PJ-Tertial Innere in Salem-Spital (1/2023 bis 3/2023)

Station(en)
Notfallstation
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im Prinzip kann ich mich vielen Punkten des Berichts von 2019 anschließen. Ab Tag 1 arbeitest du ohne besondere Einarbeitung selbstständig als Unterassistent:in auf der Notfallstation. Du betreust dementsprechend ähnlich zu den Assistenzäzt:innen mit etwas engerer oberärztlicher Supervision und langsameren Tempo größtenteils eigenständig deine Pateint:innen - von Erstkontakt bis hin zur Brieffertigstellung und Abrechnung. Bei routierendem Team zwischen drei Hirslanden-Spitälern in Bern muss man sich ständig neuen Mitarbeiter:innen, insbesondere Oberärzt:innen anpassen und die Betreuung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Dadurch hatte ich teils superschöne und teils leider auch ziemlich mühsame und anstrengende Arbeitstage.
Zur Info: es ist eine interdisziplinäre Notaufnahme, die von Ärzt:innen der Allgemeinen Inneren Medizin betreut wird und Fachärzt:innen auf Zuruf. Ich habe dort mein Innere-Tertial gemacht, manche Mit-PJs haben es sich auch chirurgisch anerkennen lassen.

Contra:
- oft lange Arbeitszeiten und Überstunden (v.a. an Wochenenden, nicht selten bis 1 Uhr nachts im Spätdienst, keine Nachtschichten)
- sehr wenig bis kein Teaching bei Erwartung an dich eigenständig Patient:innen zu betreuen bei 5 CHF/h
- viele Spädienste, weshalb man kaum an den Fortbildungen nach der Frühbesprechung teilnehmen kann
- Belegarztsystem im Privatspital führt teilweise zu vielen Verzögerungen in Behandlung/Diagnostik, würde eher empfehlen an ein anderes Spital zu gehen
- Arbeit an Feiertagen und jedes 2. Wochenende

Pro:
- selbstständiges Untersuchen, Interpretieren, Arbeiten etc.
- habe in diesem Tertial mit Abstand am meisten gelernt, insbesondere im Management der Patient:innenbetreuung, man gewöhnt sich schenll daran Medis zu verordnen und lernt strukturierter in Diagnostik/Anmeldung von Bildgebung/etc. vorzugehen
- Wiederholung vieler Fachbereiche, dadurch dass viele Patient:innnen urologisch oder unfallchrurgisch sind (wenn auch meist selbstständig bei oft fehlendem teaching)
- sehr viel Übung im Briefe schreiben
- sehr gutes Verhältnis zur Pflege, Zusammenarbeit macht Spaß

Fazit: Insgesamt kann ich, aufgrund des Unterschieds der Arbeit als Unterassistentin im Vergleich zur klassischen PJlerin, ein Tertial in der Schweiz zu absolvieren allen empfehlen. Ich konnte in diesem Tertial extrem viel lernen, war jedoch auch ziemlich erschöpft von den zahlreichen Überstunden. Für mich hing viel davon ab wie gut oder schlecht mir ein Arbeitstag gefiel und mit wem ich zusammengearbeitet habe. Persönlich hat mir das Arbeiten in einer Klinik, in der alle Fachrichtungen abseits der Allgemeinen Inneren Medizin externe Belegärzte sind, nicht besonders gefallen.
Das Tertial in der Schweiz hatte ich mit mehreren Kommiliton:innen geplant, welche in ihren Spitälern weniger Überstunden und Wochenendarbeit hatten.
Ich würde euch empfehlen ein anderes Spital für euer Tertial in der Schweiz auszusuchen. Wenn euch viele Überstunden nicht stören und ihr euch nicht die typischen "Bauch- und Herzpatient:innen" für euer Innere Tertial wüncht, werdet ihr im Salem sicherlich viel lernen und viele schöne Tage verbringen.
Bewerbung
1,5 Jahre vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
EKGs
Notaufnahme
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1050 CHF

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07