwohnsitz in die Schweiz verlegen und dann bekommt man kein Kindergeld mehr, da der Hauptwohnsitz ausserhalb der EU ist. Außerdem bekommt man dann noch eine nette Aufforderung einmalig ca 350 Franken für Rundfunkgebühren zu zahlen (für ein Jahr). Dann habe ich mich entschieden doch lieber in Deutschland gemeldet zu bleiben und das hat auch immer irgendwie funktioniert.
Bewerbung
Ich habe mich 2 Wochen vor Beginn des Tertials beworben, da ich in Deutschland zu dem Zeitpunkt aus „Gründen“ nicht weiterstudieren durfte..
In der Schweiz scheint es generell so zu sein, entweder sehr lang im Voraus oder kurzfristig.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1500
Gebühren in EUR
450

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67