PJ-Tertial Innere in Klinikum Schwalmstadt (6/2021 bis 9/2021)

Station(en)
2 Monitor, 5, Intensiv, 3
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Die positiven Berichte über Schwalmstadt kann ich nur bedingt teilen.
Wir waren insgesamt 6 PJ'ler in der Inneren.
Am ersten Tag wurden wir von einer Assistentin am Eingang abgeholt, sie hat uns gezeigt wo wir Kleidung bekommen ( theoretisch, dazu gleich mehr) und uns durchs Haus geführt. In der Frühbesprechung wurden wir vorgestellt und haben unsere Rotationspläne bekommen. Wie in alten Berichten zu lesen rotiert man im zwei wöchigen Wechsel über alle Stationen und die Diagnostik, in der ZNA ist man länger.

Leider ist das Team scheinbar nicht mehr so gut wie früher, es gibt einige sehr motivierte Assistenten, die super nett sind, einen als Kollgegen sehen und einen richtig einbinden und machen lassen, und dann gibt es leider einen Haufen Assistenten die man komplett vergessen kann. Bei diesen Assistenten ist man die dähmliche Blutabnehmekraft und macht sonst nichts, dazu sind leider viele Assistent auch fachlich einfach schlecht, da macht man besser die Augen und Ohren zu. Vielen sind ihre Patienten egal und versuchen sich nur vor der Arbeit zu drücken und gefährden dadurch ihre Patienten. Eine Impf- und Schulmedizingegnerin ist auch noch dabei. Ich hatte leider das Pech ab meiner 4. Woche nur noch mit diesen Assistenten zutun zu haben, die mir wirklich den letzten Nerv und die letzte Motivation geraubt haben. Das Team scheint auch nicht mehr so eng zu sein, wie es scheinbar mal war, da war viel beef untereinander.
Arbeitsbeginn ist um 8:00 mit der ehrlich gesagt extrem unntöigen Morgenbesprechung, hier kommen fast alle zu spät oder auch gar nicht und von Nutzen ist sie ehrlich gesagt auch nicht, der Beamer in dem Raum war während des ganzen Tertialsdefekt, alle Bilder waren grün.

Auf den Stationen ist man hauptsächlich fürs Blutabnehmen und Briefe schreiben da. Je nach Assistent hat man auch mal eigene Patienten. Eine Oberarztvisite gibt es nicht, wenn überhaupt nur eine Kurvenviste, dass der Chefarzt eine Station betritt habe ich ein mal erlebt. Dem Chef und den meisten OA's gehen die PJ'ler am Arsch vorbei .
Um 13:00 Uhr Röntgenbesprechung, vorher geht man Essen. Vom Essen wird man nicht satt und es schmeckt furchtbar. Aus Röntgenbesprechung nimmt man auch nichts mit. Meistens kann man zwischen 15:00 und 16:00 gehen.

In der Diagnostik darf man richitg viel machen, selber Pleura-, Aszitespunktieren, Sono's machen, auch mal das Koloskop / Gastroskop halten, bei den EPU's darf man die Schleusen legen. Im Herzkatheter und in der Kardioambulanz ist es langweilig da steht man nur rum.

In der ZNA arbeitet man ganz normal mit, man hat eigene Patienten. Der OA ist super engagiert und man richtig viel lernen, er erwartet aber auch, dass man normal mit arbeitet und ordentlich was schafft. Dafür darf man aber auch alles. Hier habe ich wirklich etwas gelernt.

Auf Intensiv darf man auch richtig viel, die OA dort sind richtig nett. Bei Visite untersucht man die Patienten. Wenn ZVK's oder Arterien zu legen sind, darf man das meistens versuchen.

Wenn man möchte kann man Dienste mache, dafür gibt es frei, aber kein Geld. Am Wochenende nimmt man dort aber auch unmengen von Blut ab.

Die Pflege in Schwalmstadt ist extrem unterbesetzt und schwierig.
Ich habe generell den Eindruck bekommen, dass man in der Klinik sehr ineffizient und langsam arbeitet, in der Funktion geht es zum Beispiel erst um 9:00 manchmal auch erst um 9:30 mit Untersuchen los, um 12:00 ist dann Mittagspause bis 13:00 Uhr und um 14:00 spätestens um 15:00 ist man dann schon wieder fertig. Mich hat diese Arbeitsweise ziemlich fertig gemacht, weil man nichts gemacht hat.
Wir hatten einmal einen EKG Kurs nach der Arbeitszeit, sonst gab es keine Lehre, die Fortbildungen sind wenn sie stattfinden schlecht.
Die Kleidung war ständig nicht vorhanden, teilweise konnte man nur einmal pro Woche wechseln. Der Kommentar einer Assistentin als wir uns darüber aufregten war; wir hätten ja auch gar kein Recht auf Funktionskleidung wir wären hier ja nur Gäste und sollten uns nicht so aufspielen.
Unsere Orbiszugänge haben wir Ende der 4. Woche erhalten, bis dahin konnten wir am PC nicht arbeiten.

Man wohnt in 3er Wgs, unsere war "renoviert", die Möbel waren einfach aber neu. Die Wohnung war feucht und dreckig, wir haben Putzsachen gekauft, da nur ein Besen vorhanden war. Es ist ein wenig Geschirr da. Es gab im Sommer sehr viele sehr stichfreudige Mücken.
Ich habe sehr unterschätzt wie lange und über was für Straßen man nach Schwalmstadt fährt. Die Klinik liegt nämlich am Ende vom Schwalmstadt in Ziegenhain und nicht in Treysa.
Auch habe ich unterschätzt wie ländlich die Klinik liegt, in Ziegenhain ist extrem wenig los, wir habe unsere Zeit mit den anderen PJ'lern und mit Spazieren gehen verbracht ( man ist sofort im Wald und in den Feldern).

Ich kann die Innere in Schwalmstadt nur eingeschränkt empfehlen. Wenn nicht so viele PJ'ler dabei sind, kann man versuchen sich an die Guten zu halten, dann kann man eine echt gute Zeit haben, bei uns ging das leider nicht.
Wer Bock auf ZNA und Intensiv hat und viel praktisch lernen will kann das hier aber sehr gut.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Punktionen
EKGs
Notaufnahme
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
375

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
3
Freizeit
5
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.8