PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Darmstadt (3/2023 bis 5/2023)

Station(en)
C1 (Allgemein-Viszeral-und Thoraxchirurgie), C2 (Unfallchirurgie/ Handchirurgie/ Orthopädie)
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich absolvierte ich den ersten Teil meines gesplitteten Chirurgie-Tertials am Klinikum Darmstadt, davon 6 Wochen auf der C2 (Unfallchirurgie/ Orthopädie) und 2 Wochen auf der C1 (Allgemeinchirugie / Viszeralchirurgie / Thoraxchirurgie). Da ich den zweiten Teil meines Tertials in Australien verbrachte, begann ich in Darmstadt eine Woche früher als planmäßig, was im Gegensatz zu den meisten anderen Lehrkankenhäusern zum Glück möglich war.

Insgesamt gefiel es mir in Darmstadt sehr gut. Die sehr nette PJ-Koordinatorin Bettina war immer sehr bemüht sich für uns Studenten einzusetzen und alles mögilche für uns zu organisiseren. So gab es an den Dienstagen nachmittags regelmäßig guten Studentenunterricht von Ärzten aus verschiedenen Fachgebieten, der je nachdem zwischen 1-4 Stunden dauerte, so dass man hin und wieder Dienstags nachmittags frei hatte. Besonders gut gefiel mir der EKG-Kurs, welcher fast wöchentlich stattfand und bei dem man echt viel lernte. Als PJler muss man in Darmstadt immer stempeln und durchschnittlich pro Tag 8,5h inkl. Pause arbeiten. Je nachdem wie viel zu tun ist kann die Pause auch gedehnt werden. Wenn nichts zu tun ist kann man auch immer auf einen Kaffee bei Bettina vorbeischauen.

In der Chirurgie sind die Arbeitsbedingungen für PJler relativ gut. Per se hat man keine festen Aufgaben, außer man steht auf dem OP-Plan, was so ca. 1-2 mal pro Tag der Fall ist. Im Haus gibt es einen Spritzendienst der die meisten Blutentnahmen macht, hin und wieder wird man für einzelne Blutentnahmen/ Viggos angerufen. Ich bin morgens immer zur Frühbesprechung gegangen, welche meist um 7:30 war. Besonders in der Unfallchirurgie fand ich diese empfehlenswert, weil die gesamten Bildgebungen zu den Fällen des letzten Tages in einer angenehmen Geschwindigkeit durchgesprochen wurden, man gut folgen konnte und nicht nur die Fälle runtergerattert wurden. Generell hat man nach der Frühbesprechung die Möglichkeit auf Station zu gehen und bei der Visite mitmachen und Verbände zu wechseln, in den OP oder die Notaufnahme zu gehen. In der Viszeralchirurgie konnte man auf Station gut lernen kompliziertere Wunden mit oder ohne Vac-Verband zu versorgen und Stoma-Beutel zu wechseln. Der Kontakt zur Pflege war teilweise kritisch, weil man bei dieser als PJler kein gutes Ansehen hatte und man für alles mögliche angeschnauzt wurde. Vereizelt gab es aber auch nette Schwestern, von denen man einiges über Wundversorgung lernen konnte.

In der Viszeralchirurgie wurden vor allem Darmresektionen und Hernien, aber manchmal auch größere Sachen wie Whipple-Ops durchgeführt. Als PJ-ler hat man hier vor allem die Aufgabe die Leber zu halten. Nähen durfte ich in den zwei Wochen im OP leider nicht. Je nach Operateur erklärt oder fragt dieser während der OP einige Sachen ab oder auch nicht. Besonders gut fand ich die Oberärztin Frau Dr. Peine, welche fachlich sehr kompetent war und gutes Teaching während der OP machte.

In der Unfallchirurgie gab es zum Glück vergleichsweise relativ wenige Knie- und Hüft-TEPS. Dafür gibt es aber hin und wieder SchulterTEPS, bei denen man assistieren konnte. Oft war ich in der Handchirurgie eingeteilt wo man leider nicht so viel machen durfte. Es gab aber hin und wieder OPs bei denne man auch Nähen durfte. Highlight meines PJs war, dass ich bei einer Kreuzbandplastik die Löcher bohren und das vordere Kreuzband fixieren durfte.

Die Notaufnahme gefiel mit besonders gut, da man dort eigene Patienten hatte, Wunden versorgen und nähen durfte. Empfehlenswert sind die Dienste, welche man als Student hin und wieder in der Notaufnahme machen kann. Ein Dienst beginnt um 15 Uhr und endet um 24 Uhr. Den darauffolgenden Tag hat man dafür frei. Ich bereue immernoch dass ich nur einen Dienst gemacht habe, da ich finde dass es viel Spaß gemacht hat und man echt viel gelernt hat.

Insgesamt kann ich ein PJ-Tertial in Darmstadt nur empfehlen, da man als PJler gute Arbeitsbedingungen hat, die Organisation und meist auch die Stimmung gut ist.
Bewerbung
Ich habe mich ganz normal über das PJ-Portal beworben. Wenn man vor hat das Tertial zu splitten am besten jedoch noch beim Krankenhaus und Dekanat anfragen, weil Krankenhäuser selbst entscheiden können, ob sie gesplittete Tertiale erlauben oder nicht.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Braunülen legen
Gipsanlage
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
ca. 400€

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27