PJ-Tertial Unfallchirurgie in Westkuestenklinikum Heide (11/2021 bis 1/2022)

Station(en)
C2
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Kiel
Kommentar
TEAM UND BETREUUNG:
Ausgezeichnet! Die Betreung findet ausschließlich durch die Assistenz- und FachärztInnen statt - Ober- und ChefärztInnen sieht man nur auf Visite, im OP oder in der Sprechstunde. Die Assistenz- und Fachärztinnen sind aber wirklich alle super nett, im Stationszimmer herscht meist eine sehr heitere Stimmung und man wird schnell als vollwertiges Teammitglied aufgenommen. Es gibt zwei PJ-beauftragte Ärzte, die führen einen v.a. in den ersten Tagen richtig engagiert in die Klinik und den Stationsalltag ein, und sind auch darüberhinaus jederzeit z.B. bzgl. der Dienstplanung ansprechbar.

TAGESABLAUF:
Man beginnt um 7 Uhr, und bleibt nie länger als 15.30 Uhr - meistens kann man nach dem Mittagessen in den Unterricht, das macht den Tag sehr kurzweilig.

Visite:
Klassische chirurgische Visite, kurz und oberflächlich. Betreut man eigene Zimmer, stellt man diese bei der Visite auch den OberärztInnen bzw. Chefärzten vor.

Früh- und Röntgenbesprechung:
Während der Hochzeit der Corona-Zeit durfte man als PJler nicht mit in die Besprechungen. Das ist schade, allerdings sind die Besprechungen der Unfallchirurgen relativ kurz, und ich hatte selten das Gefühl, wirklich was verpasst zu haben. Gab es irgendwelche wichtigen Erkenntnisse aus den Besprechungen, haben sich die AssistenInnen immer die Zeit genommen, das nochmal in Ruhe mit einem durchzusprechen. Seit Februar dürfen PJler aber auch wieder zu den Besprechungen dazu kommen.

Blutabnahmen:
Die PJler sind auf Station für die BEs am Morgen sowie alle Vigos im Tagesverlauf verantwortlich, es gibt eine MFA auf Station, die macht aber nur die Außenlieger. Das können dann schon mal 15 - 20 Blutentnahmen sein, wenn man an dem Tag gerade alleine ist, ist das natürlich wirklich nervig, meistens aber schnell gemacht. Für mich war das chirurgische Tertial das erste Tertial, da fand ich das gar nicht schlimm, nochmal ein bisschen mehr Routine im Venenpunktieren zu bekommen - in den späteren Tertialen ist es natürlich etwas lästig.

OP:
Morgens, noch vor der Visite, haben wir PJler immer gemeinsam einen Blick auf den OP-Plan geworfen - dort ist eingetragen, bei welchen OPs ein PJler benötigt wird. Das sind meistens entweder kleinere unfallchirurgische OPs, wo man dann i.d.R. auch 1.Assistenz ist, oder Endoprothetik, dort assistiert man als zweite Assistenz und hält größten Teils Haken oder Gliedmaßen. Die Stimmung im OP ist meistens gut, die OTAs etc. sind alle echt nett und kennen auch schnell Namen und Handschuhgröße der PJler. Wie viel man im OP machen darf, hängt sehr von den operierenden Ober- oder ChefärztInnen ab - die meisten erklären viel und lassen einen auch mal bohren o.ä., andere geben einsilbig Anweisungen und lassen einen nicht mal zunähen.

Station:
Wir waren meistens mindestens drei PJler auf Station, sodass man sich die OPs gut aufteilen konnte, und trotzdem noch Zeit auf Station oder in der Ambulanz verbringen konnte. Auf Station kann man, wenn man da Lust drauf hat, ziemlich selbstständig Patienten betreuen - das heißt Diagnostik anfordern und ggf. befunden, Medikamente anordnen, mit HausärztInnen und Angehörigen telefonieren, nachuntersuchen, Briefeschreiben etc. - natürlich immer in enger Absprache mit einem Assistenten. Das ist nicht ultra spannend, bereitet aber gut auf den Alltag als AssistenIn vor und weil die Stimmung im Arztzimmer so gut ist, fand ich das auch echt immer nett. Und wenn der von einem betreute Patient dann halt mal ne Thoraxdrainage o.ä. braucht, darf man die auch selbstverständlich selbst unter Aufsicht legen.

Ambulanz:
Absolut empfehlenswert! Hier kann man ebenfalls weitgehend selbsständig arbeiten, Anamnese machen, klinisch untersuchen, weitere Diagnostik anfordern, therapieren (nähen, punktieren etc.) und das weitere Prozedere planen (Aufnahme, Wiedervorstellung etc.). Die AssistentInnen erklären v.a. zu Beginn gerne sehr viel, gehen in ruhigen Minuten auch mal häufige Krankheitsbilder im Detail mit einem durch und schauen einem z.B. beim Nähen so oft über die Schulter bis man sich sicher fühlt.

Sprechstunden:
Wenn sonst gar nichts los war, bin ich auch mal mit in die Sprechstunden gegangen. Das sitzt man halt einfach dabei, aber v.a. bei der BG-Sprechstunde kann man schon ganz gut was mitnehmen.

DIENSTE
Wir haben alle während des Tertials zwei Wochenenddienste gemacht - die gehen von 9 - 19 Uhr. Vormittags macht man alle BEs der chirurgischen Stationen, Nachmittags hilft man in der Ambulanz und wird für Vigos angerufen. Weil es für zwei Tage am Wochenende fünf Tage Freizeitausgleich gibt, lohnt sich das auf jeden Fall.

ALLGEMEINES ZUM WKK
Das Krankenhaus gibt sich wirklich Mühe, für PJler attraktiv zu sein.

Begrüßungstag:
Der erste Tag ist komplett mit Begrüßung und Einführung in das Haus gefüllt, wenn man also am zweiten Tag auf Station beginnt, hat man dann schon alle Schlüssel, Passwörter, Drucker- und Mensakarten - das macht den Einstieg ins Tertial sehr angenehm.

Unterricht:
Jeden Tag gibt es mindestens einen Unterricht, an manchen Tagen sogar drei - auch aus Fächern wie z.B. Neurochirurgie, die selbst nur selten eigene PJler haben. Absolute Empfehlung: EKG-Kurs jeden Mittwoch Nachmittag - wenn man da regelmäßig hingeht, kann man am Ende des Tertials solide EKGs befunden, ohne sich selbsständig nochmal groß mit dem Thema befasst zu haben.

Essen und Unterkunft:
Essen in der Mensa kostenfrei und lecker. Kostenfreie Unterkunft in PJler WGs - alles sehr unkompliziert.

Heide:
Im Corona-Winter relativ trist, aber durch die gute PJler Gemeinschaft kann man es da ein paar Monate sehr gut aushalten.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Repetitorien
Fallbesprechung
Bildgebung
EKG
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Gipsanlage
Punktionen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
EKGs
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
420

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07