PJ-Tertial Neurologie in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
Hal B & C, Notfallstation, Tagesklinik, Parkinson-Sprechstunde
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Pro:
- Rotation in verschiedenste Abteilungen möglich (Notfall, Station und Tagesklinik vorprogrammiert, bei Glück und guter UA-Besetzung sind auch alle Sprechstunden möglich, musste bei mir eher erkämpft werden. Auf die Stroke-Unit gibt es keine Rotationsmöglichkeit)
- Bezahlung (reicht allerdings nicht aus, um alle Kosten in dem Tertial zu decken. Zürich ist eine teure Stadt)
- sehr nettes Team, je nach dem auch mit viel Lehre verbunden
- selbstständige Untersuchungen, teils eigene Patienten auf Station und in der Sprechstunde mit Vorstellung bei OA-/CA-Visite. Generell wird man in der Schweiz als fast vollwertiges Arzt gesehen
- keine Blutentnahmen (macht die Pflege), dafür häufige LPs unter Supervision möglich (insb. in der Tagesklinik)
- zahlreiche Fortbildungen (Journal Clubs, Fallvorstellungen, Unterassistentenfortbildung, Neuroradiologiebesprechungen,…)

Contra:
- fehlende allgemeine Einführung (Vorerfahrung oder gutes Einlesen in die Neuro davor zu empfehlen)
- bisweilen relativ lange Arbeitstage (meist nicht vor 17:00 Ende, allerdings abhängig von der eigenen Motivation)
- Rotationen teils recht unflexibel, da auf den Bettenstationen zwei UAs und in der Tagesklinik stets ein UA anwesend sein sollten. Bei halbierten Tertialen rotiert man also nur 1 Monat auf Normalstation und 1 auf die Tagesklinik, das würde ich nicht empfehlen! Ich habe ein ganzes Tertial dort gemacht, sodass ich auch in die Spezialsprechstunden rotieren konnte.

PJ-Ablauf.
Der Start des ersten Tages bestand darin, den Badge erstellen zu lassen (50CHF Pfand) und sich selbst zurecht zu finden. Eine generelle Einführung findet am USZ leider nicht statt, sodass man sich selbst einführen oder auf gute Mit-PJler hoffen muss. Nichtsdestotrotz hatte ich einen guten Start mit der Einteilung in die Notaufnahme. Generell gilt, wenn die AÄ merken, dass man motiviert ist und sich gut anstellt, wird einem viel vertraut und man darf eigenständig in Rücksprache Patienten übernehmen.
Anschliessend hatte ich einen Monat auf Hal C (Normalstation). Da ich ein super Team hatte konnte ich ebenfalls viel lernen und selbst machen. Anregungen und Nachfragen sind meist am besten, um sich selbst auch voranzubringen. Danach ging es für mich in die Tagesklinik. Ein eher monotoner Bürojob, wo man allerdings auch mal durchatmen kann und sich dem lernen widmen kann. Man sieht viele MS-Patienten, darf LP machen und evtl. auch mal früher gehen. Zum Schluss verbrachte ich 2 Wochen in der Parkinson- und Bewegungssprechstunde und leitete eigenständig Patienten. Glücklicherweise hatten sie durch Vorerfahrungen anderer PJ-ler die Patientenlast auf 3-4/Tag reduzeirt, sodass ich genügend Zeit hatte mich einzulesen und die Berichte und Dokumentation zu schreiben. Die Betreuung und Teaching war zwar sehr minimal, aber der Lerneffekt ist durch das eigenständige learning by doing enorm gross.
Insgesamt kann ich sehr positiv auf die Zeit zurück schauen. Durch die dennoch harte und lange Arbeit hielten sich die Teaching-Momente doch im Rahmen, dafür konnte ich eigenständiges Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein erlernen und fühle mich sehr gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet. An dieser Stelle will ich nochmal anregen: Traut euch und fragt nach! Ihr seid dort, um zu lernen, und als Student hat man jedes Recht, alles zu fragen!

Stadt/Freizeit
Zürich ist eine schöne Grossstadt mit vielerlei Möglichkeiten zur Freizeitaktivität. Da die Tage meist lang sind muss man mit den Aktivitäten und der Freizeit etwas hinterher sein. Feiermöglichkeiten in der Langstrasse sind zahlreich. Im Wohnheim ist bei einer guten Küchengruppe auch sehr viel möglich. Empfehlen würde ich die Weihnachtsmärkte (in der Vorweihnachtszeit), eine Rundfahrt durch die Öffis mit Tagesticket (das kleine Boot, Runde Bellevue, Landesmuseum, Bückliplatz, Zürihorn ist da mit inbegriffen) sollte man auch mal machen. Das Schnupper-Halbtax ist an dieser Stelle sehr zu empfehlen. Sportaktivitäten werden von der Uni Angeboten und man kann sich da als UA ebenfalls anmelden. Für Museumsbesuche würde ich vorher den KulturLegi beantragen (mit Vorzeigen des Arbeitsvertrags). Ausserdem kann man von Zürich aus viele Tagesausflüge unternehmen.
Bewerbung
Bewerbung etwa 2,5-3 Jahre im Voraus, zu empfehlen ist die Bewerbung > 1 Jahr vor Tertialbeginn, um auf jeden Fall einen Platz zu bekommen. Bewerbung einfach über das Sekretariat.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Punktionen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
900
Gebühren in EUR
650 CHF für Wohnheimzimmer, restliches Gehalt für Lebenserhaltungskosten (sparsam, Zürich ist sehr teuer)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93