PJ-Tertial Herz-/Gefäßchirurgie in Inselspital Bern (12/2021 bis 2/2022)

Station(en)
3
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
OP:
Wenn man sich für Herz-Gefässchirurgie interessiert, ist dieses Praktikum sehr gut geeignet. Man ist sehr häufig im OP - es braucht die Cand.Meds fix - und kriegt sehr viele Einblicke in Eingriffe wie ACB, Klappenchirurgie und angeborene Herzfehler. Man assistiert aktiv, manchmal sogar als Erstassistent; man kann häufig nähen oder sogar beim präparieren der Gefässe mithelfen. Intraoperativ erhält man oft ein Teaching und auch bei Fragen wird fast immer eingegangen und man erhält lehrreiche Erklärungen. Das ganze Ärzteteam ist sehr hilfsbereit und man wird im OP als Student auch geschätzt (vorallem von den Kaderärzten).

Station:
Die Aufgabe der Studenten auf Station sind die Aufnahmen sprich Anamnese und Status. Zwar ist definiert, höchstens 1-2 Aufnahmen pro Student, jedoch sind es häufig mehr, da die Assistenzärzte auf Station selber viel zu tun haben, oder sie einfach keine Lust haben und die Aufgabe den Studenten überlassen. Die Aufnahmen werden dann mit den Oberärzten besprochen. Dabei wird auch sehr viel Wert auf's Teaching gelegt (zB Differentialdiagnosen, EKG's,...). Danach werden die Eintritte am Nachmittagsrapport vorgestellt.
Verbesserungspunkt: man ist quasi die ganze Zeit im bekannten G112 und hat enorm wenig Kontakt zum restlichen Team geschweige denn zur Pflege. Somit fühlt man sich nicht wirklich in das Team integriert, was sehr schade ist.

Teaching:
Pro Woche sind es 2-3 Kurse. Montags eine Art Vorlesung zu einem gegebenen Thema (Dauer etwa 1h), Dienstags der Nahtkurs (sehr gut mit sehr vielen Inputs und Tipps von den Ärzten) und Mittwochs gibt es noch Bedside Teaching. Zusätzlich muss man (eigentlich) täglich zur Visite (Dauer etwa 2h). Dies ist häufig problematisch, da man wie oben erwähnt noch X Eintritte vorzubereiten und zu machen hat und eine zweistündige Visite schon einen Strich durch die Rechnung zieht.

Organisation:
Im Allgemeinen ist das Praktikum sehr organisiert. Man weiss, was man für eine Funktion ausübt und was man für Aufgaben hat. Bezüglich OP wird man auf dem Sucher angerufen, wenn sie jemanden brauchen, jedoch ist im OP-Plan bei jeder OP angegeben, ob es einen Cand.Med braucht (somit weiss man im voraus, zu welchen OP man fix gehen kann/muss). Zusätzlich hat man als Student etwa 4 Pikettdienste pro Monat (unter der Woche von 17h bis 8h und am Wochenende von 8h bis 8h). Das Prinzip ist nicht schlecht, die Erfahrung muss man gemacht haben, jedoch sind 4 erfahrungsgemäss viel, da von der Gruppe jeden Tag jemand Dienst hat und man quasi nie miteinander etwas unternehmen kann nach Feierabend. Weiter kommt es nicht selten vor, dass man viel zu früh oder gar unnötig gerufen wird. Als Kompensation kriegt man 2 Tage frei pro Monat und wenn man länger als Mitternacht im OP stand, kriegt man (unter der Woche natürlich) den nächsten Tag frei.

Betreuung:
Zu allererst ein riesen Kompliment und Dankeschön an Herrn Dr. Paul Libera. Er setzt sich enorm für die Studenten ein, sei es für organisatorische Sachen oder interne Probleme, man kann sich immer an ihn wenden und wird auch gehört. Bei angesprochenen Problemen hat er sofort gehandelt und gemeinsam mit uns eine Lösung gesucht. So eine Betreuung wünscht man sich überall, in jeder Klinik!

Team:
Unsere Studentengruppe war formidabel. Zwar hatte man wegen den Pikettdiensten wenig Zeit, nach Arbeitsschluss gross was zu unternehmen, jedoch war es eine super Dynamik und im Praktikum selber sehr sehr toll. Man kann untereinander Ultraschall üben und andere Untersuchungen (P.s grosses Dankeschön an zukünftige Ärztin Sandra Weibel, welche uns das EKG ans Herz gebracht hat).
Die meisten Assistenzärzte waren offen und hilfsbereit. Man konnte die Eintritte, für die man keine Zeit hat, ohne Probleme abgeben und konnte generell gut miteinander arbeiten. Wie erwähnt, ist es einfach schade, dass man im Allgemeinen keinen grossen Draht zum gesamten Team hat.

Fazit:
Gutes Praktikum, wenn man Herzgefäss-Chirurgisch interessiert ist. Organisation (Pikett, tatsächliche Aufnahmen etc) hat Verbesserungspotential. Team im Allgemeinen herzlich und offen, leider nicht gute Eingliederung.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Gehalt in EUR
1200 brutto

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.6