PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Hopital Kirchberg Robert Schumann (5/2022 bis 8/2022)

Station(en)
Trauma, Allgemein und Gefäß
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Allgemeines:
Die Organisation rundherum ist echt sehr gut - man bekommt eine Unterkunft gestellt, direkt am ersten Tag eine Einführung mit Rundgang durch die Klinik, Wäscheausgabe, eigenes Zimmer für die PJler, direkt ein Telefon und PC-Zugang. Damals war aber noch eine Person aus der Verwaltung fix dafür zuständig, das hat sich anscheinend inzwischen verändert und es gibt keine richtige Zuständigkeit mehr.
Man bekommt kein Gehalt, allerdings wird eben die Unterkunft und auch das Essen bezahlt. Man kann theoretisch 3 Mahlzeiten, 7 Tage die Woche im Krankenhaus essen. An was man auf jeden Fall denken sollte ist, dass man über Erasmus+ Geld für ein Praktikum im Ausland beantragen kann, das muss man bis spätestens 1 Monat vor Beginn des Tertials/Quartals beantragen, das sind dann 600€/Monat.
Zur Sprache: ich spreche kein Wort Französisch, weil mir davor immer gesagt wurde, dass man mit Deutsch sehr gut durchkommt. Sagen wir mal so, man kommt durch, aber es ist nicht immer angenehm. In der Sprechstunde wird alles von Deutsch, über Französisch, Luxemburgisch, Englisch bis zu Portugiesisch gesprochen. Also Mehrsprachigkeit ist auf jeden Fall von Vorteil.
Die Öffis in Luxemburg sind gratis, das ist sehr angenehm, nur leider sind die Lebenserhaltungskosten deutlich höher als in Deutschland, also die Lebensmitteleinkäufe waren immer ganz schön teuer.

Zur Chirurgie:
Man rotiert und ist zu gleichen Teilen in der Trauma/Unfall, der Gefäß- und der Allgemeinchirurgie.
Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, jedoch war meine PJ-Zeit in Luxemburg echt nicht schön. Ich wusste schon, dass Chirurgie nicht mein Fach wird, jedoch wurde ich von den Ärzten dort so mies, nur von oben herab behandelt, man wurde nur angefahren, es wurde nichts erklärt, man durfte nicht mit an den Tisch, musste aber im OP-Saal unsteril mit dabei stehen, durfte in der Poliklinik keine eigenen PatientInnen untersuchen, sondern auch wieder nur dabei sitzen, etc. Es sind dort alles Privatärzte, also Belegärzte, daher machen die alle ihr eigenes Ding, arbeiten nicht im Team, daher habe ich mich auch nie Teil irgendeines Teams gefühlt. Dadurch, dass alles Belegärzte sind, gibt es auch keine richtige Tagesstruktur und man selbst bekommt immer gesagt, dass man Punkt 8 Uhr da sein muss, während die Ärzte selbst erst um 08:30/09:00 eintrudeln und man daher sehr oft einige Zeit einfach nur blöd herumsitzt. Dafür "darf" man dann abends bis 18:00/19:00 "mitoperieren", was dann auch von einem erwartet wird und wo es kein Verständnis gibt, wenn man pünktlich nach Haus möchte. Nur die Rotation in die Allgemeinchirurgie ist entspannt, die ist nämlich an einem anderes Krankenhaus an einem anderen Standort und die wissen nicht so ganz, was man dort als PJler eigentlich so machen soll und man ist keinem Arzt direkt zugeordnet. Daher kann man sich an die AssistenzärztInnen halten und wirklich allgemeinchirurgisch mitoperieren (hier sind die Ärzte auch viel netter) oder aber auch mal in andere Disziplinen reinschnuppern, wie HNO, plastische Chirurgie oder Neurochirurgie.
Bei uns gab es noch die Möglichkeit, eine Woche in die Radio zu gehen, das hat mir sehr gut gefallen. Die Radiologen, mit denen ich zu tun hatte, waren alle sehr entspannt und man bekommt Einblicke in CT, MRT, Röntgen, Ultraschall und Mammographie.

Dieses Tertial war mein erstes, daher habe ich es zu der Zeit selbst als noch nicht so drastisch empfunden, aber jetzt rückblickend ist es meiner Meinung nach schon erschreckend, wie allein gelassen man dort wird, wie wenig Struktur es gibt und wie mit uns umgegangen wurde. Es sind damit natürlich nicht alle ÄrztInnen gemeint, man findet schon auch immer wieder nette, aber leider hat sich für mich mein negatives Bild von Chirurgen bestätigt.
Bewerbung
Das HRS ist ein Lehrkrankenhaus der Fakultät Mannheim, daher kann man sich hier ganz leicht über die Uni bewerben
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Bildgebung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Poliklinik
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
6
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.47