Mir hat das Tertial mit Abstand am Besten gefallen und ich würde es jederzeit wieder so machen! Es war eigentlich alles super: die Arbeit an sich, das Team und die Region.
Pro:
- Organisation: durch Fr. Cajochen alles sehr strukturiert und gut organisiert, ohne viel Bürokratie, aber sehr übersichtlich und sinnvoll durchgetaktet mit ordentlicher Einführung und Einarbeitung.
- Freundlichkeit: eigentlich das Beste an der Schweiz - absolut jeder war freundlich und herzlich. Die Sekretärinnen, die Pflege, die Ärzt*innen (Assistent*innen bis Oberärzt*innen und Chefs), alle Menschen, die man am Telefon hatte usw. Man kann immer alles fragen, wird nicht blöd angemacht oder geschimpft.
- Digitalisierung: ist etwas weiter als in Deutschland. Alles läuft über KIS/KISIM, die digitale Patientenkurve. Sehr unkompliziert, wenn man sich ein paar Tage eingearbeitet hat. Auch nichts per Fax, alles über E-Mail.
- Ausstattung des Arbeitsplatzes: Jede Studentin/jeder Student hat einen eigenen Arbeitsplatz im Arztzimmer, der genauso ausgestattet ist wie der der Assistentin/des Assistenten - zwei Bildschirme, ein (schneller) Rechner, etwas Platz, ein Telefon, E-Mail-Zugang etc.
- Ansehen: da man nicht PJler*in, sondern Unterassistent*in heißt und natürlicherweise zum Ärzt*innen-Team gehört, kann man sich so auch den Patient*innen vorstellen und wird somit auch ernst genommen - sowohl im Team als auch bei Patient*innen.
- Selbstständigkeit: gerade auf der Notfallstation kann man, wenn man es möchte, genauso arbeiten wie Assistent*innen und Patient*innen alleine betreuen und besprechen. Dabei lernt man recht viel. Auch auf Station ist das möglich, allerdings rotiert man alle 1-2 Wochen, weswegen das manchmal etwas schwierig ist.
- Arbeit an sich: zu den Aufgaben gehört das Mitmachen bei Visite, Briefe schreiben, wenn man möchte, Dokumentieren, Patienten-Eintritte machen mit Anamnese und körperlicher Untersuchung, arterielle BGAs und sonstige Untersuchungen, wenn es sich anbietet.
- Fortbildungen/Veranstaltungen: jeden Morgen Röntgenrapport, Dientstag und Donnerstag morgens Quicksoup, Mittwoch Fall der Woche, Donnerstag Curriculum (Fortbildung), Freitag Gipfelkonferenz und Journal Club, nachmittags Apero auf der Dachterrasse mit Essen und Getränken. Zusätzlich Unterassistenten-Teaching ca. 1 x die Woche.
- Team: tolles Miteinander zwischen Assistenzärzt*innen und Unterassistent*innen! Auch gemeinsame Aktivitäten etc. (zumindest zu meiner Zeit)
- Wohnen: zwischen 200 und 400 CHF im Monat, es gibt drei Wohnheime/WGs, alle super und nah an der Klinik.
- Freizeit: Berge mit allem drum und dran, in Chur selbst gibt es viele Bars und andere Sachen, die man machen kann.
Kontra:
- Arbeitszeit: 50 h- Woche, die auch normalerweise in etwa so stattfindet. In der Notaufnahme kann es auch länger sein, da Patient*innen üblicherweise nicht übergeben werden.
- Kosten: von den 1000 CHF bleibt im Endeffekt nach Abzug der Wohnung, der Gebühren und ggf. Parken nicht viel übrig, da das Leben dort sehr teuer ist.
Fazit:
Beste Entscheidung überhaupt! Ich bin wirklich jeden Morgen gerne aufgestanden und zur Arbeit gegangen, ich hab super viel gelernt und hatte eine tolle Zeit. Kann es absolut empfehlen!