PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Links der Weser (8/2021 bis 10/2021)

Station(en)
Unfallchirurgie, ZNA
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Graz (Oesterreich)
Kommentar
Im Großen und Ganzen kann ich jedem das Chirurgie Tertial im Klinikum Links der Weser nur sehr empfehlen!
Sowohl Chirurgie-Interessierte, als auch diejenigen die lieber den Tag auf der Station oder in der ZNA verbringen sind hier sehr gut aufgehoben.
Ich habe meinen PJ-Teil ausschließlich auf der unfallchirurgischen Station verbracht, aber da z.B. in der ZNA die chirurgischen Patienten zusammengefasst werden, konnte ich dort auch einige allgemeinchirurgische Krankheitsbilder kennen lernen.
Jemandem, der vor allem unfallchirurgisch bzw. orthopädisch interessiert ist, kann ich das Links der Weser mit ein wenig Einschränkung empfehlen, da es doch eine eher kleinere Station mit 20 Betten ist, der Fokus eher auf unfallchirurgischer Versorgung als auf Endoprothetik liegt und z.B. in der ZNA trotz regionalem Traumazentrum nur wenige schwere Polytraumen/Schockräume landen.

Der Tag beginnt mit der Übergabe um 7:30 Uhr auf Station, danach geht es für die Assistenzärzte zur Morgenbesprechung und für die PJler zum Blutabnehmen. Wenn danach noch Zeit bis zur Visite ist, treffen sich alle zum Kaffee in der Cafeteria. Anschließend gehts zur Visite z.B. mit Verbandswechseln, Drainagen ziehen, Klammernähte entfernen und Dokumentation und Anordnungen.
Die meisten Assistenzärzte sind wirklich sehr motiviert für Studenten und nehmen sich wirklich gerne und viel Zeit, um Dinge zu erklären und zu besprechen und teilen einem oft Zimmer zu, sodass man quasi seine eigenen Patienten hat, bei denen man unter den Augen der Assistenzärzte die Visite macht, sich das weitere Vorgehen überlegt, Labore anschaut etc.. Den restlichen Tag ist meist Stationsarbeit im Sinne von Organisation, Briefe schrieben, Rehaanträge ausfüllen uvm. angesagt. Wenn man möchte kann man aber jederzeit zu einer interessanten OP schauen gehen oder eventuell auch als Assistenz mit am Tisch stehen.
Meist gehen die Assistenzärzte dann auch zusammen zum Mittagessen und nehmen einen natürlich mit, sodass man sich gleich super aufgenommen und integriert fühlt.
In der ZNA kommt es wie überall sonst auch ein bisschen darauf an, wer von den Assistenten dort ist, aber wenn man es sich zutraut und sich ein bisschen in das (Computer-)System eingearbeitet hat, dann kann man in Absprache selbstständig Patienten untersuchen und weitere Diagnostik und Therapie anordnen. Hier habe ich z.B. von der allgemeinchirurgischen Seite einige Bäuche schallen können und bei der Wundversorgung von Hundebiss, über Verbrennung, bis Rissquetschwunden zum Nähen oder Kleben sehr viel gesehen. Bei Fragen und Unsicherheiten ist man jedoch nie alleine gelassen und kann jederzeit den zuständigen Assistenten oder Oberarzt dazu holen.
Wirklich positiv hervorheben möchte ich noch den regelmäßigen Unterricht und die allgemein sehr gute Betreuung von PJ Studenten am Links der Weser.
Zwei mal in der Woche findet Unterricht statt, wobei dienstags ein speziell chirurgisches Thema besprochen wird und donnerstags der Unterricht für alle PJ Studenten der Klinik ist. Hierbei stellt man sich meist gegenseitig ein Thema (was einen interessiert oder aus dem eigenen Fachbereich ist) vor oder tauscht sich über spannende Patientenfälle aus. So entsteht unter den Studenten gleich eine kleine Gemeinschaft.
Der Großteil der Ärzte in der Chirurgie ist wirklich sehr motiviert für die Lehre und gewillt Studenten etwas beizubringen!
Ich hatte während meines chirurgisch PJs auch die Möglichkeit am NEF mitzufahren (auch wenn dies eigentlich ein Domäne der Anästhesisten am Links der Weser ist), was ich durchaus auch jedem empfehlen würde, um einmal die präklinische Seite kennen zu lernen. Genauso wie die PJ-Beauftrage Frau Dr. Wienand meine Frage nach der Möglichkeit der Mitfahrt am NEF in kürzester Zeit in die Tat umsetzte, so hat sie wirklich jederzeit ein offenes Ohr und Motivation die Fragen „ihrer“ PJler zu beantworten und auch derartige und andere „Sonderwünsche“ möglich zu machen.
Bewerbung
Ich habe mich ca. ein Jahr im Voraus direkt beim Krankenhaus selbst beworben. Nach etlichen Absagen von anderen Krankenhäusern (aufgrund der Heimatuni im Ausland) habe ich vom Links der Weser sofort eine positive Rückmeldung erhalten. Die gesamte Organisation war absolut unkompliziert!
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13