PJ-Tertial Innere in St.-Antonius-Hospital (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
ZNA, ITS, Normalstation, Onko
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Insgesamt kann ich ein Tertial am SAH definitiv weiterempfehlen. Aufgrund der Empfehlungen, die ich zuvor erhalten habe, waren meine Erwartungen jedoch relativ hoch, sodass das Tertial dem nicht immer gerecht werden konnte.

POSITIV:
- Donnerstags ist immer Teaching-Tag: einige Dozierende sind sehr engagiert und machen gute Lehre, vor allem der EKG-Kurs ist wirklich gut gemacht, sehr verständlich und lebensnah. Andere Abteilungen nehmen die Verantwortung weniger ernst und lassen es oft ausfallen, sodass im Schnitt 60-80% der Kurse stattfinden. Etwas unnötig finde ich eine sehr hohe Anzahl von Kursen zur Hygiene, DRG, Controlling etc. Klinische relevante Kurse wären da spannender. Generell wären praktische Übungen wie ein Nahtkurs oder ein REA-Training toll, das gab es leider nicht.
- Es gibt viele Rotationen, u.a. eine Woche Herzkatheter, 1 Woche Endoskopie, (bei beiden letzteren schaut man jedoch nur zu und bekommt eigentlich wirklich nur auf Nachfrage etwas erklärt), 3 Wochen ITS, 3 Wochen ZNA, 3 Wochen Onko, sodass man nur die restliche Zeit aus Normalstation ist. Das hat Vor- und Nachteile. Es ist dadurch natürlich abwechslungsreicher, allerdings hat man dadurch auch weniger Zeit auf Normalstation, eigene PatientInnen zu übernehmen. Dort scheitert es aber teilweise auch an der Infrastruktur wie freie Computerplätze und ein eigenes Telefon, um wirklich alle zu einem Patienten gehörigen Aufgaben selbst zu übernehmen. Wie viel man auf Normalstation lernt, hängt stark von dem Arzt/der Ärztin ab, der man zugeteilt ist. Manche sind sehr routiniert und engagiert, andere können einem einfach nicht so viel beibringen oder machen lassen.
- Die ZNA macht wirklich Spaß, der Chef und das Team sind sehr nett und engagiert. Er hat einer Famulantin und mir mal einen 1-stündigen Vortrag gehalten und war sehr engagiert, zu lehren. Leider fand zu der Zeit als ich dort war, ein großer Umbruch bezüglich der OberärztInnen statt, weswegen es ein bisschen chaotisch war und unklar ist, wie die Besetzung aktuell ist. Ich fand die oberärztliche Betreuung und auch die Zusammenarbeit mit den AssistentInnen aber super, man wird ermutigt, eigene PatientInnen zu übernehmen und kann viel selbst machen: Untersuchen, anordnen, Briefe schreiben, sonographieren. Dabei stehen aber alle helfend zur Verfügung und es herrscht ein tolles unterstützendes Miteinander. Das hat wirklich Spaß gemacht!
- Betreuung: Frau Johnen, die PJ-Koordinatorin, und der PJ-Beauftragte der Inneren, Tim Schellenberg, waren wirklich sehr engagiert und bemüht um eine gute Organisation und unser Wohlbefinden. Grundsätzlich ist die Stimmung im Haus auch relativ gut und der Chef Prof. Janssens ist wirklich engagiert für seine MitarbeiterInnen.

NEUTRAL:
- ITS-Rotation: Es ist cool, dass man 3 Wochen fest auf der Intensivstation ist. Es war jedoch etwas schwierig, dort selbst etwas machen zu können. Die AssistentInnen rotieren eher kurz auf die ITS, sodass eigentlich immer eine Person dort ist, die sehr unerfahren ist und bzgl Interventionen wie ZVK, Arterien, Pleurapunktion, Bronchoskopie etc. immer priorisiert werden. Außerdem ist es nicht so einfach und wurde nicht aktiv vorgeschlagen, eigene PatientInnen zu übernehmen. Man kann bei einigen TEEs und Kardioversionen, die auf der ITS gemacht werden, mithelfen, das ist nach 3 mal helfen aber auch nicht mehr so spannend und wirklich viel selbst machen, außer die Sedierung zu übernehmen, kann man nicht. Ich hatte mir von der ITS etwas mehr erhofft.
- Onko: Es wird eigentlich erwartet, dass man auch in die Onko rotiert, die von der restlichen Inneren separat läuft. Es ist ein sehr kleines, aber nettes Team und wenn man sich ein bisschen engagiert zeigt, lernt man auch was und darf zB auch KMPs machen. Allerdings ist die Besetzung zwischendurch schlecht gewesen und man muss fast regelhaft recht viel bei Blutabnahmen und Zugängen helfen. Mir hat es insgesamt trotzdem gut gefallen, aber das sahen nicht alle PJlerInnen so.
- Essen: man hat täglich 10€ Freiverzehr im Café, was prinzipiell ganz cool ist. Das Café selbst ist jedoch eine mittlere Katastrophe: schlechtes, überteuertes Essen in eher kleines Portionen, schlechter Kaffee und sehr langsame Bedienung. Es war für eine gemeinsame Mittagspause auf jeden Fall cool, aber ohne den Freiverzehr wäre ich da sonst nie hingegangen!

NEGATIV:
- Infrastruktur: man hat leider kein eigenes Telefon und oft auch keinen freien Computer, was das selbstständige Arbeiten deutlich erschwert. Generell sind die Räumlichkeiten eher suboptimal: die Patienten- und Stations- und Ärztezimmer sind klein und eng, das WLAN funktioniert nicht überall gut (für uns sowieso nicht frei verfügbar).
- Blutentnahmen: man wird schon sehr häufig für Blutentnahmen und PVKs abgestellt, weil es entweder keinen Blutentnahme-Dienst gibt oder er nicht immer funktioniert. Teilweise wird man von der Visite weggeschickt, um einen Zugang zu legen. An "coolen" Interventionen wie ZVK, Aszites- oder Pleurapunktionen, oder auch Endoskopien durfte ich leider sehr wenig bis gar nichts machen, da hatte ich mir mehr erhofft.
- Lehre im klinischen Alltag: Im Stationsalltag fand wenig Lehre dort OA/OÄ statt. Auf Rückfragen wurde zwar geantwortet, aber auch eher spärlich und ofr nicht besonders engagiert, da hätte ich mir mehr erhofft.

Fazit: Insgesamt ein gutes, aber auch nicht perfektes PJ-Tertial. Wahrscheinlich war es oft auch Pech, dass bei mir sehr oft (auch der Onko, ITS, etc.) neue KollegInnen gekommen sind, die bezüglich Erklären und Interventionen verständlicherweise immer priorisiert wurden. Leider konnte ich dadurch aber deutlich weniger mitnehmen als ich erhofft hatte. Trotzdem aber auch aufgrund des gemeinsamen Teachings lehrreich und idR ein schönes Miteinander der PJlerInnen :)
Bewerbung
Vergabe über PJ Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
EKGs
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.53