PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Juliusspital Wuerzburg (12/2022 bis 4/2023)

Station(en)
21, 24
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich hab mein letztes Tertial in der Chirurgie im Juliusspital absolviert. Da man im letzten Tertial meistens die 4 Wochen Urlaub nimmt und man hier einen Studientag/Woche hat, habe ich das Glück gehabt, fast das ganze Tertial in der Viszeralchirurgie verbringen zu können. Hier hat es mir sehr gut gefallen, allgemein kann ich sagen, dass Chirurgie mir erstaunlicherweise am Besten von allen Tertialen gefallen hat, obwohl ich eigentlich nicht gerne im OP bin und mit dem Fach nach dem Blockpraktikum bisher nur Negative Erlebnisse verbunden habe.
Der Tag hat mit der Visite auf Station begonnen, je nach Station zwischen 7:00-7:20 Uhr. Auf der Privatstation kam jeden Tag der Chefarzt, als PJler musste man eigentlich gar nichts machen, wenn man nicht unbedingt wollte (Mitschreiben, Verbände etc). Danach war die Frühbesprechung, und danach hat man (selten) nochmal ein dringendes Labor abgenommen oder eine Nadel gelegt. Es gibt im Haus einen Blutentnahmedienst, und man muss wenn, dann im Tagesverlauf Blut abnehmen oder Nadeln legen, was sich, vor allem wenn man viele PJ-Kollegen hat, aber sehr in Grenzen hält. Ich hatte das Glück mit 2-3 sehr netten Assistentinnen auf der 21 zu sein, sodass ich da immer was fragen konnte und auch nicht mit allerlei unnötigen Aufgaben den ganzen Tag beschäftigt wurde.

Den Tag über war man als PJler im PJ Zimmer und hat da Kaffee getrunken und gechillt oder Untersuchungen geübt. Sicher hätte man auch bei den Ärzten auf Station bleiben können, es wird aber nicht erwartet, solange man sich um Blut/Nadeln kümmert und die OPs besetzt. Auch musste ich nie einen Brief schreiben, wenn man das will, ist es aber natürlich möglich. Im PJ-Zimmer gab es auch einen PC, auf dem wir das OP-Programm im Blick behalten konnten um rechtzeitig da zu sein. Ich war mit 10 anderen PJ-lern da, also musste ich im Schnitt 1x/Tag oder auch seltener in den OP.
Ich hatte relativ viel Angst vor der Zeit im OP, da man ja den Umgangston von der Uniklinik gewohnt ist, wo Studenten als absolute Untermenschen gelten und Nichts richtig machen können. Das war hier allerdings überhaupt nicht der Fall. Wirklich alle Mitarbeiter, mit denen ich zu tun hatte, waren sehr nett und aufgeschlossen, solange man sich vorstellt und sich nicht vollkommen daneben benimmt (was eigentlich selbstverständlich sein sollte, aber Manche schaffen es wohl immernoch nicht). Ich habe sogar extra kleinere Handschuhe bestellt bekommen, danke nochmal :) Auch habe ich noch nie erlebt, dass Oberärzte und vor allem der Chefarzt so nett zu den Studenten sind, sich teilweise die Namen merken und immer gerne etwas erklären. Uns wurde zB oft gesagt, dass, wenn wir beim Hacken halten nicht mehr können, sollen wir einfach Bescheid sagen, dann können wir uns auswechseln lassen oder kriegen eine kleine Pause. Auch wurde man eigentlich immer, wenn man nach 15:30 Uhr noch im OP stand, gefragt, ob man gehen will/muss. Das allgemeine Arbeitsklima im OP ist sehr angenehm, es wurde oft gelacht und ich bin sehr gerne in die OPs gegangen.
Essen gab es immer von 12:00-13:30, wenn man es wegen einer OP nicht rechtzeitig schafft, kann man sich etwas zurück legen lassen.
Die Fortbildung hat relativ unregelmäßig stattgefunden, wenn, dann war sie meistens ganz gut, einmal gab es ein Laparoskopie-Training.
Man hat einen Studientag/Woche, hier sollten wir uns absprechen, dass nicht alle auf einmal weg sind, das hat aber auch immer geklappt. Sonst konnte man auch öfter mal früher gehen, wenn genug PJler da waren, das war bei uns auch oft der Fall, da wir die Überschneidung vom 1. und 3. Tertial hatten.

Zur Unfallchirurgie kann ich nicht viel sagen, da ich hier nur eine Woche verbracht habe. Alles in allem war die allgemeine Stimmung hier zwischen den Ärzten ehr schlecht, und auch als PJler hatte man (zumindest bei bestimmten OÄ) nicht so viel zu lachen, wie in der ACH. Die Assistenten waren hier aber auch meistens ganz nett. Wahrscheinlich ist es aber auch hier noch deutlich entspannter als in der Uniklinik.

Eine Woche lang war ich auch in der Notaufnahme, da war Alles ein bisschen chaotisch, weil wohl einige Ärzte krank waren, und teilweise eine Ärztin alleine zuständig war. Demnach konnte ich hier leider nicht so viel mitnehmen, was aber glaube ich an der Situation lag, und sonst wahrscheinlich anders läuft.

Wir haben es wirklich alle zu Schätzen gewusst, dass man hier als Student wie ein Mitmensch behandelt wird, und nicht nur zum Blutabnehmen etc. verbraucht wird. Je nach Eigeninitiative kann man hier extrem viel lernen oder auch eine entspannte Zeit haben.
Bewerbung
Im PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13