PJ-Tertial Pädiatrie in Universitaetsklinikum Bonn (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
Station 1 (Kinderkardio), 2 (Kinderkardiochirurgie), 3 (Allgemeinpäd), 4 (Kinderonko), KNZ (Kindernotfallzentrum), verschiedene Ambulanzen
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Fazit:
Ich habe im ELKI sehr viel gelernt und konnte viel für mich mitnehmen- sowohl inhaltlich als auch was ich mir für künftige Arbeitsbedingungen wünsche. Ich kann ein Tertial dort uneingeschränkt weiterempfehlen!!
Mein Tipp: Versucht so viel zu rotieren wie es geht und fordert das auch ein! Guckt euch mal nen Tag die Kinderradio oder eine der Ambulanzen an. Macht für ein paar Tage alle Neugeborenenscreenings auf der Wöchnerinnen-Station und lernt bei Neugeborenen Blut abzunehmen. Geht dort mit zur U1 bei minutenalten Kindern oder zu Hüftscreenings der U2. Geht mit zu Echos, zum Herzkatheter und zum EKG - bei all den herzkranken Kindern am UKB gibt es viel zu sehen. Fordert auf Normalstation "eigene Kinder" ein, für die ihr von Aufnahme über tägliche Visite und Untersuchung/Labor anmelden bis zum Arztbrief und Entlassgespräch alles (natürlich supervidiert) übernehmen dürft. So habe ich am meisten gelernt. Seht euch Knochenmarks- und Lumbalpunktionen in der Onko an, übt Port anstechen oder neurologische Untersuchungen in der Onkoambulanz oder beobachtet ein gehbehindertes Kindergartenkind in der Hilfsmittelsprechstunde vom SPZ dabei, wie es zum ersten Mal einem Rollstuhl begegnet. Wenn man Neugierde und Interesse mitbringt, gibt es überall Spannendes zu entdecken und ich habe das Team überall als sehr herzlich empfunden (bis auf den Chef duzen sich auch alle im ELKI).
Kontra: Ich war oft länger da, weil ich dachte es gibt noch etwas für mich zu lernen. So lange das der Fall ist, go for it! Ansonsten: Fordert eure Pause/n oder Arbeitsende ein, geht zu den Fortbildungen (ihr seid offiziell von Stationsarbeit freigestellt!) und die Doku... Lasst euch nicht von der vielen Dokumentation abschrecken. Ich war je nach Einsatzort locker 2/3 der Zeit nur am PC am Dokumentieren und gar nicht bei den Kindern selbst. Dafür hab ich grade was Briefe schreiben, Dekurse/ Visiteneinträge/ o.ä. anlegen oder strukturierte Übergaben für den Spätdienst vorbereiten *wirklich* was mitgenommen.


Einsatzorte:
Vor Tertialbeginn bekommt man eine Mail vom Lehrbüro, bei der man sich eine Einteilung wünschen kann. Alle müssen ins Kindernotfallzentrum (KNZ) und auf Station 3 (Allgemeinpäd), jeden Monat wird rotiert. Daneben gibt es St. 1 (Kardio), St. 2 (Kardiochirurgie), St. 4 (Onko + Onkoambulanz, geht nur für mind. 30 Tage am Stück), NEO A+B (Neointensiv und NEO IMC), KHITS (Kinderherzintensivstation), die Wöchnerinnen-Station und jede Menge Ambulanzen (Kardio, Gastro, Allergo, Endokrino, Nephro, Kinderchirurgie, Neuropäd/SPZ), den Giftnotruf und die Kinderradio. Zudem wird, sofern sich Tertialzeit und Praxiszeiten der Pflegeausbildung überschneiden, die IPSTA- "interprofessionelle Station zur Ausbildung" angeboten (für 3 Wochen betreuen 2 Azubis der Pflege/Hebammenwiss. und 2 PJs unter Aufsicht von 2 Lernbegleitungen 2-3 eigene Kinder).

Arbeitszeit:
Die Einsatzzeit ist je nach Ort sehr verschieden. Im KNZ sowie bei der IPSTA gibt es eine Früh- und eine Spätschicht (KNZ Früh 8-16.30, Spät 14-22.30; IPSTA Früh 6.15-14.15, Spät 12-20). Frühdienste sind oft voll und es bleibt wenig Zeit zum durchatmen, Spätdienste koordinierter und ggf. kann man auch mal früher gehen. Nachtdienste kann man wohl auch im KNZ machen, habe ich aber nicht genutzt. Auf St. 3 ist die "Kernarbeitszeit" 8-16.30, aber ehrlich gesagt bin ich dort nur selten mal vor 17/17.30 Uhr rausgekommen. Man wird gebraucht, ist aber auch entsprechend eingespannt. Die Ambulanzen haben, je nach einbestellten Patienten, am Vormittag ihre Termine oder jeweils "konsiliarisch" die Kinder der Normalstationen (z.B. werden EKGs nicht auf Station, sondern in der Kardioambulanz geschrieben). Man hat 30 min Pause- diese ist je nach Einsatzort kaum möglich zu nehmen. Die Ärzt:innen von St. 3 essen gemeinsam zu Mittag und dort sind auch meist mehrere PJ, ansonsten muss man sich seine Pause gezielt einfordern und einfach nehmen. Ich war im ELKI leider sehr oft alleine in der Mensa essen und habe von den anderen PJs quasi nie etwas gesehen, weil alle immer anders ihre Pause hatten. Es ist mir auch bestimmt eine handvoll Mal passiert, dass ich die 5€ Freiverzehr vom UKB nicht einlösen konnte, weil ich die Öffnungszeit der Mensa verpasst habe. Sehr ärgerlich!

Fortbildungen:
Planmäßig finden jede Woche Dienstag eine FB zu verschiedenen Themen und jede Woche Donnerstag ein POL-Seminar mit der wissenschaftlichen Hilfskraft des Lehrbüros per Zoom statt. Die FB sind vom Format her sehr unterschiedlich - mal als Frontalunterricht, mal als "gesprächige Runde", mal als "hands on" am Kind, mal interdisziplinär mit den PJ aus der Derma oder Radio. Das POL-Seminar kann man im ELKI auf Station, gemeinsam in einem Seminarraum oder von zuhause aus besuchen. Jede Woche geht man im Stil des M3 ein Fallbsp. durch (Symptom X -> Differenzialdiagnosen sammeln -> Anamnese+KU -> Wahrscheinlichkeiten der DD sortieren -> Untersuchungen). Das POL-Seminar hat jede Woche zuverlässig stattgefunden was bei den anderen FB leider nicht immer so war. Grob geschätzt hatten wir ca. alle 2 Wochen eine. Wenn sie stattgefunden haben, waren sie aber fast ausschließlich gut und lehrreich! Einzig negativ fand ich die Uhrzeit, die je nach Einsatzort leider schon außerhalb der Arbeitszeit war.

Organisatorisches:
Für alle Fragen bzgl. des Tertials ist Nicola vom Kolke aus dem Lehrbüro immer fix für einen da und man hat den Eindruck "der Laden läuft". :) Das Lehrbüro händigt einem einen Transponder aus, der als Schlüssel für sämtliche Räume funktioniert. Sollte mal ein Raum nicht funktionieren, könnt ihr euch beim Gebäudemanagement -vor Ort (in dem Gebäude gegenüber der Packstation) oder mit Raumnr. und Transpondernr. per Mail- freischalten lassen. Herr Watta, der einem am UKB sein Namensschild gibt, schaltet einen im ELKI für den Wäscheautomaten frei (dauert meist ein paar Tage, mind. 24 Std nachdem man dort war). Dort gibt es für uns blaue Hosen und Kasaks. Das Gebäudemanagement kann dann das Schild für die ELKI-Treppenhäuser und die Umkleiden (mit Duschen) im Keller freischalten. Dort kann man auch einen Schlüssel für einen Spind erfragen. Alle Männer bei uns konnten sofort einen bekommen, bei den Frauen war in den gesamten vier Monaten leider kein Spind frei.
Bewerbung
Ãœber's PJ Portal :)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
EKGs
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27