PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Altstaetten (5/2022 bis 8/2022)

Station(en)
Innere Medizin
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Planung und Vorbereitung:
Bereits im Herbst 2020 habe ich mich für mein PJ in der Schweiz beworben. Da ich dieses gerne mit einer guten Freundin zusammen verbringen wollte, suchten wir 2 Plätze, was die Suche sicherlich etwas erschwert hat. Die PJ-Plätze in der Schweiz sind (meiner Meinung nach zurecht) sehr beliebt, daher lohnt es sich, sich früh darum zu kümmern. Meistens hat man in kleineren Häusern mehr Glück. Ich habe aber auch oft gehört, dass man ganz spontan noch gut Plätze bekommen kann. Für das Spital Altstätten habe ich mich per Mail direkt an das Sekretariat gewandt und sehr schnell eine Rückmeldung mit der Zusage erhalten.

Unterkunft und Organisatorisches:
Es gibt ein Personalwohnheim, in welchem man für den Zeitraum des Tertials ein Zimmer reservieren kann (340 CHF/Monat). Hier kommen die meisten Unterassistent*innen unter, sowie Auszubildende der Physiotherapie und manchmal auch Assistenzärzt*innen. Man hat ein Zimmer mit eigenem Bad und teilt sich die Küche. Das Wohnheim liegt zwei Orte weiter in Marbach, aber man kommt mit dem Auto, Fahrrad oder auch mit dem Bus super zum Spital.
Die Organisation von Seiten des Spitals lief super und sehr unkompliziert ab. Sie haben sich auch um die Kurzaufenthaltsbewilligung gekümmert. Man benötigt in der Regel lediglich eine Auslandskrankenversicherung.
Da es im Wohnheim und Spital WLAN gibt, habe ich mich gegen ein Auslands-Internet -Paket bei AldiTalk entscheiden und kam auch ohne Internet sehr gut zurecht. Das Gehalt habe ich auf mein Deutsches Konto erhalten, dabei gehen je nach Bank unterschiedlich hohe Abzüge für die Auslandsüberweisung ab.
Arbeit
Das Spital in Altstätten ist relativ klein und dadurch sehr familiär. Die Arbeitszeiten als Unterassistentin sind Mo-Fr ca. 8-17 Uhr. Glücklicherweise muss man keine (Pickett)-Dienste übernehmen und hat daher die Wochenenden immer frei.
Das Team der Inneren hat mich von Anfang an sehr herzlich aufgenommen und ich habe das Arbeiten auf Augenhöhe sehr genossen. Der Personalschlüssel ist deutlich besser als in Deutschland und daher bleibt mehr Zeit für Teaching. Außerdem übernimmt die Pflege sehr viele Aufgaben inkl. Blutentnahmen und Zugänge legen. Als Unterassistentin kann man daher jeden Tag auf Visite, Aufnahmen machen, in der Notfallambulanz mitarbeiten, in der Sonographie dabei sein oder bei den Gastro- und Koloskopien. Abhängig davon, wie viel Verantwortung man übernehmen will, darf man oft auch eigene Patient:innen betreuen. Dabei habe ich mich immer gut unterstützt und begleitet gefühlt. Es war toll, dass mir sehr schnell viel zugetraut wurde und die Arbeit immer wertgeschätzt wurde. Natürlich gibt es auch hier ein paar Aufgaben, die man als PJlerin machen muss, weil die anderen nicht so viel Zeit oder Lust dazu haben, aber es hält sich in Grenzen und die restlichen Aufgaben gleichen das aus.

Freizeit:
Altstätten liegt in der Ostschweiz im Rheintal, schon sehr nah an der österreichischen Grenze. Die Natur in der Umgebung ist total schön und man kann toll Wandern (Seealpsee, Hoher Kasten, Säntis, Appenzell,…), Schwimmen (Alter Rhein, Bodensee) und im Winter sicherlich auch gut Ski fahren gehen. Kulturell ist man top angebunden an St. Gallen, aber auch nach Bregenz oder Lindau ist es nicht weit. Schweizweit gab es im Sommer unzählige Festivals und wir haben uns mit dem Studierendenrabatt auch die Bregenzer Festspiele leisten können. Während meiner Zeit dort haben wir als Gruppe aus dem Wohnheim viele Ausflüge unternommen. Meistens ist es dafür tatsächlich praktisch, wenn man ein Auto hat, aber mit der SBB kommt man auch sehr gut überall hin. Etwas weiter weg haben mich auch Zürich, Bern und Basel sehr begeistert.
Auch wenn Altstätten an sich nicht so groß ist, kann man wirklich viel unternehmen und hat dank der guten Arbeitszeiten die Möglichkeit dazu.

Fazit:
Insgesamt kann ich ein PJ-Tertial auf der Inneren in Altstätten uneingeschränkt empfehlen. Ich habe in der Zeit sehr viel gelernt und bin beim Arbeiten viel eigenständiger geworden. Ich habe mich immer gut betreut und als Mensch wahrgenommen gefühlt. Auch wenn ich mir das vorher nicht so gut vorstellen konnte, ist das Schweizer Gesundheitssystem wirklich viel weniger hierarchisch aufgebaut, was mir gut gefallen hat.
Außerdem habe ich das Leben im Wohnheim und die Möglichkeiten etwas zu unternehmen in der Umgebung sehr genossen. Ich habe mich sehr selten als Ausländerin anders behandelt gefühlt und war positiv von der Offenheit der Menschen überrascht.
Kurz gesagt: ich bin aktuell daran, mich in der Schweiz auf eine Stelle zu bewerben!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Notaufnahme
EKGs
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1130

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1