PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Bezirkskrankenhaus Kufstein (3/2022 bis 5/2022)

Station(en)
Allgemeinchirurgische Stationen, Ambulanz, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte meine Aufenthalt sehr motiviert begonnen, von dem anfänglichen Enthusiasmus blieb jedoch schnell nicht mehr viel übrig.

Als KPJler hat man dort genau 3 Aufgaben: die erste und wichtigste Aufgabe ist es, im OP zu assistieren. Dabei ersetzt man täglich eine Arbeitskraft, die an anderen Kliniken durch bezahlte Studenten durchgeführt wird. Bei den OPs darf man nichts weiter machen, außer Haken zu halten. Bei den laparoskopischen Operationen führt man die Kamera. Das ist an sich gut, nur leider wird es einem nie richtig erklärt und jenachdem, wer der Chirurg ist, hat er oder sie mehr oder weniger Geduld mit einem unerfahrenen Studenten. Auch wird man häufig bei den gleichen Ops eingeteilt, wodurch nach wenigen Wochen auch nichts Neues auf einen zukommt.
Die zweite Aufgabe sind, die schon in den Vorberichten erwähnten, tgl. 3-4 Stunden andauernden Corona-Abstriche. Über den Lernfaktor davon müssen wir glaub ich nicht reden.
Und die dritte Aufgabe sind Terminvereinbarungen für Gastro-/Koloskopien und präoperatives Management (Patienten zur Narkose schicken, Kurven anlegen, etc.). Dies ist anfangs ganz interessant, um mal zu sehen, wie das funktioniert. Allerdings weiß man eigentlich nach einer Woche wie es abläuft und ab dann ist es stupide Arbeit, die man schlichtweg den Ärzten abnimmt.
Grundsätzlich finde ich es kein Problem im Rahmen des KPJ Aufgaben zu übernehmen und damit das Ärzte-Team zu entlasten. Dafür sollte meiner Meinung nach, aber im Austausch auch gute Lehre stattfinden. Dies findet jedoch so gut wie nicht statt (kein Unterricht, kein Studientag und vor allem in den 8h Dienst pro Tag keine Zeit bei Diagnostik zuzusehen, da man mit den ToDos sehr eingespannt ist. Sollte man sich beispielsweise in der Ambulanz in einem anderen Raum befinden und bei einer Diagnostik zuschauen, wird man sofort zu einem der oben genannten ToDos abgezogen, falls man dort gebraucht wird. So kommt man über die Woche kaum zu anderen Dingen. Das Gleichgewicht zwischen Arbeit-abnehmen und Lehre beziehungsweise Lernen ist meiner Ansicht nach extrem im Ungleichgewicht. Gelernt habe ich deswegen über meinen Aufenthalt hinweg so gut wie nichts.
Als positive Faktoren sind zu nennen, dass man im OP zumeist die erste Assistenz ist, einige wenige sich wirklich um einen bemühen, aber in der Struktur nur wenig ausrichten können, das Krankenhaus sehr modern und schön angelegt und das Essen lecker und frei ist (sofern man es schafft, dort hinzugehen).

Ich schließe mich dem Vorbericht nur an, in dem heißt, man sei so gut wie unsichtbar, außer etwas klappt nicht, dann wird man plötzlich sichtbar.

Alles in allem würde ich dort nicht wieder hingehen und es auch nicht weiter empfehlen.
Bewerbung
2 Jahre
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
440
Gebühren in EUR
10

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
1
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.2