PJ-Tertial Sportmedizin in Landeskrankenhaus Salzburg (5/2022 bis 7/2022)

Station(en)
Ambulanz
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in der Sportmedizin war mein Wahltertial. Im Vorfeld hatte ich mich schon unheimlich darauf gefreut, da ich selbst später gerne in der Sportmedizin arbeiten möchte. Leider wurde ich bitter enttäuscht.
Die ersten Tage/Wochen waren noch recht in Ordnung. Ich durfte alles anschauen, sowohl die Tätigkeit der Ärzt:innen als auch der Spowis konnte ich live miterleben. Das war zu Beginn auch recht spannend, alle waren sehr erklärfreudig und wollten mir möglichst viel mitteilen und lernen. Hätte ich das PJ-Tertial nur 2-3 Wochen dort gemacht, dann wäre es auch total entspannt und interessant gewesen, leider war ich 2 Monate dort. Eines muss schon erwähnt sein, das Team war sehr sehr nett, aber von Nettigkeit alleine kann ich mir leider nichts kaufen.
Ich habe versucht mich aktiv einzubringen und wollte Anmnesen/körperliche Untersuchungen alleine durchführen, da hieß es dann, das hat noch nie jemand dürfen und ich darf das auch nicht. Also blieb mir nichts anderes übrig als zuzuschauen oder unter Supervision eine einfache normale körperliche Untersuchung selbst durchzuführen bei jungen, gesunden Sportlern. Es war mein letztes Tertial, also stand ich kurz vor meinem Abschluss. Da fragt man sich dann, wenn sie mir hier nicht zutrauen eigene Anamnesen mit gesunden Menschen durchzuführen, wie soll ich das jemals lernen? und in einem Monat muss ich das sowieso alleine machen und keiner schaut mir über die Finger, sondern es wird als selbstverständlich gesehen, dass ich das kann (zum Glück waren meine vorherigen Tertiale zum Teil besser, also ich konnte das natürlich).
Außerdem durfte ich die körperlichen Untersuchungen nur bei den Gesunden durchführen, wenn ein herzkranker Patient oder eine Überweisung von einer anderen Abteilung kam, dann durfte ich sowieso nicht mehr untersuchen.
Es war zwar nett, dass ich überall zuschauen durfte, aber vom zuschauen lernt man halt einfach nichts und wenn man 2 Monate nur zuschauen kann, dann kommen dir 2 Monate wie 2 Jahre vor.
Das einzige was ich machen durfte, waren irgendwelche Hiwi Aufgaben. Oft musste ich dem Zivildiener helfen, irgendwelche Sachen von A nach B zu schleppen oder irgendwas einzuräumen oder die Patientenvorbereitung übernehmen (EKG schreiben und Lufu durchführen - hie erhielt ich eine ausführliche Einführung vom Zivi, da kommst du dir vor, als ob du gerade deine erste Famulatur machst).
Generell wurden mir viele Sachen erklärt, die einem als Famulant:in im ersten Jahr vielleicht nützen, aber nicht am Ende des Medizinstudiums. Ich wurde eher wie ein Ferialpraktikant:in behandelt, als ein PJ-Studierende_r. Ich wollte eigentlich ernsthaft was lernen und mitnehmen, aber leider war dies nicht möglich. Ich wurde oft dazu verdonnert, die Trainingstherapie zu übernehmen, sprich einfach da zu sitzen und den Patient:innen beim Rad fahren zuzusehen. Ja, zu Beginn recht nett, aber nach einer Zeit auch nur Beschäftigung, damit der Tag vergeht.
Alles in allem war, wie gesagt, das Team zwar nett, aber lernen konnte ich nichts, weil ich einfach nichts machen durfte. Mir ist klar, dass Teaching immer mit Aufwand verbunden ist, aber von einer Universitätsklinik kann ich das wohl erwarten, dass das integriert ist. Außerdem ist auf der Sportmedizin genug Zeit dafür. Hier kommen die Patient:innen alle auf Termin, das läuft nicht wie in einer ZNA. Aber die Zeit muss man sich auch nehmen und lieber dreht man Däumchen, bevor man den Studierenden etwas beibringt und lernt.
Also ich würde mir das gut überlegen, ein Tertial hier zu verbringen, wenn es länger als 2 Wochen ist.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
550
Gebühren in EUR
250

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 4.07