PJ-Tertial Chirurgie in Juliusspital Wuerzburg (12/2008 bis 3/2009)

Station(en)
Allgemein-/Unfallchirurgie (11/24)
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Am Anfang ein richtiger Schock: es ging gleich in die Vollen, uns wurde mitgeteilt, dass wir jeden Tag einen Dienst stellen müssen, der bis 21.30 Uhr bleibt (wir waren zu sechst, das war noch das Gute daran).
Zu Beginn war meine Motivation extrem gedrückt. Richtig wahrgenommen wurde man eigentlich nur, wenn man zum Haken-Halten gefehlt hat (und dann natürlich negativ).
Den Großteil des Tages verbringt man im OP mit dieser Aufgabe. Bei manchen OP´s fragt man sich dann zurecht, wie kleinere HÄuser ohne PJler diese OP´s überhaupt bewältigen können. Auch die ein oder andere Ärztestimme ließ unter der Hand verlauten, dass bei manchen OP´s eigentlich wirklich nicht unbedingt ein PJ nötig sei.
Auf den Stationen müssen dann über den Tag verteilt Nadeln gelegt, Erstantibiosen angehängt und Blutentnahmen gemacht werden. Hier hilft man sich gegenseitig, indem man frühs ausmacht welche PJler in den OP gehen und welche (meistens nur einer) auf den Stationen die Arbeit erledigt. Insgesamt war an den meisten Tagen viel zu tun. Ganz wenige Tage gab es auch, an denen man mal ein halbes Stündchen nach dem Mittag bedenkenlos in der Cafeteria verbringen konnte (wie ich finde war das völlig in Ordnung, denn man hat ansonsten wirklich viel geleistet).
Gegen Ende wurde das Tertial bei mir besser, da man dann im OP-Trakt bekannt und auch einigermaßen angesehen war. Es ist schonmal ein enormer Unterschied, ob man als "Student" oder eben mit Namen angesprochen wird. Immer häufiger durfte ich dann auch nähen (und so viel mehr habe ich mir vom Tertial von vornherein nicht versprochen).

Was viel zu kurz gekommen ist: die Notaufnahme. Zwar hat man die Möglichkeit sich dort ganz unverbindlich einzubringen, aber nur, wenn man sonst nichts zu tun hat. Und das war eher selten. Und es brachte auch nichts wegen einer halben Stunde in der Notaufnahme aufzutauchen und dabei ständig "Angst" zu haben das Telefon klingelt (für Blutabnahmen etc.).
Positiv: es gibt ein Blutabnahme-Dienst im Haus, so dass sich wenigstens die Blutentnahmen am Vormittag in Grenzen halten.
Auch positiv: die Fortbildungen (Montags Röntgen, Dienstags Chirurgische Themen) sind zwar bei uns recht häufig ausgefallen, waren aber ansonsten in aller Regel sehr gut!

Wer am Wochenende Dienst hat muss von 9 Uhr bis 21.30 Uhr das ganze Haus versorgen mit Blutentnahmen (KEIN Blutabnahmedienst), Nadeln legen, Erstantibiosen und im Fall der Fälle im OP Haken halten.

Fairerweise muss ich persönlich sagen, dass auch die Zeit im OP gegen Ende des Tertials immer besser geworden ist, weil ich dann doch mehr eingebunden wurde. Jedoch sollte dies unbedingt von Anfang an so sein!

Fazit: es sind durchaus viele Verbesserungsmöglichkeiten vorhanden (z.B. 2 feste Wochen NUR in der Notaufnahme!), von Anfang an bessere Wertschätzung des PJ, um die Motivation hochzuhalten! Jedoch wurden meine Erwartungen gegen Ende des Tertials einigermaßen erfüllt, so dass ich im Nachhinein gar nicht so sehr klagen möchte. In der ersten Woche dachte ich, dass ich das nicht durchstehe...
Soll all den künftigen Juspi-Pjlern ein wenig Mut machen!
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93