PJ-Tertial Kinderchirurgie in Kinderkrankenhaus Wilhelmstift (1/2022 bis 3/2022)

Station(en)
Neo, 5, 6, 7, 8
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Da ich vor Beginn meines PJs schon relativ sicher war, dass ich keine Chirurgin werden möchte und zur Pädiatrie tendiere, war mir relativ schnell klar, dass ich das Chirurgie-Tertial zur Hälfte in der Kinderchirurgie verbringen möchte. Um ehrlich zu sein war ich mir anfangs mit dem Wilhelmstift total unsicher, da der Weg nun doch recht weit ist und das Krankenhaus mit den Öffentlichen nicht wirklich gut zu erreichen ist. Die tägliche Hin- und Rückfahrt hat mich auch einiges an Nerven gekostet, allerdings hat es sich mMn total gelohnt.
Das Team ist super nett und achtet darauf, dass man viel machen kann und immer dabei sein kann. Der aktuellen pandemischen Lage war es geschuldet, dass viele elektive OPs nicht stattgefunden haben, weshalb OP-Assistenz für PJler viel zu kurz kam (im Grunde genommen mein einziger Kritikpunkt, für den die Abteilung aber natürlich nichts kann), aber bei Interesse konnte man jederzeit in den OP gehen zum Zuschauen.
Morgens und mittags gab es jeweils eine Röntgenbesprechung. Dann fing der Tag mit Visite auf Station an, bei der man selber untersuchen, dokumentieren, Blut abnehmen etc durfte. War die Visite geschafft, ging es runter in die Notaufnahme. Hier durften wir im Prinzip von Anfang an selbstständig Patienten aufrufen, untersuchen, befragen und dann den ÄrztInnen vorstellen. Ich fand das super, um selber zu überlegen, was das Kind haben könnte, welche Diagnostik jetzt notwendig war und sich ein Schema für die Untersuchung zu erarbeiten. In Kopfplatzwundenversorgung und Schädelprellung DD SHT wird man in kürzester Zeit zum Profi ;) Auch dafür lohnt sich die Kinderchirurgie, um einfach mal andere chirurgische Krankheitsbilder (Pylorusstenose, Hypospadie, Hodenhochstand, Appendizitis, kindliche Frakturen etc) kennenzulernen. Ich konnte jeden Tag Mittagessen gehen (was meist auch sehr gut schmeckte) und mir den Tag mehr oder weniger selber einteilen. Es gab fast täglich eine Sprechstunde der Ober- und Chefärzte, zu der man sich immer dazugesellen durfte. Da wir zwei PJlerinnen in der Chirurgie waren, haben wir uns ab Woche 3 aufgeteilt in Spät- und Frühdienst. Im Spätdienst war man dann nur noch in der Notaufnahme und ggf im OP. Da durfte ich auch mal selber schallen und meist durfte ich früher gehen. Wochenenddienste sind auch jederzeit möglich, dafür darf man dann einen Tag unter der Woche frei nehmen. Einmal im Monat gab es einen Freitag frei für den Studientag der Uni Hamburg.
Es gibt einen PJ Unterrichtsplan für alle PJler im Haus, der bis auf wenige Ausnahmen immer stattgefunden hat. Es wurden alle Fächer unterrichtet und damit ein sehr breites Spektrum angeboten. Davon war ich super positiv überrascht. Das Wilhelmstift ist außerdem Kinder-Brandverletztenzentrum, sodass man bei Interesse auch bei den Intensivmedizinern bei Erstversorgung und Verbandswechseln von Verbrennungen im OP mithelfen kann. Diese finden meist morgens statt und man kann einfach auf der ITS fragen.
Die Organisation am Anfang hat eher schleppend geklappt. Auf eigene Nachfrage habe ich Infos zum ersten Tag erhalten, sonst erfolgt die Mail ca 1 Woche vor Tertialbeginn, mMn zu kurz, um nochmal Impfnachweise und ärztliche Atteste zu organisieren. Um Schlüssel, Röntgenplakette und Schulungstermine für das Programm muss man sich selber kümmern, es hilft einem aber jeder weiter. Diese Schulungen finden meist einmal im Monat statt, allerdings kommt man auch ohne eigenen Zugang recht gut klar, Lesezugriff hat man sofort.

Insgesamt war es die richtige Entscheidung von mir, in die Kinderchirurgie zu rotieren und ich würde auch das Wilhelmstift jedem weiterempfehlen (die PJlerinnen aus der Pädiatrie waren auch super zufrieden!!)
Bewerbung
Über PJ-Portal, Mail an die PJ-Beauftragten der Uni Hamburg, die das Tertial händisch splitten (Wahl zwischen AKK, Wilhelmstift und Heidberg, je nach freien Plätzen)
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Gipsanlage
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13