PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Kaufbeuren (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
B1, Stroke Unit
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Sehr gute Station für ein lehrreiches, interessantes und angenehmes Wahlfach-Tertial in der Neurologie. Das gesamte ärztliche Team der Neurologie ist sehr freundlich und immer bedacht, Studenten möglichst viel beizubringen.

Grober Tagesablauf auf Station: Beginn ist um 8:00 Uhr mit der Morgenbesprechung, nach kurzer Planung anschließend Visite (Assistenzärzte mit Oberärzten sowie in jedem Bereich der Station einmal pro Woche Chefarztvisite). Mittags ist zweimal pro Woche Röntgenbesprechung, Nachmittags hauptsächlich administrative Tätigkeiten im Sinne von Arztbriefe für Entlassungen schreiben, aber auch neu aufgenommene Patienten visitieren/untersuchen und Lumbalpunktionen durchführen. Darüber hinaus gibt es Fortbildungen, Therapeuten-Besprechungen, allgemeinen PJ-Unterricht für Studenten (Mittwoch). Mittagessen kann man gemeinsam mit den Ärzten.
Als Student darf man jederzeit Fragen stellen und erhält sowohl von Assistenzärzten als auch allen Oberärzten sowie vom Chefarzt ausführliche Antworten und Erklärungen zu Krankheitsbildern, Diagnostik und Therapie. Hier wird die Ausbildung von Studenten wirklich sehr ernst genommen. Dies wird auch dadurch noch untermauert, dass der Chefarzt sich Zeit nimmt, zusätzliche Lehrstunden für PJ-Studenten anzubieten (diese waren sehr nützlich, sodass ich jederzeit noch weitere Unterrichtsstunden gerne besucht hätte, wenn mehr Zeit geblieben wäre). Mitunter verzichtet auch mal jemand auf eigene Pausen, um nochmal kurz das ein oder andere Krankheitsbild durchzusprechen.
In der Neurologie lernt man hier die wichtigsten Aspekte der Patientenbetreuung sowie wesentliche Untersuchungsmethoden, indem man selbst Patienten aufnimmt, körperlich Untersucht, Untersuchungen anmeldet, Patienten vorstellt, diagnostisches/therapeutisches Vorgehen mit Assistenz- und Oberärzten bespricht, Patienten mit Ärzten aufklärt Arztbriefe schreibt, Befunde erhebt, teilweise Angehörigengespreche führt und auch selbst Lumbalpunktionen durchführt. Letztere bekommt man ausführlich gezeigt und darf diese schließlich unter Aufsicht (um grobe Fehler zu vermeiden) eigenständig machen. Blutabnahmen sind hier nur selten von Studenten zu Übernehmen, zum Legen einer neuen Venenverweilkanüle wird man öfter mal von Pflegern freundlich gebeten.
Pfleger/-innen waren (fast ausnahmslos) ausgesprochen freundlich gegenüber Studenten. Leider war jedoch ein Pflegemangel zwischendurch deutlich zu spüren.
Sowohl von chefärztlicher Seite als auch durch die stets gegenüber Studenten sehr freundliche leitende Oberärztin wurde darauf geachtet, dass man möglichst viel auf dieser Station lernt. Zwar verlässt die leitende Oberärztin nun das Klinikum Kaufbeuren, jedoch steht ihre Nachfolgerin hinsichtlich tadellosem Umgang mit Studenten in nichts nach.
In der Notaufnahme darf man auch eigenständig Patienten körperlich Untersuchen, Lumbalpunktionen durchführen, bildgebende Diagnostik anmelden etc. Hier gab es sehr ruhige Tage mit geringer Patientenzahl, aber auch Tage an denen neurologische Patienten die Notaufnahme reichlich gefüllt haben und der/die zuständige Arzt/Ärztin durchaus beschäftigt waren. Doch gerade auch hier wird man als Student von Assistenz- und Oberärzten keinesfalls vernachlässigt.

Auf Wunsch erhält man als Unterkunft ein Zimmer in einem Wohnheim der Bezirksklinik, das mit kurzem Fußweg gut von der Klinik zu erreichen ist. Der Hausmeister dort ist sehr zuvorkommend und bemüht, die Zimmer (mit Gemeinschaftküche und -bad) sind sauber, sodass die Unterkunft besser ist als die vom Klinikum Kaufbeuren selbst (wie ich von anderen Studenten erfahren habe). Leider war die Miete höher als ursprünglich vertraglich mit der Klinik vereinbart und sollte sogar während meiner Anwesenheit weiter steigen. Gegen die unerwartete Preissteigerung während meines Tertials setzte sich jedoch der Hausmeister glücklicherweise ein.

Insgesamt ist ein Tertial in der Neurologie hier sehr zu empfehlen. Jedoch sollte man sich auch einbringen und vielleicht nicht zwingend immer früh nach Hause kommen wollen. Wenn man aber wirklich interessiert ist, profitiert man hier ganz klar vom Engagement aller Ärzte.
Bewerbung
Über PJ-Portal, Gespräch mit Chefarzt zuvor möglich. Frau Movsissian ist sehr bemüht und sorgt mit Ihrer stets freundlichen Art für eine unkomplizierte Organisation.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Punktionen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
ca 750
Gebühren in EUR
200-300 für Zimmer-Miete

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1