Aufgrund der guten Bewertungen hatte ich mich dafür entschieden, mein Innere Tertial in Osnabrück zu machen und hatte mich auch darauf gefreut, da ich mir immer sehr gut vorstellen konnte, in der Inneren anzufangen. Leider kann ich ein PJ-Tertial in der Inneren in Osnabrück nicht wirklich weiterempfehlen, wenn man fachlich weiterkommen möchte. Wenn man allerdings wenig Interesse an der Inneren hat und das Tertial nur schmerzfrei durchstehen möchte, ist Osna eine exzellente Wahl.
pro:
- sehr gute Organisation (PC-Zugang, Schlüssel, Spind, Namensschild), sehr motivierter PJ-Beauftragter
- kostenlose Wohnung
- kostenloses Essen (Frühstück und Mittagessen)
- kam immer zum Mittagessen
- maximale Freiheit hinsichtlich Rotationen etc.
- man darf immer zu den Seminaren gehen (z.T. auch 3 Seminare pro Tag), viele Seminar (Qualität unterschiedlich, aber häufig ganz gut)
- nie ein Problem, früh zu gehen oder ein/zwei Tage frei zunehmen
- menschlich sind die AÄ fast ausnahmslos nett
- 3 Tage Repetitorium Anästhesie/Allgemeinchirurgie (durften alle PJler ohne Fehltage dran teilnehmen)
- Fremdhospitation für 2 Wochen möglich
kontra:
- ausnahmslos alle AÄ sind komplett überarbeitet, häufen Überstunden an und sind maximal unzufrieden, daher bleibt kaum/keine Zeit für Teaching. Die Stimmung ist schlecht, was sich auch daran zeigt, dass die wenigsten AÄ länger als 2 Jahre bleiben.
- keine Betreuung eigener Patienten möglich
- keine Supervision, wenn man eigenständig arbeitet und dann noch Rückfragen hat. In der ZNA wurden den Patienten z.T. meine unfertigen Arztbriefe, welche noch Fragezeichen meinerseits enthielten, mitgegeben
- eigentlich gibt es einen Blutabnahmedienst/PA. Häufig kommt dieser allerdings gar nicht oder erst gegen Mittag. Daher ist es dann PJ-Aufgabe (BEs und Viggos), was grundsätzlich ja überhaupt kein Problem ist, allerdings wurde ich regelhaft trotz mehrfachen Bitten nicht angerufen zwecks Visite und habe damit den einzigen ansatzweise lehrreichen Teil verpasst.
Tipps:
- geht auf jeden Fall für ein paar Wochen auf die Pneumologie. Klingt erstmal bisschen öde, ist auch v.a. COPD, aber der CA erklärt wirklich viel
- ZNA ist besser als Station, allerdings sind da ggf. auch PJler, Famulanten, Hospitanten parallel
- je nach AA kommt ihr in der Funktion recht ausgiebig zum Sonographieren
