PJ-Tertial Innere in CHU Reunion (11/2022 bis 1/2023)
Station(en)
Infektiologie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Zum Krankenhausalltag:
Ich habe ein halbes Tertial auf der Station „Infektiologie/ Innere Medizin“ absolviert, zu der ein stationärer Bereich sowie mehrere ambulanten Sprechstunden (sexuell übertragbare Krankheiten, Reisemedizin, Infektiologie) gehören. Als PJler wird man im französischen System zu den „Extern“ gezählt und mal mehr, mal weniger in den Arbeitsalltag miteinbezogen. Ich wurde relativ viel miteinbezogen, sollte mich um die Neuaufnahmen kümmern, Briefe schreiben, mituntersuchen und kleinere Eingriffe wie eine Aszitespunktion oder Mundspeicheldrüsen-Biopsie auch selbst machen.
Vom ersten Tag an wurde uns Extern eine Badge organisiert, mit der wir kostenlos in der Kantine Mittagessen können. Außerdem habe ich auch einen PC Zugang bekommen, was aber auf anderen chirurgischen Stationen teilweise nicht der Fall war.
Französisch ist im Krankenhaus, wie auch sonst auf der ganzen Insel, die einzig gesprochene Sprache, weswegen relativ gute Französischkenntnisse ziemlich wichtig sind. Medizin auf Französisch ist anfangs natürlich eine Herausforderung , aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Als Ansprechpartner stehen die Assistenzärzte (hier Interns) zur Verfügung. Diese rotieren zwar relativ häufig, trotzdem waren bei mir immer zwei auf Station. Meine Interns waren immer freundlich und interessiert und haben mir auch viel erklärt und Patientenfälle gemeinsam bearbeitet.
Zum Leben in St Pierre:
Saint Pierre ist ein perfekter Ausgangspunkt zum Erkunden der Insel. Nach Arbeitsschluss kann man direkt an den Strand, schnorcheln und den Sonnenuntergang anschauen. Hat man ein Auto (was hier leider insbesondere am Wochenende fast unentbehrlich ist, da Busse nur unregelmäßig, unzuverlässig und nicht überallhin fahren), kann man unzählige Ausflüge unternehmen: die zwei Vulkane besteigen, sehr viel Wandern gehen, Tauchen, Canyoning, lokale Märkte besuchen,..
Die Wohnsituation ist in St Pierre leider etwas schwierig. Man braucht etwas Geduld und Glück, um ein gutes WG-Zimmer zu finden. Ich habe meines über die Facebook-Gruppe „Annexe D.R.I.M.- Petits annonces“ gefunden, andere haben auch Zimmer „chez l’habitant“ bei Leboncoin gefunden. Man sollte sich aber auf jeden Fall früh genug darum kümmern.
Bewerbung
Ich hatte mich etwa 1 Jahr im Voraus beworben und einfach eine Mail an etudiants-medecine@chu-reunion.fr geschickt.
Auch konnte ich eine Förderung über Erasmus+ beantragen und habe so etwa 700 Euro im Monat bekommen.
