PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Mainz (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
UC, AVTC, Kinderchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Mainz
Kommentar
4 Wochen vor PJ-Beginn (nicht Tertial-Beginn!) kamen die ersten allgemeinen Informationen per E-Mail von unserer PJ-Sachbearbeitung. Diese E-Mail beinhaltete Infos u.a. zur Kittelkarte mit Kittel+Kasak+Hose und Kostenerstattung von 300€ im Monat + 320€ Essensgeld pro Tertial. Da mein erstes Tertial hier das Pflichttertial Chirurgie war, kam am selben Tag noch eine informierende E-Mail über die allgemeine Rotation: verpflichtend 6 Wochen in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und 6 Wochen in der Klinik für Unfallchirurgie; für die restlichen 4 Wochen kann man sich entscheiden zwischen Neurochirurgie, Herz-Thorax-Gefäß-Chirurgie, Kinderchirurgie und Anästhesie. Man sollte zwei Prioritäten hierfür abgeben. Der dann für einen selbst geltende Rotationsplan durch die drei Abteilungen kam dann rechtzeitig vor Tertialbeginn per Email.

Meine ersten 6 Wochen habe ich in die UC rotiert. Hier kam ein paar Tage vor Tertialbeginn eine E-Mail von Herrn Dr. Dietz mit dem internen Rotationsplan und Ort bzw. Zeit wann man da sein sollte: Vorgesehen waren 2 Wochen Ambulanz und 4 Wochen Station. Faktisch ist man entweder dort wo man gebraucht wird oder wo man gerne dabei sein möchte: Station, OP, Sprechstunden oder chirurgische Notaufnahme. Der Tag beginnt um 7 Uhr auf einer der Stationen 4a oder 8a/b. Hier nimmt man Blut ab, legt Zugänge und hilft bei Visite mit. Um 8:15 ist für alle PJler der UC und Orthopädie coronabedingt eine separate Morgenbesprechung. Hier wird der OP-Plan desselben Tages besprochen: ein Oberarzt spricht mit uns die Krankheitsbilder und OP-Technik durch und macht dadurch unfallchirurgischen PJ-Unterricht. Dieser ging mindestens 30 Minuten und hat sich sehr gelohnt! Im OP waren PJler oft schon im OP-Plan als 2. oder 3. Assistenz eingetragen. Zwar meist nicht namentlich, aber da stand dann zB PJ4A. Wir PJler haben dann meist spontan unter uns ausgemacht, wer zu welcher OP geht. Je nach Operateur darf man auch Hautschnitte setzen, nähen, tackern, bohren, schrauben und hämmern. Die meisten Operateure erklären einem gerne etwas am Tisch oder stellen einem selbst Fragen zu Lehrzwecken. Bei den Sprechstunden, bei Visite und in der Notaufnahme ist man meist mit dem Arzt mitgelaufen und nimmt eher eine passive Rolle ein. Die meisten Ärzte erklären einem aber gerne was. Man durfte überall mit dabei sein und alle Ärzte sind wirklich sehr nett trotz ihres hohen Arbeitspensums. Eine offizielle Mittagspausenzeit gibt es nicht. Wenn Zeit zwischendurch ist, kauft man sich meist was beim Bäcker und geht zum Essen bei gutem Wetter nach draußen oder isst Suppe im OP-Bereich. Feierabend war relativ flexibel, offiziell aber um 15:30. Wenn man früher gehen musste, war das kein Problem, solange die OPs genug PJler hatten. Um Urlaubstage zu nehmen, reichte eine E-Mail an Dr. Dietz. Nachtdienste konnte man freiwillig mitmachen und hatte dann den nächsten Tag frei. Auf die offiziellen 4h Selbststudium macht keiner einen aufmerksam und werden nicht eingeräumt. Wenn man mal früher gehen kann nutzt man einfach die Gelegenheit.

In der AVTC geht der Arbeitstag um 7:30 mit der Morgenvisite los. Auf den Stationen sind zwei Festangestellte, die Blut abnehmen und Braunülen legen. Wenn diese mal nicht da waren oder Unterstützung brauchten half man hier als PJler während der Visitenzeit aus. Visite lohnt sich eigentlich kaum da man in den 6 Wochen eher weniger auf Station war und somit die meisten Patienten sowieso nicht kannte. Die Ärzte huschen dabei so schnell durch die Zimmer, dass man kaum etwas mitbekommt. Um 7:45 begann die Morgenbesprechung der Ärzte bei denen die PJler coronabedingt nicht teilnahmen. Stattdessen bereitete man am Vortag einen Patienten aus dem OP-Plan vor, um eine kurze Patientenvorstellung in studentischer Runde unter Aufsicht eines Assistenzarztes, meist der PJ-beauftragten Assistenzärztin Dr. Penzkofer, durchzuführen. Im Anschluss machte es Sinn in die entsprechende OP als Assistenz oder Zuschauer zu gehen. Die meisten Operateure erklären einem, wenn auch meist kurz und knapp, am Tisch etwas oder stellen einem selbst Fragen zu Lehrzwecken. Im OP-Plan ist auch vermerkt, wenn ein PJler als Assistenz gebraucht würde. Wie in der UC ist es hier am wichtigsten, dass die 4 OP-Säle besetzt sind. Wenn hier mal ein PJler fehlte wurden wir am nächsten Morgen darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns bitte um die Besetzung der Säle bemühen sollten. Allerdings stand dann wohl einfach kein PJler als Assistenz im Plan vermerkt. Hier hat man leider wenig Verständnis gezeigt. Alle PJler, die nicht im OP sind, befinden sich dann auf Station, in der Ambulanz oder, eher selten da manchmal nicht erwünscht, in einer der Sprechstunden. Außer in der Ambulanz hat man relativ wenig selbstständig gearbeitet. Meist läuft man mit einem Arzt/einer Ärztin mit. Auch in der AVTC gibt es keine offizielle Mittagspausenzeit; man kauft sich einfach etwas zu Essen wenn wenig los ist oder isst Suppe im OP-Bereich zwischen den OPs. Auf die offiziellen 4h Selbststudium macht keiner einen aufmerksam und sie werden nicht eingeräumt. Wenn man mal früher gehen kann nutzt man einfach die Gelegenheit. Da wir zeitweise relativ viele PJler waren, konnte man auch öfter früher gehen, ohne dass die OPs unbesetzt waren. Nachtdienste konnte man freiwillig mitmachen und hatte dann den nächsten Tag frei oder einen anderen Tag seiner Wahl wenn der Dienst am Freitag oder Samstag war.

In der KC beginnt der Tag um 7:30 mit der morgendlichen Frühbesprechung an der alle Ärzte, PJler und Famulanten teilnahmen. Hier nahm man als Student eigentlich immer eine passive Rolle ein, während die Ärzte jeden einzelnen stationären Patienten der Liste nach besprachen. Danach ging man entweder mit auf Visite, in die Ambulanz/Sprechstunde oder in den OP. Die Visite besteht immer aus einem Assistenzarzt und einem Oberarzt. Als PJler kann/soll man während der Visite assistenzärztiche Tätigkeiten übernehmen, wie die Vorstellung eines Patienten, Mitschreiben in die Akte oder einfacherer Entlassgespräche. Bei älteren Kindern auch die Blutentnahmen, Legen von Zugängen, Verbandswechsel. In der Ambulanz assistierte man dem Assistenzarzt oder führte zuerst die Anamnese und körperliche Untersuchung selbstständig durch. In den Sprechstunden der Oberärzte hatte man meist eine Zuschauerrolle. Bei Patienten, die man selbst in der Ambulanz gesehen hat, konnte man auch den Arztbrief mithilfe des Accounts eines Assistenten schreiben. Im OP übernahm man je nach Art des Eingriffs nur eine Zuschauerrolle oder auch die 1. oder 2. Assistenz. Zunähen konnte ich nur einmal, weil dies die Ärzte lieber selbst übernehmen. Das OP-Personal, die Pflegerinnen und Pfleger auf Station und auch das kleine Ärzteteam der KC waren alle nett. Hier gab es nichts anzumerken. In den 4 Wochen als ich da war, gab es mich als PJlerin und 3 Famulanten. Daher haben wir, um uns nicht auf den Füßen zu stehen, auch Nachtdienste mitgemacht und hatten den nächsten Tag frei. Diese fand ich ganz gut, da man eine 1:1 Betreuung durch den Assistenzarzt hatte und früher nach Hause gelassen wurde, wenn das Patientenaufkommen weniger wurde. Ansonsten war im normalen Tagdienst Dienstschluss nach 8 Arbeitsstunden oder wenn es nichts mehr zu tun/anzuschauen gab. In der Kinderchirurgie erlernte man auf jeden Fall die ärztliche Arbeit mit Kindern und konnte sich einen Überblick über das Behandlungsspektrum verschaffen. Viel selbstständiges Arbeiten ist jedoch nicht möglich. Jedoch konnte man bei allem dabei sein. Zudem gibt es hier einen eigenen PJ-Piepser, der allerdings nicht so oft angefunkt wurde.

Als PJler in den chirurgischen Abteilungen hat man keinen eigenen Spind, keinen Schlüssel für die OP-Schleuse und keinen eigenen SAP-Zugang. Aber man kommt auch ohne ganz in Ordnung zurecht. Jedoch hindert einen vor allem der fehlende eigene SAP-Zugang daran, aktiv mitarbeiten zu können. Aber das ewige Problem mit dem SAP-Zugang soll wohl nun angeblich- angegangen werden. Wertsachen hat man lieber immer in der Kitteltasche mitgeführt, da Taschen einfach im Arztzimmer, meist nicht abgeschlossen, gelagert werden. Offizieller PJ-Unterricht fand dienstags im Fach Radiologie von 16-17 Uhr je nach Coronalage online über MS Teams oder in Präsenz in der Radiologie statt. Im Fach Innere gab es einen Plan bei dem Thema und Ort vorangekündigt waren. Dieser fand montags von 14:30-16:45 statt. Der offizielle chirurgische PJ-Unterricht entfiel bei uns coronabedingt.
Bewerbung
Als Studentin aus Mainz habe ich die interne Bewerbungsplattform genutzt.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Notaufnahme
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Poliklinik
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
380 im Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07