Orthopädie, Allgemeinchirurgie (5 Jura, 5 Alp, 4 Süd), ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Pro:
+ interdisziplinäre ZNA, in die man für 4 Wochen rotieren kann, wenn man möchte
+ regelmäßige Fortbildungen für neue Assistenzärze der ZNA, an denen man Teilnehmen kann (chirurgische u. internistische Notfälle, Simulation von Aszites- u. Pleurapunktionen, Rea-Training, Nahtkurs)
+ nette und höfliche Assistenzärzte, allerdings knüpft man selten wirklich freundschaftliche Kontakte
+ elektronische Patientenakte
+ Mittagessen immer möglich (aufgrund der Nähe zum Personalhaus auch dort möglich, dann spart man sich die täglichen 10 CHF)
+ 1700 CHF Gehalt
Kontra:
VORSICHT: DURCH EINE UMSTELLUNG DER UNI BERN KANN ES ETWAS DAUERN, BIS MAN DIE ÄQUIVALENZBESCHEINIGUNG BEKOMMT! (Die Umstellung beinhaltete ab dem 01.01.23, dass keine Äquivalenzbescheinigungsanträge von Deutschen mehr gestempelt werden sollten).
Man wird nicht wirklich gebraucht. Blutentnahmen und Zugänge werden von der Pflege erledigt, in der Viszeralchirurgie steht man maximal bei den Gefäßchirurgen steril am Tisch und darf mal nähen. Ansonsten ist meistens kein Platz, da der Chef sehr viel selbst operiert und dadurch Oberärzte teilweise Hakenhalter-Funktion übernehmen, sodass z.T. auch Assistenzärzte in die Röhre schauen. Sollte dann doch mal jemand gebraucht werden, gibt es zusätzlich zu den Unterassistenten auch noch Blockstudenten der Uni Bern, sodass es - gerade auch in der ZNA - dazu kommen kann, dass man viel rumsitzt oder mehr oder weniger sinnvolle Verlaufseinträge zu den Visiten verfasst. Für die ZNA lohnt es sich zum Teil, in der Spätschicht erst zu kommen, da hier weniger Blockstudenten eingeteilt werden.
Bei der Orthopädie ist es da schon anders, da wird man regelmäßig als Hakenhalter gebraucht; bei zwei netten Ärzten darf man auch nähen und einer hat mich auch die ein oder andere Schraube beim Gamma-Nagel reinbohren lassen und zwei Debridements selbstständig machen lassen, das war echt richtig cool und hat Spaß gemacht.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich mein Ziel des Chirurgie-Tertials - gut und souverän nähen lernen - unter diesen Umständen nicht wirklich erreichen konnte.
Personalhaus: Ca. 7 min entfernt von der Station, Zimmer groß genug, um sich entspannt darin aufzuhalten und sich mal in einem Sessel zu entspannen, hat ein Waschbecken und einen Mini-Kühlschrank, sodass man nicht ständig vor zum Gemeinschaftsbad (2 Duschen) oder in die Küche laufen muss. Die Küche ist absolut nicht bestückt und wird regelmäßig vom Hausmeister ausgeräumt, es müssen also sämtliche Utensilien selbst mitgebracht werden.
Umgebung: Solothurn ist eine nette, kleine Stadt an der Aare und auch im Winter schön anzusehen. Eine Wanderung ins Jura mit dem Hausberg Weißenstein und der angrenzenden Röti-Spitze lohnt sich sehr, da man von da aus bei gutem Wetter die ganze westliche Alpenkette sehen kann und oft dem Nebel entflieht, der sich - vor allem im Winter - gerne entlang der Aare bildet. Außerdem ist Solothurn der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in die restliche Schweiz, da man sehr zentral ist. Hier ist vor allem das Probe-Halbtax-Ticket ein Schwabentipp, mit dem man die Püntklichkeit und den Komfort Schweizer Züge genießen kann.
Insgesamt kann ich Solothurn als Stadt voll empfehlen, aber Leute, die gerne ein bisschen praktische Skills erwerben würden oder sehr Chirurgie-begeistert sind, sind in einem anderen Krankenhaus sicher besser aufgehoben.
