PJ-Tertial Innere in Harz-Klinikum Wernigerode (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Angiologie, Kardiologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Magdeburg
Kommentar
Tagesablauf
7:00-7:30 Blutentnahmen
7:30 Besprechung
8:00 Röntgenbesprechung
8:30-10:00 Visite
danach Stationsarbeit
Feierabend 15:30 früher war möglich

Stationsarbeit:
Ich wurde von den PJlern aus dem A-Turnus in die Stationsarbeit eingeführt.
Diese waren: Blutentnahmen, venöse Zugänge legen, Visite dokumentieren, Patientenaufnahmen, Briefe schreiben.
Ich habe einen Teil des Tertials auf der Station der Angiologie verbracht und einen Teil auf der Kardiologie.

Insgesamt sind beide Ärzteteams sehr nett. Die Lehre ist jedoch stark ausbaufähig. Briefe die man schreibt, werden nicht besprochen, sondern einfach korrigiert, um Feedback muss man sich selber kümmern. Mein persönliches Highlight waren die PTAs, bei denen man dem Chefarzt assistieren durfte. Er ist gegenüber der studentischen Assistenz aufgeschlossen und sehr entspannt, wenn jemand Unerfahrenes assistiert.

Die Oberärzte auf der Kardiologie waren um Lehre bemüht, diese kam jedoch aufgrund des Personalmangels viel zu kurz. Es gab keinen Rotationsplan, ich wurde so sehr in die Stationsarbeit eingebunden, dass ich nie die Funktionsdiagnostik gesehen habe. Ich war ein paar mal beim Zusehen von Abdomen-Sonographien und Pleurapunktionen dabei. Insgesamt ist es jedoch so stressig, dass ich nie die Gelegenheit bekam, selbst zu schallen oder eine Pleurapunktion durchzuführen. Es hieß immer, dass es kein Problem sei, sich die Funktionsdiagnostik anzusehen, die Realität sieht jedoch leider anders aus.

Es gibt kein PJ-Telefon, keinen eigenen Arbeitsplatz und keinen eigenen Spind für PJler. Man ist immer auf die Gunst und Gegebenheiten auf der jeweiligen Station angewiesen.

Das Logbuch scheint keiner zu kennen und nach Durchsicht konnte ich kaum etwas ankreuzen. Es ist traurig, dass man sich selbst um seine Ausbildung an einem Lehrkrankenhaus bemühen muss und man wird mit der Zeit müde, sein Recht einzukämpfen und nimmt den niedrigen Status irgendwann in Kauf und akzeptiert, dass man kaum medizinische Fertigkeiten lernt.

Positiv ist der OA der Intensivstation hervorzuheben, der in der PJ-WhatsApp-Gruppe war und schrieb, wenn Kardioversionen oder Geräteinführungen stattfanden.

Fortbildung:
Die Seminare vielen zu über 50% aus und wurden so gut wie nie nachgeholt. Man musste sich als PJler selbst um Ersatz bemühen. Die Lehre scheint nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, Hauptsache die Blutentnahmen und Aufnahmen werden gemacht. Außerdem gibt es dort auch viele und regelmäßig Hospitanten, die häufig besser gestellt waren und eher die Möglichkeit hatten, sich die Funktionsdiagnostik anzusehen. Es ist auch nur alle 2 bis 3 Wochen ein Seminar geplant. So kam es vor, das innerhalb von zwei Monaten kein Seminar stattfand. Dieser Seminarplan aller Fachbereiche erstreckt sich außerdem über ein Jahr, was ein absoluter Witz ist, der Plan sollte in einem Quartal geplant sein, um akzeptable Lehre zu gewährleisten. Es fanden auch ärztliche Fortbildungen im Weißen Hirsch statt, an denen man kostenfrei teilnehmen konnte. Diese sind sehr zu empfehlen.

Unterkunft:
Es gibt unterschiedliche Unterkünfte mit Einzelwohnungen und WGs. Diese sind teilweise klinikumsnah oder 30 Minuten Fußweg. Man kann leider nicht beeinflussen, wo man untergebracht wird. Ich war klinikumsnah in einer WG untergebracht. Die Unterkunft ließ zu wünschen übrig. Mein Fenster ließ sich nicht richtig öffnen und die Einrichtung ist teilweise kaputt. Außerdem wurden ohne Vorankündigungen weitere Mitbewohner einquartiert, häufig Hospitanten. Man fühlt sich aufgrund der fehlenden Informationen wie ein Objekt behandelt. Aufgrund der mangelnden Aufklärung der ausländischen Hospitanten war das Zusammenleben teils schwierig, so war es meine Aufgabe, diese über Mülltrennung, Hygiene und allgemeine Rücksichtnahme aufzuklären.

Dienste und Bezahlung:
Man konnte am Wochenende Zusatzdienste ableisten. Man hat die Wahl zwischen einer Bezahlung von 70€ und einem Ausgleichstag. Da ich meinen ersten Dienst nicht bezahlt bekommen hatte, habe ich danach nur noch Ausgleichstage genommen. Außerdem ist es stark davon abhängig, mit welcher Assistenzärzt:in man im Dienst arbeiteten darf, darauf sollte man bei seiner Planung achten. Allgemein fiel die Bezahlung der PJ-Studierenden recht unterschiedlich aus. Laut Personalabteilung wurde da jedoch nachgebessert.

Positiv: Die Einführungstage sind recht gut organisiert. Man bekommt am ersten Tag Kleidung, Transponder und einen KIS-Zugang.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500-700€

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.27