PJ-Tertial Neurochirurgie in Universitaetsklinikum Dresden (1/2022 bis 3/2022)

Station(en)
S2
Einsatzbereiche
Station, OP, Diagnostik
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Allgemein: Ich befand mich für 8 Wochen im Rahmen meines Chirurgie-Tertials in der NCH. Und habe hier auch im Jahr zuvor schon 4 Wochen auf der Nachbarstation famuliert gehabt, weshalb ich im PJ einen etwas anderen Blickwinkel auf die Abteilung erhalten konnte. Außerdem besteht bei mir reges Interesse an dem Fachgebiet auch in Bezug auf die weitere Zukunft.

Kleidung/Essen: wie sonst 4€-Marken, die nie reichen. Kleidung wird gestellt, immer verfügbar. Man schwitzt und stinkt nur in diesen durchsichtigen Polos, die Hosen sind und bleiben unbequem.

Miteinander: Es war pandemiebedingt sehr ruhig und alle hatten zuviel Zeit. Sehr kollegial, freundlich und man bedankt sich für unser Dasein und unsere Hilfe. Die ÄrztInnen in Weiterbildung übernehmen auch BEs, Verbandwechsel und Aufnahmen ihrer eigenen PatientInnen, wenn es bei einem selbst eng wird und sie Zeit haben. Gelegentlich von sich selbst aus, spätestens wenn man nach Hilfe ruft.
Einer der Fachärzte ist sehr freundlich, aber bringt einen in brenzlige Situationen. Ordnet mündlich PJlerInnen das ziehen von Drainagen von PatientInnen an, die nicht seine sind, lässt einen nicht zunähen, obwohl der OA genau das gefordert hatte beim Abtreten vom Tisch, zeigt es einem auch nicht und bereitet den Unterricht nie vor. Also manche Leute sind mit Vorsicht zu genießen!
Sonst wird einem ab und an was gezeigt und man kann Fragen immer stellen, die werden einem auch gern beantwortet.
Im PJ habe ich erst gemerkt, wie jeder etwas für sich kämpft, jeder über jeden schlecht herzieht und keiner so richtig darauf achtet, dass alle einigermaßen pünktlich rauskommen, bzw. die Arbeit auch etwas sorgfältiger getan wird. Sehr schade, da ich in der Famulatur noch so begeistert war, aber mir diese Strukturen erst im PJ aufgefallen sind.
Das Verhältnis zu den anderen Abteilungen ist größtenteils angenehm. Teilweise gab es aber von Seiten der Pflege Konfrontation und Vorwürfe anstelle von konstruktiver Kritik. Das hat viele unsympathisch gemacht und Beleidigungen ggü. der Ärzteschaft waren bei manchen an der Tagesordnung.

Anfang 2023 steht ein Chefwechsel an und alle sitzen gefühlt auf heißen Kohlen. Wissen noch nicht genau wie es weitergeht und wie es sich operativ weiterbewegen wird.

Hauptaufgabe: Patientenaufnahme, hier die Anamnese und körperliche Untersuchung. Da ein chirurgisches Fach auch die Wund-& Drainagenversorgung. Lasst euch alles zeigen! Da gerade intradurale Drainagen, Kopfnähte und Wirbelsäulen Verbände teilweise nur hier zu finden sind und man die Komplikationen, gerade beim Zug der Drainagen kennen sollte.
Blutentnahmen, Flexülenanlage und dann die Übergabe der PatientInnen ist auch sehr wichtig. Ich bin froh, schon einmal hier gewesen zu sein, so konnte ich meine gezielte neurologische Untersuchung optimieren, falls ihr das noch nicht könnt, zeigen lassen! Ich bin auch ganz froh, dass es meine letzte Rotation war, da die Abteilung einiges an Selbstständigkeit erfordert und wenn es nur das Anfordern von Lehre ist.

OP: Man kann anscheinend gut bei den Wirbelsäulen assistieren und wenn oben erwähnter Facharzt nicht dabei ist sogar auch mal nähen. Ich stand 2 Mal steril im Op, in 8 Wochen. Anschauen kann man alles, aber ich wollte nicht nur zuschauen, besonders nicht bei der zigsten Tumorexstirpation. Falls ihr noch keine NCH-Eingriffe gesehen habt, schaut sie euch an. Die Technik und Ausstattung ist einmalig und die Eingriffplanung und die Eingriffe selbst sehr faszinierend.

Mein Fokus lag in den 8 Wochen woanders und ich hab einen Teil von dem was ich lernen wollte, gelernt und erreicht. Einen Teil nicht. Leider hat mich die Abteilung in Bezug auf das Praktische Jahr und somit in Bezug auf die Lehre kaum bis überhaupt nicht überzeugt. Der Fokus liegt im Operieren und forschen um zu habilitieren. Die Lehre kommt eindeutig zu kurz.

Simulatoren, mehr Einbezug der Studierenden in den OP oder mehr Bedside-Teaching sind definitiv erwünscht!!!
Bewerbung
über das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Punktionen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
ca. 300€

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93