PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Martha-Maria (12/2021 bis 4/2022)

Station(en)
Patientenaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das Klinikum Martha-Maria ist ein sehr kleines Haus, das sich auf Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen spezialisiert hat. Die Stimmung ist sehr familiär und die Assistenzärzte schätzen die Mithilfe der PJler.. Wir mussten auch viele Aufgaben machen, die sonst an den Assistenzärzten hängen bleiben würden.

Anfangs waren wir 4 PJlerinnen und standen uns Gegenseitig auf den Füßen, das wurde besser als wir dann irgendwann nur noch zu zweit waren. Unsere Hauptaufgaben waren die Aufnahme von den OP Patienten für den nächsten Tag, Assistenz bei GallenblasenOPs sowie die morgendlichen Blutentnahmen. Mit den Blutentnahmen auf Station fingen wir gegen 7:30 an und teilten uns auf die 3 Stationen auf, manchmal unterstützten uns auch die Assistenzärzte und dann ging das eigentlich richtig schnell. Dann folgte die Frühbesprechung, in der wir auch 2x die Woche mit PCR auf Covid getestet wurden. Danach machten wir noch die restlichen Blutentnahmen, oder warteten auf die ersten Aufnahmepatienten um 08:20. Bei 10-15 Patienten führten wir dann Covid Schnelltest, Covid PCR und ggf einen MRSA Test durch. Anschließend anamnestizierten wir die Patienten und machten eine orientierende körperliche Untersuchung. Da die Patienten zu 90% eine schilddrüsenbezogene Erkrankung hatten, war dies sehr eintönig. Etwa 1-2x die Woche musste dann eine von uns in den OP für die GallenblasenOPs. Selten auch zu Leistenhernien oder einer Darmoperation, und 2x war ich bei einer Thorax-Chirurgie dabei. Wenn die Assistenzärzte Zeit hatten, durften wir auch manchmal die Sonos mitmachen, leider hatten die immer viel zu tun und es ergab sich oft nicht. Hin und wieder kamen dann auch Anrufe aus der Privatpraxis nebenan für eine Blutentnahme oder einen Covid-Schnelltest.

Diese Aufgaben hatten wir meistens bis zum Mittagessen (13:00) erledigt, danach fing dann der Leerlauf an, weil es für uns nix mehr zu tun gab, außer die Labore für den nächsten Tag auszudrucken und gefühlt 1000 Zettel mit Patientenetiketten zu bekleben, digital wird hier im Haus noch nicht viel gemacht. Die Notaufnahme ist klein und oft nichts los, genauso wie die Intensivstation. An den meisten Tagen hat es damit geendet, dass wir 1-2h auf die Privatstation Tee trinken sind. Früher gehen ging leider nicht, weil einer der Oberärzte drauf pochte, dass wir unbedingt bis zur Nachmittagsbesprechung um 15:30 bleiben mussten. Manchmal wurde die Besprechung vorgezogen, dann gings, aber sonst zogen sich die Tage. Wir konnten nicht mal Arztbriefe schreiben, weil wir keinen Zugang zum Computer hatten. Da wir keinen Zugang hatten, waren wir auch immer abhängig von den Assistenzärzten, um in den OP Plan zu schauen, oder Patientendaten einzusehen. Dies sei ein bekanntes Problem, aber das ist anscheinend sehr schwer zu ändern.

Unterricht: normalerweise hat der Chef jeden Mittwoch morgen einen Kurs gehalten. Bei uns war dann aber Chefwechsel, dh wir hatten diesen Kurs nur einmal. Ich hoffe der wird in Zukunft wieder aufgenommen! Ansonsten wurde uns am Anfang gesagt, dass wir die Oberärzte ansprechen sollten für die Seminare. Der Thoraxchirurge war super nett und hat 2 inhaltlich sehr gute Kurse mit uns gehalten, die anderen Oberärzte waren eher zurückhaltend. Als wir am 2. letzten Tag unser Abschlussgespräch hatten und uns noch gewünscht hatten, mindestens bei einer StrumaOP mal dabei zu sein, wurden wir dann noch für unseren letzten Tag dafür eingeteilt, und der leitende Oberarzt hielt uns dann noch seine Kurse, die inhaltlich top waren, uns aber wahrscheinlich in der Mitte des Tertials mehr gebracht hätten als ganz zum Schluss.

Essen: Das Essen gab es für uns umsonst und war auch immer gut. Zeit zum Essen gab es auch eigentlich immer, und wenn man mal im OP war konnte man sich von den anderen PJler was zur Seite stellen lassen.

PRO: super liebe Assistenzärzte, wenn mal was Spannendes in der NA war wurden wir auch gerufen, einmal fiel sogar eine Pleurapunktion an die ich dann unter Aufsicht des Assistenzarzt machen durfte. Als Dankeschön für unsere Hilfe haben wir von den Assistenten ein kleines Abschiedsgeschenk gekriegt. Nähen im OP wurde uns gut beigebracht. Nachher waren wir (Neben)Schilddrüsenprofis, und Schilddrüse ist auch ein beliebtes Thema im M3. Und die nette Empfangsdame der Patientenaufnahme war ein großes PRO, dank ihr ist die Patientenaufnahme top organisiert und sie hat für uns den einen Oberarzt manchmal angerufen, dass wir auch mal früher nach Hause konnten!

CONTRA: Arbeit sehr eintönig, nicht viel Abwechslung in den OPs, kein guter Überblick über Chirurgie im Allgemeinen. Die Lehre v.a. von oberärztlicher Seite könnte etwas mehr sein.

Fazit: Das Team ist sehr nett und die Ärzte kompetent. Wenn man ein entspanntes Tertial will und nicht nachher in die Chirurgie will, kann man durchaus ein Teil seines PJ hier machen. Unsere Aufgaben waren sehr Covidlastig und ab einem gewissen Punkt hat man auch nichts mehr dazu gelernt, ich würde euch deshalb das Martha-Maria nur für ein gesplittetes Tertial empfehlen.
Bewerbung
Buchung über PJ Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87