Ich habe mein Wahltertial am Stadtspital Triemli gemacht und war insgesamt wirklich sehr enttäuscht.
Das Team generell ist nett gewesen und die Chefärztinnen sind auch korrekt - aber mit denen hat man eigentlich kaum Kontakt. Die Organisationsprozesse waren prinzipiell gut organisiert, ich hatte direkt zu Beginn mein eigenes Telefon, Computerzugänge usw., Kleidung wird auch gestellt. Von den Chefinnen begrüßt und vorgestellt wurde ich an meinen Ersten Tagen trotzdem nicht.
Die Planung für die PJler ist dort sehr anders als ich es in Deutschland erlebt habe. Die meisten Schweizer Student*innen waren maximal 2 Monate dort & auch das war dann eigentlich für die geplanten Stationen zu lang.
2 Monate lang war ich die einzige Studentin, in dieser Zeit war ich ausschließlich für die Präoperative Sprechstunde eingeteilt. Das beinhaltete 2,5 Tage ausschließlich Akten für die Oberärzte vorbereiten und den Rest der Woche die präoperative Sprechstunde begleiten. Aber nicht etwa Untersuchungen mithelfen oder Anamnese unter Aufsicht führen - sondern Einläufe austeilen, Lunge abhören & Clexane Spritzen erklären. Die Sprechstunden gingen regelhaft täglich min. 2 Stunden länger als meine Vertragliche Arbeitszeit, ich habe eigentlich jede Woche statt 42 Stunden eher 50-55 gearbeitet. Für Mittagessen blieb würde ich sagen an 50% der Tage keine Zeit. Sobald wir dann mehr als 1 PJlerin waren durfte man sich abwechseln zwischen 1 Woche Kreißsaal & 1 Woche Präoperative Sprechstunde, man war dann aber den ganzen Tag fix im OP als Hakenhalterin bei den Sectios eingeteilt und durfte auch bei spannenden Zwischenfällen, äußeren Wendungen usw. selten zuschauen. Vaginal untersucht oder eigenständig jegliche Tätigkeiten habe ich in diesem Tertial nicht machen dürfen.
Unterricht war für die Studierenden auf der Gyn nicht vorgesehen. Auch an externem Unterricht (Nahttkurs) usw. durfte ich nicht teilnehmen, da ich fest in der Sprechstunde eingeplant war.
Wie gesagt, mit dem Team habe ich mich generell sehr gut verstanden, da gab es keine Probleme - die Planung war einfach maximal ungünstig.
Ahja und das 1. Gehalt kam erst nach 3 Monaten, was hinsichtlich der Lebenshaltungskosten in der Schweiz maximal scheiße war :(
Alles in allem würde ich niemandem empfehlen ans Triemli zu gehen, ich fand's maximal kacke.
