PJ-Tertial Innere in Elisabeth Krankenhaus (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
Rotation durch viele große und kleine Abteilungen
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Essen
Kommentar
Grundsätzlich bin ich nicht sonderlich zufrieden gewesen im Elisabeth-Krankenhaus. Die Organisation durch die PJ Beauftragte ist super, es gibt eine Bib mit Kaffeemaschine, Küche und Arbeitsplätzen, das muss man hervorheben, aber der PJler an sich, wird in diesem Krankenhaus wie ein Knecht behandelt. Man rotiert durch viele Stationen und Bereiche, dadurch geht immerhin die Zeit schnell rum. Hier meine Pro-Contra-Liste, denn jeden Bereich einzeln zu beschreiben würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen

Pro:
- eigene Kleidung, Telefon
- freies Mittagessen, meistens auch Zeit für Mittagessen
- Organisation durch PJ-Beauftragte sehr gut
- PJ-Bib als eine Art Büro und Aufenthaltsraum gleichzeitig
- Hörsaal für den PJ Unterricht, so dass es nicht so auffällt wenn man währenddessen was anderes macht
- fast überall einigermaßen pünktlich Feierabend

Contra
- man wird behandelt wie ein Blutentnahme-Dienst
- oft habe ich (v.a. in der Gastro) den ganzen Tag mit BE zugebracht
- um jeden "eigenen" Patienten muss man kämpfen
- Briefe darf man dafür für jeden Patienten schreiben
- der Unterricht ist teilweise unerträglich langweilig

In diesem Krankenhaus ist noch nicht angekommen, dass man als PJler schon 5 Jahre Studium, Famulaturen und Blockpraktika hinter sich hat. Es herrscht die allgemeine Auffassung, beim Blutabnehmen könnte man noch was sinnvolles lernen. Briefe schreiben, telefonieren, faxen. Jeden Tag den ganzen Tag. Ich musste mal ernsthaft eine Patientenakte mit getackerten Befunden auseinander nehmen, einzeln kopieren, wieder zusammen tackern und es hat mich 2 Stunden gekostet.
Für jede Erklärung, jede eigene Tat muss man betteln. Ich glaube ich habe im ganzen Tertial 2 oder 3 Patienten eigenständig bearbeitet, wenn überhaupt.

Eine Ausnahme war die Zeit in der IMC. Nachdem ich 4 Wochen auf der Corona Station eingesetzt war und da jeden Tag in Vollmontur 6 Stunden Blut abgenommen und Briefe geschrieben habe, war es zu gefährlich, mich auf die Intensivstation zu lassen. Weil...naja...Corona ne? Das war dann aber nicht so schlimm, weil ich dafür auf die IMC durfte. Hier hängen die Assistenzärzte der Inneren völlig überfordert und alleine auf 20 Patienten und sind froh über alles, was man sie nicht fragt, sondern einfach macht. Habe mich hier zum ersten und letzten Mal wie eine Stationsärztin gefühlt. Der Chef der Intensiv Dr. Voigt ist sehr nett und erklärt richtig viel, sorgt auch dafür dass man bei der Visite alles mitkriegt, stellt Fragen und lässt einen alles machen. Habe mit ihm zusammen meinen 1. ZVK gelegt und durfte ab da jeden ZVK legen, den diese IMC in den nächsten 14 Tagen bekommen hat. Auch arterielle Zugänge habe ich gelegt, hinterher sogar ohne ärztliche Aufsicht. Auch die BE halten sich hier in Grenzen, die meisten Patienten haben arterielle Zugänge und darüber nehmen die Schwestern das Blut ab. Konnte hier in der 2. Woche auch den Spätdienst mitmachen und so mal ausnahmsweise spät kommen und so früh gehen wie ich wollte, wobei mir letzteres in dieser Zeit echt nicht wichtig war, weil es wirklich Spaß gemacht hat.
Alles in allem geht die Zeit dank der vielen Rotationen schnell rum. Man kann Glück und Pech mit den Stationen haben. Die meisten Ärzte sind nett, aber grundsätzlich ist man eher der Laufbursche als ein angehender Kollege. Neben der IMC kann man die Nephrologie positiv hervorheben, einfach weil da alle so herzlich nett und entspannt sind. Man kann sich jede Funktion ansehen und wenn man es etwas geschickter anstellt, kann man vielleicht auch öfter früher gehen, oder sich besser vor Blödel-Arbeit drücken, ich war nach dem Chirurgie Tertial zu müde ständig über meine Arbeit/Arbeitszeit diskutieren zu müssen. Man kann die meisten Briefe zumindest in der Bib neben der Kaffeemaschine schreiben, was ein Pluspunkt ist. Ich hätte mir mehr Eigenständiges Arbeiten gewünscht, da muss die gesamte Klinik noch viel lernen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
1

Durchschnitt 2.27