Ich habe mein Tertial in der RFK als sehr angenehm und lehrreich empfunden. Man ist dort als PJler Teil des ärztlichen Teams und übernimmt viele ärztliche Tätigkeiten. Als PJler fühlte ich mich wertgeschätzt und der Kontakt zu den Ärzten und der Pflege war freundschaftlich.
Das Aufgabenfeld reicht von Patienten aufnehmen und untersuchen, EKGs auswerten, Konsile und Untersuchungen anfordern, Braunülen legen, Briefe schreiben, bis hin zur Formulierung von BGB oder PsychKHG Anträgen. Blutentnahmen müssen nur in Ausnahmefällen von PJlern erledigt werden.
Der PJ-Unterricht meist 1x die Woche statt, hierfür nehmen sich die beiden Chefärzte bis zu 2h für einen Zeit, auch wenn der Unterricht für nur eine Person stattfindet. Es werden typische Krankheitsbilder, der Psychopathologische Befund, etc. besprochen. Außerdem besteht die Möglichkeit, bei den fast wöchentlich zu verschiedenen Themen stattfindenden Fortbildungen, teilzunehmen.
Während des Tertials habe ich auf drei verschiedene Stationen (Sucht, Allgemeinpsychiatrisch und Gerontopsychiatrie) gearbeitet und durfte auch Wünsche angeben. Es bestand zusätzlich die Möglichkeit, Zeit in der Kinderjugendpsychiatrie und in der Forensik einzuplanen.
Das Essen in der Klinikcafeteria ist umsonst und die Portionen nicht zu klein. Einziges Manko ist der Weg von Mainz nach Alzey mit den Öffis, hier braucht man fast 1,5h nur für eine Strecke. Hier ist ein Auto oder eine Mitfahrgelegenheit günstig. Als mein Auto in der Werkstatt war, haben mich die Assistenzärzte, die überwiegend auch in Mainz wohnen, ohne Probleme mitgenommen.
Zusätzlich bietet die RFK Studenten, die sich für eine spätere Anstellung in der Psychiatrie in Alzey interessieren, ein Stipendium in Höhe von 600 Euro/monatlich für den Rest des Studiums.
Rückblickend habe ich die Zeit genossen und kann jedem, der an dem Fach Psychiatrie Interesse hat, ein Tertial in der RFK empfehlen.