PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Weilheim (1/2020 bis 4/2020)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfall/Ortho
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Graz (Oesterreich)
Kommentar
Vor dem Praktikum:
Da ich Erasmusstudentin war und nicht das PJ Portal nutzen konnte, lief die Kontaktaufnahme mit dem Krankenhaus Weilheim problemlos ein dreiviertel Jahr vor Praktikumsbeginn über Frau Sontheimer die Sekretärin der Chirurgie. Es gab ein kleines „Gehalt“ von 350€ und Mittagessen gratis, sowie die Wohnung gestellt. Alternativ gab es für München-Pendler einen Fahrtkostenzuschuss.

Wohnung:
Eine Personalwohnung wurde vom Krankenhaus gestellt. Die Einzimmerwohnung war (spärlich) möbliert, aber für die Zeit voll in Ordnung. Auch in der Küche gab es Backofen, Teller und Töpfe etc… Außerdem ein großzügiger Balkon. Da ich davor im Studentenwohnheim gewohnt habe, totaler Luxus :-) Sogar das Bett war bezogen, als ich kam. Die Wohnung lag direkt gegenüber des Edekas, also zum Einkaufen super praktisch. Allerdings war mir persönlich der Weg ins Krankenhaus zu Fuß etwas weit (1,6 km), weswegen ich mein Fahrrad hierher mitgebracht habe. Aber andere sind auch zu Fuß gelaufen, geht also auch. Wlan war leider nicht vorhanden, aber ich hatte nette Nachbarn, die mich auf Nachfrage ihres mitbenutzen haben lassen. Im selben Haus gab es 2 Studentenwohnungen der Chirurgie und 2 der Inneren Medizin, man war also nicht allein.

Allgemeines zum Pjler-Dasein im Krankenhaus
Mittagessen gab es für Studis kostenfrei. Falls es der Zeitplan es zuließ, aßen wir Studis auch meistens zusammen.
Fortbildungen für Pjler fanden 1-2x wöchentlich statt, meist von der Inneren Medizin (Themen: KHK, Diabetes, EKG, Asthma, Leberwerte….). Und der Chefarzt der Inneren bot zusätzlich einmal wöchentlich einen EKG-Kurs an. Die Fortbildungen der Chirurgen waren eher sporadisch. Wir hatten einen Nahtkurs und einen Verbandskurs. Wenn man aber dahinter war, waren die OÄ bereit auch eine Fortbildung zu halten.
Der Tag startete um 7:30 mit der Morgenbesprechung in der Bibliothek im 4. Stock, wo Radiobilder besprochen wurden und die Neuaufnahmen der Nacht. Danach war Visite. Nach der Visite konnte man meist mit den Chirurgen direkt in den OP mit und dort assistieren oder man blieb auf Station. Dort gab es viele Blutabnahmen zu machen und Braunülen zu legen. Da wir aber 7 Pjler auf der Chirurgie waren, konnten wir das immer gut aufteilen. Nachmittags gab es für Neuaufnahmen oft noch Braunülen zu legen. Der Tag endete meistens gegen 15:45 nach der Nachmittagsbesprechung um 15:30. Länger dauerte es, wenn danach noch Blut zu entnehmen war oder man länger im OP stand.
Am Wochenende war es erwünscht, dass mind. 1 Pjler da ist, das machten wir unter uns aus, wer Zeit hatte. Dafür gab es unter der Woche Freizeitausgleich. Da wir zu siebt waren, funktionierte die Aufteilung ganz gut. Die Morgenbesprechung war am Wochenende um 9h, danach standen die Blutabnahmen an und danach half man auf Station mit oder konnte in die Ambulanz gehen. Wenn Notfall-OPs anstanden, freuten sie sich auch immer über Assistenz. Heimgehen konnte man relativ frei, wenn nichts großes mehr anstand.
Eine Rotation wurde erstellt, so dass man je 1 Monat auf der Unfallchirurgie, auf der Allgemeinchirurgie, auf der Gefäßchirurgie und in der Notaufnahme war. Da es aber ein sehr kleines Krankenhaus ist, war man im Prinzip trotzdem überall gleichzeitig und half bei den anderen aus. Über ein Studententelefon war man immer erreichbar und half bei stattfindenden OPs bei Bedarf mit. Die Oberärzte freuten sich auch immer, wenn man Interesse an der Sprechstunde zeigte. Ich bin dort auch ab und zu mitgegangen.

Ortho und Unfall:
Auf der Unfallchirurgie wurden zum einen die klassischen Unfallchirurgischen OPs durchgeführt wie Osteosynthesen, Fixateur externe, Schenkelhalsfrakturen… als auch Endoprothetik, die seit Anschaffung des „Mako“ um die Roboterarm assistierte Endoprothetik erweitert wurde. Die meiste Zeit assistierte ich als 2. Assistenz bei Hüft- und Knie-TEPs, bei Osteosynthesen konnte ich als 1. Assistenz mit an den Tisch damit ich besser sehen konnte. An Stationsarbeit fielen v.a. viele Arztbriefe an, die man mithilfe von Vorlagen verfasste und dann gemeinsam mit den Assistenzärzten finalisierte. Außerdem waren auch immer viele Reha-Anträge auszufüllen.

Allgemeinchirurgie:
Die häufigsten Eingriffe in der Allgemeinchirurgie, wo ich dabei war, waren Leistenhernien (TAPPs oder nach Lichtenstein), Cholezystektomien und Appendektomien. Weiters Port- und Demerskatheter Anlagen oder Schilddrüsen-OPs. Es gab auch größere Darm-OPs oder Magenverkleinerungen. Hier konnte man viel am Tisch assistieren. Kamera führen, Nähen, Trokare einführen etc… Auf Station waren Arztbriefe zu schreiben, die post-operativen Sonos durchzuführen und nachmittags Patienten aufzunehmen.

Gefäßchirurgie:
In der Gefäßchirurgie wurden viele Angios gemacht, Bypässe, natürlich viele viele Varizen und Zehenamputationen und auch ab und an mal eine Carotis-OP oder SCS-Sonden-Implantation. Arztbriefe habe ich hier keine geschrieben, das haben die Ärzte selber diktiert.

Notaufnahme:
Ich habe nicht in die Notaufnahme rotiert, da ich lieber bei den OPs dabei war, und durch die Wochenenddienste sowieso oft in der Notaufnahme war, aber die anderen, die dorthin rotiert haben, waren durchweg begeistert, weil man dort viel machen durfte und mit am meisten gelernt hat.

Fazit: Ich habe viel im OP gestanden, viel nähen dürfen, viel in der Notaufnahme gesehen. Man darf viel, muss nix (außer nat. Blut abnehmen) und kann viel nach eigenen Interessen mitgestalten. Absolut empfehlenswertes Tertial. Und weiteres Pro für mich als ‚ausländische Studierende‘: Eine Amboss Klinik Lizenz. Habe danach mein Innere Tertial auch in Weilheim absolviert
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Punktionen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Gipsanlage
Mitoperieren
Briefe schreiben
Rehas anmelden
EKGs
Notaufnahme
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07