PJ-Tertial Neurochirurgie in Universitaetsspital Basel (1/2023 bis 3/2023)

Station(en)
Kraniale und Spinale Neurochirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Während meiner 2 monatigen Tätigkeit als Unterassistent in der Neurochirurgie am Unispital Basel habe ich jeweils 1 Monat auf der kranialen Neurochirurgie und der Spinalen Chirurgie verbracht. Letztere ist eine eigenständige Abteilung, die aus einem gemischten Team mit neurochirurgischen und orthopädischen Fachärzten bzw. Assistenzärzten in Weiterbildung besteht. Theoretisch gibt es immer einen UA pro Abteilung.

Der erste Tag am Spital war ein reiner Einführungstag für alle neuen Mitarbeiter und Praktikanten mit Präsentationen über das Spital und die IT-Programme und der Aushändigung des Badges. Am zweiten Tag gings dann auch schon richtig los.

1. kraniale Neurochirurgie

Ein typischer Arbeitstag für UAs auf der kranialen Neurochirurgie:
07.05 Einfinden im Assistentenbüro und Umziehen (Spind im Arztzimmer für UA vorhanden)
07.15 Morgenrapport Montag bis Freitag (virtuell), direkt anschliessend strukturierte Weiterbildung (Journal Club, etc.)
09.00 Teamvisite mit Kaderarzt, donnerstags ersetzt durch Chefarztvisite
ab 10:00 elektive, stationäre Aufnahme von Patienten, die am nächsten Tag operiert werden (Eintritte)
bis 14.00 Vorstellung der Neueintritte innerhalb des Stationsteams mit Kaderarzt durch UA
14.40 Nachmittagsrapport (virtuell) mit Vorstellung der Eintritte durch UA (inkl. Demonstration von MRI, CT, etc.)
Nur montags nachmittags Neurovaskuläres Board (UA hört zu)
Nur dienstags nachmittags Hirntumorboard (UA hört zu oder präsentiert einen Fall)

Auf der kranialen Neurochirurgie sind theoretisch jeweils drei Assistenzärzte am Tag eingeteilt: ein Dienstarzt, ein Stationsarzt und ein OP-Arzt. Als UA ist man dem Stationsarzt zugeteilt und unterstützt gelegentlich den Dienstarzt bei diversen Tätigkeiten. Es gibt einen neurochirurgischen OP-Saal für die elektiven Eingriffe. Wenn man Zeit hat und nichts auf Station zu tun ist, darf man immer zuschauen und manchmal auch assistieren. Am Freitag wird man systematisch im OP eingeteilt. Fäden und/oder Klammern werden vom UA entfernt. EVDs und andere Drainagen dürfen in Absprache mit dem Assistenzarzt (zuerst unter Anleitung) auch durch den UA entfernt werden. Blutentnahmen und Zuganglegen erfolgt in der Schweiz prinzipiell durch die Pflege.

2. spinale Chirurgie

Ein typischer Arbeitstag für UAs auf der Spinalen Chirurgie:
07.05 -10.00 idem zu kraniale Neurochirurgie
Ab 10:00 – 16:30 Eintritte auf den verschiedenen Stationen

Auf der spinalen Chirurgie sind meistens 3-4 Assistenzärzte. Von den Funktionen her gibt es einen Dienstarzt (zuständig für Konsile und Notfälle) und 2-3 Stationsärzte. Als UA ist man den Stationsärzten zugeteilt, erhält aber auch vom Dienstarzt Aufträge. Man ist immer auf der Visite dabei und schreibt anschliessend die Verlaufseinträge im SOP-Schema (Subjektiv-Objektiv-Procedere). Die elektiven Patientenaufnahmen werden vom UA durchgeführt und im Anschluss mit dem Stationsarzt besprochen. Die meisten Patienten auf der spinalen Chirurgie treten am OP-Tag ein. Die elektiven Operationen erfolgen in 2 OP-Sälen. Wenn man Zeit hat und nichts auf Station zu tun ist, darf man immer zuschauen und teilweise auch assistieren. Faden-, Klammer- und Drainagenentfernung efolgt im stationären Setting durch die Pflege.

Pro Monat müssen zwei Ferientage bezogen werden, welche jeweils im Dienstplan eingeteilt sind. UAs in der Neurochirurgie und Spinalen Chirurgie müssen im Unterschied zu UAs anderer chirurgischer Disziplinen keinen OP-Pikettdienst übernehmen.

Zusammenfassung:
Prinzipiell empfiehlt sich ein PJ in der Neurochirurgie v.a. dann, wenn man in diesem Fachgebiet auch später tätig sein möchte. Es handelt sich um ein sehr komplexes Fach insbesondere hinsichtlich der Operationen. Chirurgische Skills lernt man daher besser in anderen chirurgischen Disziplinen. Wer sich für Neurochirurgie interessiert, kommt hier am Unispital Basel bei entsprechender Eigeninitiative vollends auf seine Kosten. Trotz verhältnismässig geringen Fallzahlen trifft man auf ein grosses Spektrum an neurochirurgischen Krankheitsbildern. Auch die Rahmenbedingungen sind optimal. Im Team wird man von Tag 1 an super aufgenommen. Von Assistenz- bis Chefarzt sind alle sehr nett, sympathisch und Mensch geblieben. Alle sind bemüht Wissen weiter zu geben und gehen gerne auf Fragen ein. Insbesondere der Chefarzt der kranialen Neurochirurgie nimmt sich auch sehr viel Zeit für Teaching. Krankheitsbilder inklusive OP-Techniken werden im Rahmen der Rapporte detailliert besprochen und es besteht ein hoher Lernfaktor. Generell ist die Arbeitsatmosphäre für neurochirurgische Verhältnisse eher entspannt. Die Mittagspause kann regelmässig wahrgenommen werden und auch am Morgen, zwischen Frühbesprechung und Visite, gibt es Zeit bei einem Käffchen zu socializen. Das Essen in den Restaurants ist sehr lecker und vielfältig. Weitere Angebote, wie z.B. die kostenlose Nutzung des Fitnessstudios am Abend, machen das Arbeiten an der Klinik sehr attraktiv.

Kurzgefasst kann ich jedem, der sich für Neurochirurgie interessiert, die UA-Stelle am Unispital in Basel wärmstens empfehlen.
Bewerbung
Bewerbung an Fr. Vogt, 2 Jahre vorab
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1200 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.13