PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kenyatta National Hospital (4/2022 bis 8/2022)

Station(en)
5B
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Insgesamt war das Tertial sehr spannend und lehrreich. Ehrlicherweise bin ich anhand der vorigen Bewertungen davon ausgegangen, dass ich nicht besonders viel lernen würde und mir hauptsächlich eine entspannte Zeit in einem aufregenden Land mache.
Tatsächlich konnte man, wenn man sich einmal in die Krankenhaus-Abläufe eingewöhnt hatte und verstanden hatte, an wen man sich wie wenden musste eine Menge lernen. Das coole im KNH ist, dass du absolut frei und jeden Tag selber entscheiden kannst, wo und wie lange du hinmöchtest. Du kannst den Stationsalltag mitmachen, der gegen 8h losgeht (Visite um 9h und dann typische Stationsarbeit) oder erst zur Ambulanz gegen 11h auftauchen oder aber einfach auf eigene Faust in die Rettungsstelle gehen und dich an die Fersen von Arzt/Ärztin oder Pflege heften. Am besten ist, wenn man die Studenten vor Ort fragt, wie man sich einbringen kann und ob sie einen an die Hand nehmen und die Abläufe zeigen.

zur Station:
+ man sieht super spannende Fälle
+ späte Krankheitsstadien, die man in Deutschland quasi nie sieht
+ du kannst immer selber Patienten aufnehmen und vorstellen (auch gerne bei Visite) und körperlich untersuchen
+ die Ärztinnen nehmen sich immer die Zeit für deine Patientenvorstellung und um dir Fragen zu beantworten
+ wenn du keine Lust auf lange Tage hast, kannst du auch um 11h schon gehen
- die hygienischen Zustände und Versorgungsnotstände sind schon heavy und das nimmt einen mit
- es ist schwer seine Rolle auf Station zu finden und man sollte sich entweder an die Studenten halten oder an eine/n Arzt/Ärztin klemmen

zum OP:
hier steht man in einer Traube von AssistenzärztInnen un Studierenden um die 2 Operateure herum. Alle sind super lieb und fragen einen ab und beantworten fragen, aber man sieht leider nicht viel und darf sich meistens auch nicht Einwaschen. Wenn man da gerne aktiver wäre, sollte man die Spätschichten oder Nachtschichten mitmachen, da darf man dann mithelfen.

Rotationen:
Man darf offiziell 2 Wochen in eine andere Fachrichtung rotieren (dafür braucht man dann wieder einen Assignement Letter vom Dean). Wenn man die Rotation aber nicht ans Ende legt, kann man da auch einfach länger bleiben. Oder man macht es direkt mit einer/m der ÄrztInnen der anderen Fachrichtung ab, das geht meistens auch.
Ich war dann noch im Kreißsaal und fand es dort super spannend. Hier darf man bei den Sectios immer assistieren und je länger man da ist, desto mehr darf man machen. Auf der Station hält man sich am besten an die Hebammen, die bringen einem dann alles bei und man darf dann auch alleine Geburten begleiten. Ich hatte auch sehr nette Interns auf Station, die mir alles weitere beigebracht haben.
Richtig mies waren aber die Arbeitszeiten, ich bin erst nach 12h Schichten nach Hause gegangen und habe mir dann meistens den nächsten Tag als Ausgleich frei genommen. Die ÄrztInnen sind aber meistens 14-15h geblieben.

Bewerbung
Wir haben uns 1 Jahr im Voraus per Mail beworben und dann sehr lange keine Antwort erhalten. Ein paar Monate vorher haben wir dann angefangen im Deans Office und in der Uni anzurufen. Dann ging's auf einmal ganz schnell und wir hatten innerhalb von 1-2 Tagen unsere Zusage und eine Anleitung, um welche Dokumente und Abläufe wir uns bemühen sollten. Generell läuft am KNH alles sehr bürokratisch ab und folgt festen vorgegebenen Abläufen. So mussten wir die erste Woche noch auf eine Unterschrift vom Chairman der Chirurgie warten und durften ohne diese nicht auf Station.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Gehalt in EUR
-
Gebühren in EUR
500USD

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2