PJ-Tertial Gynäkologie in Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt (6/2021 bis 10/2021)

Station(en)
OP, St. 31, St. 53, St. 22, Notaufnahme, Aufnahmezentrum, Anästhesie, Sprechstunde
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Insgesamt war mein PJ rückblickend ziemlich gut. Es war richtig gut durch Frau Weiß und Frau Pohle organisiert, man konnte sich an die beiden jede Zeit wenden, und hat durch viele Bereiche rotiert und somit viel gesehen und gelernt. Leider, da die Klinik im Umzugsmodus war und die ÄrztInnen teilweise an 2-3 Standorten am Tag arbeiten und wechseln mussten, waren viele von ihnen gestresst und man hat das zum Spüren bekommen.
Unser PJ fand somit auch an 2 Orten statt: zuerst im operativen Bereich im Großhadern und in der zweiten Hälfte in der Innenstadt (für Geburtshilfe und Ambulanz). Im Großhadern fängt man ziemlich früh pünktlich um 7.30Uhr an und bleibt da bis mindestens Nachmittags-Übergabe 16.30Uhr. Meistens ist man min. 9 Stunden da, was anstrengend werden kann. Ich persönlich finde es schwierig, mein Tertial zu bewerten, da wie man es generell vom PJ kennt, hängt vieles davon ab, mit welchem (Ober-) Arzt/ welcher (Ober-)Ärztin man unterwegs ist. Und es ist schwierig eine Balance zwischen „ich werde gerade ausgenutzt und nehme den überforderten AssistenzärztInnen gerade Aufgaben ab“ und „mir werden Aufgaben zugetraut und ich lerne selbstständiges Arbeiten und sammle neue Kompetenzen“ zu finden und dies auseinander zu halten. Somit ist es stets eine Ansichtssache. Hervorheben will ich, dass es insgesamt (vor allem für eine Abteilung von einer Uniklinik) eine ziemlich nette Atmosphäre im Team herrscht. Auch zwischen den ärztlichen KollegInnen und Schwestern, Pflegern, OP-Pflege, Hebammen… Ich wurde auch als PJ-lerin auf der Station und vor allem im OP immer respektvoll und freundlich behandelt (was in meinen vorherigen PJ-Tertialen nicht immer so war). Leider musste man hier in Mamma-OPs oft Botengänge zur Radiologie machen, die sehr umständlich waren und deshalb hat man einige Teile von der Operation in der Zeit verpasst. Auch Organisation für PJ-lerInnen war nicht immer einfach, da wir nur am gleichen Tag der OP als „PJ“ im Plan standen und nicht genau, welche Station usw. (das war z.B. in meinem chirurgischen PJ am anderen Klinikum anders… da wußten wir mindestens 1 Tag im Voraus zu welcher OP wer muss, sodass man einerseits den Arbeitstag drum herum besser planen und ggf. auch Infos zu PatientInnnen und OPs im Voraus nachlesen und sich besser vorbereiten konnte ). So war es manchmal so, dass wir z.B. beide in die OP durch die große Klinik gelaufen sind, uns umgezogen und chirurgisch gewaschen haben, um festzustellen, dass eine schon da ist… Das ist natürlich komisches Gefühl, weil man dann entscheiden muss, wer jetzt da bleibt, und ist auch zeitaufwendig. Im OP selbst hat man schon Einige Sachen erklärt bekommen und konnte auch viel assistieren, inklusive Kamerahalten bei Laraposkopie, Absaugen, Hackenhalten, nähen… Das war natürlich toll! Somit konnte man schon Einiges lernen. Auf der Station nimmt man in der Früh klassischerweise Blut ab, legt Viggos, geht Visite mit, wechselt ab und zu Verbände, führt regelmäßig Nieren- und Restharnsonos durch, schreibt Birefe (eher vervollständigt), ggf. kann man PatientInnen auf dem Gyn-Stuhl untersuchen, erledigt organisatorische Aufgaben. Leider konnten wir keine Patientenaufnahmen machen.
In der Geburtshilfe fängt man um 8Uhr mit einer Morgenübergabe an. Hier ist es wieder das Gleiche: je nach dem mit wem man Glück hat zu arbeiten, so viel lernt und sieht man. Auf der Wöchnerinnen-Station nimmt man wieder Blut ab und legt Zugänge, man kann bei Entlassungsuntersuchungen dabei sein und die Frauen untersuchen. Es gibt auch Ultraschall: da kann man immer hin und auch ganz gut lernen und viel selber schallen, das hat Spaß gemacht! Im Kreißsaal kann man immer zu den Sectiones und assistiert viel, wiederum mit dem Absaugen, Hackenhalten und am Ende Unterhautnaht selbständig durchführen. Mit den Geburten und Hebammen – wie bekannt - ist es leider schwieriger. Einerseits sind das ganz viele MitarbeiterInnen. Und auch wenn man sich versucht bei allen vorzustellen, scheinen sie nicht viel netter und interessierter zu sein. Und auch wenn man mal geholfen hat und eine gute Erfahrung zusammen bei der Geburt hatte, wird es nicht besser. Ich fand Zugang zu den Hebammen deshalb nicht einfach. Am besten man hängt sich an die ÄrztInnen und fragt, ob man mitkommen darf oder wird automatisch mitgenommen. Auch Kontakt zu den Hebammenschülerinnen ist gut und hilfreich: sie sind alle nett und können viel erklären, zeigen und beibringen (z.B. CTG lesen, Leopold-Handgriffe durchführen). Dafür sind sie froh, wenn man ihnen Blutentnahmen und Viggoslegen beibringt und sie es machen lässt. Also am Ende ein gutes, nettes Deal  Insgesamt habe ich in 3 Wochen etwa 6-7 Geburten gesehen, was natürlich nicht nur an den „bösen“ Hebammen lag , sondern auch daran, dass an einigen Tagen nur wenige bis keine Geburten gab und ich teilweise zu dem Zeitpunkt der Geburten auch woanders (auf der Station, im Ultraschall, bei den Blutentnahmen) beschäftigt war.
Danach war ich 1 Woche in der onkologischen Ambulanz und 2 Wochen in der allgemeinen Ambulanz. In der Onko kann man Ports anstecken, Blut abnehmen, Viggos legen, Therapieprinzipien kennenlernen… Es ist eine sehr entspannte Woche, da man nicht lange da bleiben muss. In der allgemeinen Ambulanz bleibt man etwas länger da, je nachdem wie viel los ist. Hier gibt es alles Mögliche: EUG, Aborte, OP-Aufklärungen, Infektionen, Einlage von einem Pessar oder IUP, endokrinologische Sprechstunde usw… Wiederrum je nach dem mit wem man da ist, kann man mehr oder weniger machen. Man erlebt aber viele Themen und lernt viel Theoretisches dazu, untersucht die PatientInnen manchmal auf dem Gyn-Stuhl mit einer Spekulumeinstellung und vaginalem Ultraschall, schaut unter den Mikroskop. Die Schwestern sind hier auch super nett! Es gibt auch mehrere Sprechstunden (Brust-, Dysplasie-Sprechstunde…), die sehr lohnenswert und abwechslungsreich sind.
Insgesamt (vor allem jetzt nach meinem Examen) kann ich sagen, dass mein PJ mir viel gebracht hat und sehr lehrreich war. Ich konnte in der Vorbereitung auf mein Examen viele Sachen, die ich mal im PJ gesehen oder gemacht habe, im Kopf abrufen, und im meinem Notebook nachschlagen. Leider gibt es ein Paar Punkte, die man verbessern konnte, wie z.B. schon erwähnte OP-Orga für PJ-lerInnen oder Botengänge… Auch hatten wir leider nicht so viele Fortbildungen: im Großhadern hatten wir 2mal Unterricht mit Frau Dr. Würstlein zur Mamma-Ca (dies war wirklich gut gemacht und hat auch im Examen genützt, ich hatte sich auch lustiger weise als Prüfungsvorsitzende  ). In der Innenstadt gab es nur interne Fortbildungen von den und für die ÄrztInnen der Geburtshilfe, die wir jederzeit besuchen konnten. Sie waren auch ganz gut. Allerdings gab es keinen PJ-Unterricht in dem Sinne, obwohl wir schon genügend StudentInnen dafür wären. Mindestens durften wir – trotz dem Covid – zu den Tumorboards. Man konnte theoretisch zu den allgemeinen Fortbildungen von LMU gehen (bzw. online dazu schalten), was ich auch ein Paar Mal gemacht habe, aber es war natürlich nicht so einfach zu organisieren. Leider durfte man in unserem PJ-Tertial einige Sprechstunden (z.B. Genetik) und Abteilungen (Kinderwunschzentrum) nicht sehen…Es sollte jetzt wohl erlaubt sein.
Also alles in allem: ihr müsstet für sich selbst entscheiden, ob ihr vielleicht lieber in ein kleines Krankenhaus geht, wo ihr besser ins Team integriert werdet (das war bei uns wenig der Fall, da es ständig andere StudentInnen da waren: Famulanten, BlockpraktikantInnen, internationale PJ-lerInnen) und vllt mehr machen dürft. Oder ob ihr in ein großes Uni-Haus wollt, wo es vielleicht schneller stressiger (dass man z.B. gar nicht zum Mittagsessen schafft oder keine Lerntage hat) und unpersönlicher wird, aber dafür man auch viel lernt, teilweise auch von eher Exoten und Kolibris.
In Chirurgie und Geburtshilfe konnte man auch Dienste mitmachen. Wie man mit den Hebammen klar kommt, weiß ich leider nicht. Meine Kommilitonin hat eine ähnliche Erfahrung gemacht. Hier liest man aber bei Bewertungen auch gute Erfahrungen. Woran es liegt, dass es so unterschiedlich ist, kann ich leider nicht sagen…
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8