PJ-Tertial Innere in Klinikum Deggendorf (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
16, 21, 22
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Ich war auf den Stationen 16 (Gastro/Onko), 21 (Kardio) und 22 (Innere Intensiv). Anfangs wurde ich auf die Gastro/Onko zugeteilt, wann ich dann wo hingehen wollte konnte ich (nach Rücksprache mit den jeweiligen Chefärzten) selbst entscheiden.
Station 16 gehört zur Med 2 und war eine gute Station zum Anfangen. Ich war für Blutabnahmen und Nadeln legen zuständig (z.T. auch Blutkulturen, arterielle BGAs, Port anstechen), was vor allem am Anfang ziemlich viel Zeit beansprucht hat. Ich konnte meistens mit zur Visite gehen, da die Station aber in mehrere Teile geteilt war (für die verschiedene Assistenten zuständig waren) gingen sich alle selten aus. Es gab 2 nette Oberärzte, die eigentlich fast immer auf Station waren, was für Fragen und das Arbeitsklima sehr gut war (v.a. OA Adi Kovacevic war super nett). Wenn irgendwas interessantes gemacht wurde (Bluttransfusionen, Punktionen, Sono,…) konnte ich immer mitkommen. Ab und zu waren auch Aufnahmen, Aufklärungen und Arztbriefe schreiben Teil meiner Aufgaben. Wenn es auf Station nicht viel zu tun gab konnte ich immer in die Endoskopie und bei Gastro-/Koloskopien, ERCP, Absomensono, Aszites- und Knochenmarkspunktionen zuschauen.
Station 21 (Med 1) war ganz anders. Für die Blutabnahmen gibt es dort eine Arzthelferin. Deswegen hat man viel Zeit bei der Visite mitzugehen und dann ins Herzecho, Herzkatheter, Schrittmacherkontrolle zu gehen. Die Oberärzte sind insgesamt selten auf Station und eher nur in den Funktionsbereichen anzutreffen. Sie waren alle nett und haben viel erklärt (waren aber insgesamt distanzierter als in der Med 2), vor allem auch der Chefarzt Giesler.
Intensivstation 22 hat mir am besten gefallen. Ich war nur die letzten 3 Wochen dort und hätte gerne mehr Zeit dort gehabt. Morgens und nachmittags war jeweils die Übergabe, am Vormittag Visite und Untersuchungen (wie Echo, Sono, Bronchoskopie) die v.a. der Oberarzt selbst durchführt. Ich durfte oft unter Aufsicht ZVKs legen und Arterien stechen, einmal durfte ich auch intubieren. Als ich da war lagen viele Covid Patienten dort.

Was ich nicht gemacht habe (was aber sicher interessant gewesen wäre), ist Zeit in der Dialyse bzw. mit einem Nephrologen mitzugehen, eine eigene nephrologische Station gibt es nicht.

Insgesamt:
+ Nette Ärzte, man wurde schnell aufgenommen und integriert
+ Einmal in der Woche gab es ein Seminar für PJ-Studenten zu wechselnden Themen, die z.T. sehr gut waren
- Es gab in der ganzen Inneren keine Assistenten, deren Muttersprache deutsch war (interessanterweise sehr viele aus Aserbaijan). Deswegen hatten sie oft selber Verständnisprobleme und konnten einem Dinge nicht so gut erklären
- Die Mensa war (wahrscheinlich noch Covid-bedingt) nur zum Abholen offen weswegen i.d.R. im Arztzimmer gegessen wurde, was eher ungemütlich war und man konnte sich nicht so gut unterhalten. Außerdem war das Essen wirklich nicht gut und mit 3,35€ (wo kein Salat oder Nachspeise, sondern nur ein Hauptgericht inbegriffen war) auch nicht besonders günstig für eine Mensa
- Ich hatte keinen eigenen Zugang zu PCs (könnte man vielleicht sogar beantragen, aber es gab selten einen freien Arbeitsplatz, weswegen ich mich gar nicht informiert habe) und auch kein eigenes Telefon
- Man hatte wenig Kontakt zu anderen PJlern

Das Personalwohnheim ist super zentral gelegen, direkt dahinter ist das Stadtzentrum wo man gut einkaufen gehen kann. Es ist alles gut zu Fuß erreichbar. Das Wohnheim an sich ist nicht sehr gemütlich und Gemeinschaftsräume gibt es nicht. Jeder hat sein eigenes Zimmer mit Bad, eine mini mini Küchenzeile mit mobiler Induktionsplatte, Kühlschrank und Mikrowelle (Ofen gibt es nicht). Die Zimmer sind relativ neu gemacht, alles ist in grau gehalten. Es gibt ein Bett, Schreibtisch, Schrank und einen Stuhl. Ausstattung (Küchenutensilien, Besen, Bettwäsche,..) gibt es gar nicht.
Der Weg zum Krankenhaus geht hauptsächlich bergauf, man ist ca. 20 Minuten unterwegs. Es gibt wohl noch ein Wohnheim das näher am Krankenhaus ist, aber soweit ich weiß sind dort keine PJ-Studenten untergebracht.

Alles in allem war es ein gutes Tertial, für jemanden der nicht aus der Gegend kommt und im Wohnheim bleiben will, würde ich es aber nicht empfehlen.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
EKGs
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
521€ netto (mehr, wenn man nicht im Wohnheim wohnt)

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
4
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93