PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Muenster (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Unfall-CH, Allgemein - CH, Urologie, Kinder-CH
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Vorweg: Es gab Riesenunterschiede zwischen den einzelnen Fachrichtungen. Also ist es schwierig eine Beurteilung für die gesamte Zeit vorzunehmen, weil meine Erfahrungen so verschieden waren. Leider muss man aber 8 Wochen auf Unfall und 8 Wochen auf Allgemein-CH. Da hat man nicht viel Mitsprache und ist auch die gesamte Dauer jeweils auf derselben Station. Rotieren darf man offiziell nur einmal zwei Wochen, mit ein bisschen Hatrnäckigkeit und Eigeninitiative geht aber auch ggf. mehr. Ich habe dann während meiner Zeit in der Allgemein-CH in die Urologie und in die Kinder-CH rotiert, weil ich einfach weg aus der Allgemein-CH wollte.

Unfall-CH:
Anfangs viel zu viele Studenten und niemand hat sich für einen interessiert oder etwas erklärt. Die Studenten lernen die Studenten ein. Blutentnahmen, OPs, Briefe schreiben. Später war ich dann alleine, statt den anfänglichen 6 Studenten und ich muss sagen, das war zwar stressiger, aber wesentlich lehrreicher. Dann hatte ich immerhin das Gefühl wahrgenommen zu werden und einen Überblick über alles zu haben. In der Notaufnahme sind auch fest Studenten eingeteilt, daher ist es im Alltag schwierig dorhinzukommen. Dort macht es glaube ich mehr Spaß und man lernt eigenständiges Arbeiten und darf viel machen. Habe dann versucht Dienste zu machen und die waren auch immer gut. Die Stimmung ist insgesamt super! Die Assistenzärzt:innen sind wirklich super, sind auch privat miteinander befreundet und ca. zur Hälfte Männer/Frauen, was ich für die Unfall-CH als etwas besonderes empfand. In den OPs war immer gute Stimmung, sodass ich überwiegend gerne hingegangen bin. Am Ende sind mir die Leute echt irgendwie ans Herz gewachsen und fand auch plötzlich Unfall-CH gar nicht mehr so schlecht.

Allgemein-CH:
Joa, was soll ich sagen. Außer einem super netten (neuen) Assistenzarzt hat sich kein Mensch für uns interessiert. Lehre gab es praktisch keine, im OP war man auch selten und wenn dann wurde man da auch überwiegend ignoriert oder nur kurz eingesetzt. Machen überwiegend abgefahrene Lebertransplantationen und kaum Standardeingriffe. Stimmung ist insgesamt schlecht und unserer Assistenzärztin stand regelmäßig kurz vorm Nervenzusammenbruch. Ich würde mich als pflichtbewussten und interessierten Menschen beschreiben, empfand die Zeit dort aber als so verschwendet und habe mich so wenig wertgeschätzt gefühlt, dass ich am Ende wirklich überhaupt keine Lust mehr hatte und mehr oder weniger gemacht habe, was ich wollte. Hat sowieso niemanden interessiert. Alle anderen haben es genauso empfunden, man war wirklich nur der Depp vom Dienst und sollte irgendwelche Idiotenaufgaben übernehmen. Die Visiten fand ich besonders ineffizient und demütigend: Zum Teil drängten sich 15 Leute in nem kleinen Zimmerchen, man selbst sollte so schnell wie möglich den Visiten-PC (der regelmäßig hängen blieb) hinterherschieben, um sich dann anmachen zu lassen, dass man im Weg stehe, sollte mitschreiben, obwohl man weder etwas sah noch hörte und dann auch noch schnell die Pflaster wechseln. Die Pflege war bei Visite nicht erwünscht. Haben uns dann irgendwann selbstständig Studientage genommen. Insgesamt schade, da ich zuvor Allgemein-CH eigentlich interessant fand.

Urologie:
Kontrastprogramm pur. Mega Team, alle super herzlich, haben von sich aus Dinge erklärt, einem den Weg gezeigt etc. und dass obwohl sie wirklich auch oft wechselnde Studenten hatten. War meistens in der Ambulanz und hab Patienten anamnesiziert und untersucht oder hab im OP zugeschaut. Hat echt Interesse an Uro in mir geweckt! Da würde ich aufgrund der Stimmung sofort anfangen zu arbeiten, obwohl mich Uro davor gar nicht interessiert hatte.

Kinder-CH:
Sehr kleines Team (5 Leute) und auch eigentlich alle sehr nett. Haben auch viel erklärt. Einzig der Chef entpuppte sich dann später als sehr launisch und im OP ist die Stimmung einmal auch echt dermaßen abgesunken, dass ich fast abgetreten wäre, weil es einfach respektlos und unangebracht wurde (v.a. gegenüber der anwesenden Fachärztin, nicht mir gegenüber). Schien auch nicht das erste Mal so gelaufen zu sein. Ein Oberarzt ist ziemlich redselig, interessiert sich sehr für den persönlichen Hintergrund seiner Patient:innen und setzt sich für Kinderschutz ein. Dazu hat er viel erklärt und uns sogar Karten für die Kitteltasche geschenkt. Leider hatte ich nur einen kurzen Einblick in die Kinder-CH, die ja sehr vielfältig ist. In der Zeit war ich in der Ambulanz, im OP und bei Visite auf Station dabei. Ich wäre gerne länger geblieben.

Münster insgesamt ist ne mega Stadt! Ich war zuvor noch nie dort und fand es so schön! Das Essen in der Uniklinik war auch sehr lecker und man konnte sich von den 4,50€ eigentlich immer gut was leisten.

Fazit: Stadt super, Rotationen top, Unfall-CH am Ende gut, Allgemein-CH absoluter Flopp. Rotiert einfach so viel ihr könnt und klärt das lieber direkt mit den Fachrichtungen, die zustädnige Sekretärin ist nämlich leider nicht so fähig.
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Braunülen legen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
350€ + 4,50€ Essensgeld/Tag

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2