PJ-Tertial Innere in Sankt Elisabeth Hospital Guetersloh (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Kardio, Nephro, Gastro, ZNA, NEF
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe mein internistisches PJ-Tertial im Elli Hop absolviert und kann mich den sehr positiven Kommentaren der Vorgänger anschließen. Die Rahmenbedingungen hier sind denke ich überdurchschnittlich:
+ eine sehr großzügige, schöne und gut ausgestattete PJ-Wohnung (Wohnung! Mit seperatem Wohnzimmer und Balkon, kein Schwesternzimmer oder so) wird gestellt (2er o. 3er-WG, ich habe hier fast die ganze Zeit alleine gewohnt)
+ Essen morgens und mittags kostenlos in der Kantine, so viel man will (ich habe mir immer gut gegönnt und das schien immer total okay zu sein...)
+ auf Station gibt es Stationsassistentinnen (ja, irgendwie nur Frauen), die Blut abnehmen und je nach Station auch Viggos legen -> man übernimmt das also nur, wenn sie es nicht geschafft haben oder sie im Urlaub/krank sind. Teilweise wurde für ihren Urlaub aber auch extra Ersatz organisiert, sodass man das als PJler dann nicht machen musste. Allgemein habe ich hier schon eine gute Routine bekommen, ohne, dass das meine Hauptaufgabe war. Man kann, wenn man üben möchte, aber immer BEs übernehmen ;)
+ 22,50€ pro Arbeitstag
+ Kleidung, Schlüssel, etc. wird selbstverstädnlich gestellt
+ eigenes PJ-Zimmer mit Spind als Umzieh- und Rückzugsraum (mti PCs)
+ vorneweg: insgesamt herrscht in dem Haus einfach eine super familiäre Atmosphäre, finde ich. Das macht das Arbeiten sehr angenehm.

Insgesamt war das Tertial wirklich sehr lehrreich. Man ist eigentlich relativ frei in der Gestaltung des PJs. Es ist vermutlich gut, selber einen Plan zu haben, was man gerne möchte. Man muss sich dann nur mit den anderen PJlern absprechen. Ich habe folgende Stationen durchlaufen:
Kardio -> recht allgemein-internistische Station, viel VHF und kardiale Dekompensation. Einen Herzkatheter gibt es nicht, die Infarkte werden ins andere Klinikum gefahren. Sehr nettes pflegerisches Team. Stimmung ist gut und wenn nicht so viel zu tun ist, kann man gut in die Funktion gehen, wo Abdomensonos, TEEs, TTEs gemacht werden.
ZNA -> sehr lehrreich! Ich war für 3 Wochen in der ZNA. Hier muss man halt wirklich mal selber differentialdiagnostisch denken. Wenn man will, kann man hier viel selber machen und dann am Ende die Assistenz- bzw. OÄ dazuholen. Die Pflege ist auch hier sehr nett. Morgens ist oft ein bisschen Leerlauf, weil noch keine Patienten da sind. Da kann man entweder mit dem diensthabenden Arzt mitlaufen oder selber schauen, worauf man Lust hat.
Nephro -> mein Highlight! Das Team ist super nett und kompetent. Für so ein kleines Haus eine große nephrologische Abteilung mit Dialyse etc. Man wird hier wirklich wie ein Assistenzarzt in das Team eingebunden und übernimmt eigene Patienten auf Station. Neben den Assistenten ist auch der Chefarzt sehr herzlich und alle erklären viel. Morgens direkt nach der Frühbesprechung werden direkt alle Abdomensonos gemacht, hier kann man immer selber vorschallen und bekommt viel gezeigt. Vonseiten der Assistenzärztin und des Chefarztes wurde sich hier richtig Zeit genommen, mir was beizubringen. Das habe ich als sehr angenehm empfunden. Wenn ihr im Elli Hop PJ macht, würde ich wirklich empfehlen, hierhin zu rotieren.
Gasto -> auch eine nette Station mit vielen interessanten Krankheitsbildern. Allerdings etwas chaotisch in der Organisation, deswegen vielleicht nicht ganz so lehrreich wie auf den anderen Stationen (fand ich), auch wenn das Ärzteteam sehr nett war. Die Assistenten sind aber immer (hier wie auch auf anderen Stationen) bemüht, einem was beizubringen.
NEF -> ich bin eine Woche noch auf dem NEF mitgefahren. Der wird von den Anästhesisten gefahren, war also offiziell eine "fachfremde" Woche. War eine super Erfahrung. Allgemein sind die Anästhesisten und insbesondere auch der Chefarzt sehr um die PJler bemüht.

Ihr merkt schon, ich habe in meinem PJ-Tertial wirklich ein breites Spektrum kennengelernt und ich bin dankbar dafür, dass das so möglich war. Wenn ihr weniger rotieren wollt, ginge das natürlich auch. So, noch ein paar Facts die ich vergessen habe:
+ Arbeitsbeginn ist circa 7:30, 7:45 ist dann Frühbesprechung. Arbeitsende so 15:30-16:00 Uhr.
+ Unterricht: findet wöchentlich jeweils von den anästhesioloogischen und radiologischen Chefärzten statt. Beide wirklich sehr lehrreich! In der Radiologie lernt man z. B. systematisch Rö-Th- und CT-Befundung. Die Chirurgie ist auch darum bemüht, wöchentlich ein Seminar stattfinden zu lassen, was auch ganz gut geklappt hat.

Kleine Wehrmutstropfen am Ende ...
- in der Inneren hatte ich nicht das Gefühl, dass ein besonders großes Engagement oder gar eine Freude zu erkennen war vonseiten der Oberärzte z. B., wöchentlich ein PJ-Seminar anzubieten. Klar, alle haben viel zu tun, aber z. B. in der Anästhesie war die Personaldecke auch dünn, und die haben auch ein Seminar angeboten. Ich muss jedoch auch sagen, dass ich durch den Arbeitsalltag schon sehr viel gelernt habe und einfach so viel Teaching stattgefunden hat. Insofern habe ich das jetzt auch nicht extrem bedauert. Ich habe hier auch nicht so viel Druck gemacht - wenn ihr mehr darauf besteht, dass ein Seminar wöchentlich stattfindet, würde das bestimmt auch stattfinden.
- je nachdem was ihr wollt: Wenn ihr es auch anderen Tertialen gewohnt sein solltet, dass ihr vielleicht auch mal früher nach Hause geschickt werdet, wenn nicht mehr so viel zu tun ist, so ist das hier nur bei einzelnen Ärzten der Fall und eher nicht die Regel. Ich musste nie länger bleiben als 15:30-16:00 Uhr, bin aber auch nur gelegentlich früher nach Hause geschickt worden. Ich fände es unfair, das als Kritikpunkt zu bezeichnen, schließlich ist es die ganz normale Arbeitszeit. Aber wenn ihr ein oberchilliges Tertial wollt wo ihr immer mittags schon gehen könnt, müsstet ihr vielleicht eher woanders hin.
- Gütersloh selber ist eigentlich ein nettes Städtchen, aber eben auch, sind wir ehrlich, nichts besonderes. Es fehlt einem aber an nichts. Die Fahrradinfrastruktur war super.

Das soll meine Bewertung aber nicht trüben. Wie schon anfangs erwähnt, war meine Zeit im Elli Hop wirklich sehr sehr lehrreich und das ist für mich das wichtigste. Ich habe glaube ich viel für mein Arbeitsleben mitgenommen. Die Rahmenbedingungen und die Orga sind top, alltägliches Teaching findet sehr viel statt. Und das gesamte Personal, ob Ärzte, Pfleger, Personalabteilung oder Küchenteam - es gehen alle sehr nett miteinander und wertschätzend mit den PJlern um. Wie gesagt, eine familiäre Atmosphäre.

So, ich hoffe ich konnte euch einen Eindruck vermitteln!

Ich glaube, der ein oder andere aus dem Elli wird diese Bewertung hier lesen.
In diesem Sinne nochmal: danke euch allen!
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
22,50€ / Tag

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07