PJ-Tertial Chirurgie in Charite Campus Virchow (6/2022 bis 8/2022)

Station(en)
Station 13 (septische)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im chirurgischen Tertial am Virchow kann man sich am ersten Tag den Fachbereich (Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Kinderchirurgie und Herzchirurgie) selbst aussuchen und nach Verfügbarkeit auch die Station. Ich war für die ersten 8 Wochen auf der Station 13 (Unfallchirurgie, septische Chirurgie, Fokus Hüfte abwärts) und für die letzten 8 Wochen auf der Herzchirurgie (separater Bericht).
Eine zweiwöchige Rotation in die Notaufnahme ist vorgesehen und man konnte sich auch recht frei aussuchen, wann diese stattfinden soll.
Wenn man nicht sehr OP-affin ist, ist die 13 eine ganz gute Wahl, ich war in den 8 Wochen vielleicht 4 mal im Saal. Daher kann ich über die Stimmung im OP nicht so viel berichten wie über die Stationsarbeit.
Der Tag beginnt um 7 Uhr auf der Station, um 7:30 geht man gemeinsam mit den Assistenzärzten runter zur Frühbesprechung. Da werden dann im gesamten Team und interdisziplinär mit der Radiologie die OPs vom Vortag und die geplanten Operationen besprochen. Die Besprechung dauert ca. 20 Minuten.
Montags und Donnerstags ist aufgrund des infektiologischen Fokus der Station große Blutentnahmerunde, heißt: alle Pat. der Station (ca. 30 Stück, die Station war eigentlich dauerhaft voll) bekommen eine BE. Damit ist man einige Zeit beschäftigt, da wir aber 4 PJler waren, ließ sich das ganz gut aufteilen.
Danach ging es mit Visite weiter, Wundverbände sind auch PJ Aufgabe. Da viele Pat. bis zur Hüfte gewickelt werden mussten, war das recht zeitintensiv und auch körperlich eher anstrengend.
Zugänge legen war eher selten (vielleicht 1-2 am Tag), da die meisten Pat. einen ZVK hatten.
Ansonsten musste man viel bürokratisches Zeug machen, Röntgenanmeldungen faxen, Visitenlisten aktualisieren, Reha/Sozialdienst anmelden. Briefe haben wir auch ab und an geschrieben, war aber keine Pflicht. Die Assistenten sind durchweg super nett und dankbar, dass man ihnen Arbeit abnimmt. Oberärztlicherseits kann man das nicht grade sagen, aber da hält sich der Kontakt sowieso in Grenzen. Man wurde von den OÄ eigentlich dauerhaft mit PJ oder trotz Namensschild mit den falschen Namen angeredet.
Mittagessen war ausnahmslos möglich, man bekommt jeden Tag einen 7-Euro-Gutschein, für den man im Virchow auch echt satt wird.
Nach der Mittagspause war es auch PJ-Aufgabe, eine Powerpoint-Präsentation für die Nachmittagsbesprechung mit allen geplanten OPs für den nächsten Tag zu erstellen. Damit war man auch gerne 1-1,5 Stunden beschäftigt, da man sich durch die Krankenakte wühlen musste (Diagnose, Nebendiagnose, geplante Therapie und Anamnese) und passende Röntgenbilder auswählen musste. Fand die Aufgabe aber trotzdem ganz lehrreich, weil man bei der Visite wegen der vielen Wundverbände eigentlich gar nicht mitbekommen hat, weshalb die Pat. überhaupt da sind.
Um 15 Uhr ist dann besagte Nachmittagsbesprechung, wieder interdisziplinär, die geht auch deutlich länger (ca. 45 min), bei der dann die OPs für den nächsten Tag besprochen werden. Nach der Besprechung konnte man sich gegen 16 Uhr eigentlich verabschieden, außer es war noch eine ganz dringende Flexüle zu legen oder ein Verband nachzuholen.
Lehre ist an sich Mittwochnachmittags um 17 Uhr, die aber auch gelegentlich ausgefallen ist. Auf der Station selbst lernt man nicht viel, weil die Assistenten hoffnungslos überlastet sind und keine Zeit haben, wirklich etwas zu erklären. Die Station wird interdisziplinär mit Infektiolog*innen geführt und wenn man internistisch interessiert ist, kann man von den Kolleg*innen im gemeinsamen Arztzimmer recht viel über Antibiotikatherapie lernen.
Ich habe von dem Chirurgietertial, besonders an einer Uniklinik, nicht viel erwartet und war dementsprechend auch nicht enttäuscht. Wenn man kein*e Chirurg*in werden möchte und eher Lust auf Stationsarbeit hat, kann man die 13 gut machen.
Bewerbung
übers PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Mitoperieren
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07