PJ-Tertial Psychiatrie in Parkkrankenhaus Leipzig-Suedost (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
2, 11
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Pros:
- Nettes Team
- Man darf (je nach Station) viel selber machen und relativ viel Verantwortung übernehmen
- Man wird gut ins Team integriert
- Man darf auf allen Stationen einen oder theoretisch auch mehrere Tage hospitieren
- Es gibt Studientage. Wie genau die geregelt sind und wie viele man bekommt, wird je nach Station sehr unterschiedlich gehandhabt – sollte man (mit Fingerspitzengefühl) aktiv einfordern, ich hatte insgesamt 9 Studientage
- 1-3 mal pro Woche Weiterbildung (Innere, Anästhesie, Chirurgie)
- Normalerweise einmal pro Woche psychiatrische Weiterbildung, diese hat allerdings während meines kompletten Tertials nicht stattgefunden
- Ich konnte in der Regel pünktlich gehen, oft auch etwas früher (0,5-1 h), manchmal musste ich max. 1h länger bleiben
- Es gibt Umkleiden, einen Fahrradkeller und einen Spind.

Cons:
- Kaum psychiatrische Lehre (z.B. durch die Oberärzte während der Visite)
- Teilweise sehr schlechte ärztliche Besetzung, sodass man als PJ’ler phasenweise allein auf der Station ist und alle Aufnahmen und die Visite allein machen muss. In dem Fall war allerdings der Oberarzt sehr freundlich, hat alles mit einem besprochen, sich die aufgenommenen Patienten nochmal angeschaut und war für Fragen immer erreichbar.
- Rotation auf verschiedene Stationen innerhalb des Tertials ist nicht gewünscht. Wenn man hartnäckig danach fragt, wird es dann aber doch ermöglicht, allerdings nicht unbedingt auf die Wunsch-Stationen
- Aufgrund der schlechten Pflege-Besetzung muss man mitunter auch pflegerische Aufgaben übernehmen (1:1-Überwachung nach EKT, Patienten zu apparativen Untersuchungen begleiten, …)
- Die Stimmung innerhalb des Kollegiums war angespannt, weil die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden

Man kann im Vorfeld per Mail Wünsche äußern, auf welche Station man möchte. Ich habe das nicht gemacht und wurde der Gerontopsychiatrie zugeteilt. Dort war ich für 11 Wochen und bin dann für die restlichen 5 Wochen in den Suchtbereich gewechselt. Wenn man viel Psychotherapie sehen will, sind das nicht unbedingt die besten Stationen. In der Geronto beschäftigt man sich viel mit den internistischen/neurologischen Erkrankungen der Patienten sowie ihrer sozialen Versorgung. Im Suchtbereich werden die PJ’ler meist in die Aufnahme- und Entgiftungsstation eingeteilt. Die Abläufe und Behandlungen dort sind auch eher internistisch geprägt und es wird so gut wie keine Gesprächstherapie gemacht. Wenn man Bock auf Psychotherapie hat, bietet sich Station 3 (tiefenpsychologische Station) oder die Tagesklinik an. Dort kann man allerdings sehr wenig selber machen, sondern schaut meist nur zu. Einen Mittelweg stellen die akutpsychiatrischen Stationen 4, 5, 6, 7 und 8 dar. Dort kann man auch eigene Patienten übernehmen und mit denen die wöchentlichen Einzelgespräche führen. Im Suchtbereich habe ich für etwa 2 Wochen Stationsarzt gespielt. Das war eine gute Erfahrung, weil man vieles machen konnte (und musste), gleichzeitig aber nicht wirklich die Verantwortung getragen hat, weil der Oberarzt recht präsent war. Andererseits hatte ich dadurch wenig Freiraum, zu Gruppentherapien o.ä. mitzugehen. Die PJ-Weiterbildungen waren manchmal sehr gute interaktive Seminare und manchmal einschläfernde Frontalvorträge. Außer den Innere-Seminaren am Montag sind sie in den meisten Fällen jedoch ausgefallen. Das ist ärgerlich, weil man von der psychiatrischen Klinik ca. 10 min zum Seminarraum in die Somatik läuft und dann dort nach 15 min Warten feststellt, dass offenbar kein Dozent kommt. Das Mensa-Essen ist meiner Meinung nach teuer und nicht besonders lecker (man bekommt das gleiche Essen, was die Patienten serviert bekommen). Dafür habe ich einige Angebote des BGM genutzt: Es gibt ein Fitnessstudio, ein kleines Schwimmbad und eine Sauna, die man kostenlos nutzen darf. Allerdings ist das mit einigen Hürden verbunden: Für das Fitnessstudio bekommt man keinen Schlüssel, sondern muss spekulieren, dass gerade jemand anders trainiert und einen reinlassen kann. Das Schwimmbad ist nur 17:00 bis 20:00 für Mitarbeiter geöffnet. Die Sauna war während meines Tertials kaputt…
Insgesamt hat mir das Tertial in der Psychiatrie gut gefallen. Ich habe viele Einblicke in verschiedene Bereiche bekommen und die teilweise sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen innerhalb der Psychiatrie kennengelernt. Ich hätte mir eine bessere ärztliche Betreuung und mehr Teaching gewünscht und gerne mehr Psychotherapie gesehen.
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
420

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07