PJ-Tertial Notfallmedizin in Klinikum Kassel (9/2022 bis 11/2022)

Station(en)
Notfallzentrum
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Im Rahmen meines Innere-Tertials konnte ich einige Wochen im Notfallzentrum verbringen.
Wegen des großen Einzugsgebiets und der Stellung als einzigem Maximalversorger im Umkreis ist das Notfallzentrum überdurchschnittlich ausgelastet, der Patient*innenstrom ebbt nie ab. Ich war während einer Covid-Welle dort, so dass insbesondere internistische und neurologische Zuweisungen nochmals deutlich verstärkt vorkamen.
Mehrmals am Tag kommen Luft- oder bodengebundene Schockraumpatient*innen mit schwersten Verletzungen, reanimationspflichtig oder mit unklaren Bewusstseinsstörungen. Als PJ-Studierender ist es jederzeit möglich, zu den Schockräumen dazuzugehen und je nach ärztlicher Supervision und eigenem Ausbildungsstand auch (invasive) Massnahmen unter Anleitung und Aufsicht durchzuführen, z.B. ZVKs, Ultraschall (eFAST/FEEL/RUSH), Kardioversion, Kopfplatzwunde nähen, … .
Alle neuen Patient*innen werden auf das diensthabende ärztliche Personal „aufgeteilt“. Hierzu gehört in der Regel auch der/die PJ-Studierende, so dass man ähnlich einer Assistenzärzt*in unter ständiger Aufsicht der diensthabenden Oberärzt*innen eigene Patient*innen zugewiesen bekommt und diese untersucht, anamnestiziert, und in Absprache mit den OÄ eine Therapie beziehungsweise einen weiteren Plan entwirft und diesen dann auch durchführt.
Gearbeitet wird im Schichtdienst, früh/zwischen/spät/ 7.30-16/10-18/15.30-00. Die Schichten kann man sich recht flexibel planen, es bietet sich aber an sich abzusprechen, wenn noch mehr PJs oder Famulant*innen da sind.
Der Chefarzt Dr Weber und seine Oberärzt*innen sind extrem bemüht, dass man dort eine spannende und lehrreiche Zeit hat. Die individuelle Betreuung und das Ausmaß des eigenen Handlungsspielraums ist sehr davon abhängig, auf welchem Wissensstand man sich selbst befindet, grundsätzlich wird man aber erstmal als vollwertiges Mitglied des Assistent*innenteams behandelt, wenn man das selbst auch möchte. Besonders hervorzuheben ist hier das Engagement der OÄ Frau Wächter, die eine sehr enge Betreuung und Unterstützung der Studierenden und der Assistent*innen leistet.
Die Pflege ist größtenteils sehr kompetent und arbeitet eigenständig, so dass man hier von einer guten Zusammenarbeit viel profitieren und lernen kann. Wie eingangs erwähnt ist die Arbeits-Pace definitiv am oberen Ende des Spektrums, durch die nicht enden wollende hohe Zahl an neuen Patient*innen muss man sich eine Pause aktiv nehmen, was insbesondere durch den leitenden OA Beltschikow (der ebenfalls ein exzellentes und ausgesprochen geduldiges Teaching bei jeder Gelegenheit durchführt) gefördert wird, ansonsten stellt man nach 8 kurzweiligen Stunden überrascht (und erschöpft) fest, dass schon Zeit für die Schichtübergabe ist.
Insgesamt kann ich einen Aufenthalt hier nur empfehlen, und auch die vorangegangenen Bewertungen hier im Portal sind fast ausschließlich sehr positiv. Die Organisation des Klinikums ist derzeit noch nicht auf PJ-Studierende ausgelegt, da es hier jahrelang keine gab, so dass es hier derzeit häufiger zu organisatorischen Problemen kommt. Dies soll sich Stand 11/22 aber zukünftig bessern. Die eine sehr negative Bewertung ohne Volltextkommentar aus dem Sommer 2022 spiegelt nicht die Realität des PJs im Notfallzentrum wieder.
Studierende, die explizit an Klinischer Akut- und Notfallmedizin interessiert sind, werden hier eine tolle Zeit und eine steile Lernkurve haben.
Bewerbung
Nach der Bewerbung über das PJ-Portal konnte man sich von Seiten des Klinikums aussuchen, dass man 4 Wochen im Rahmen des Innere Tertials im Notfallzentrum oder auf der Intensivstation verbringen möchte, das wird dann so wie ausgesucht geplant.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Braunülen legen
Punktionen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4