PJ-Tertial Augenheilkunde in Knappschaftskrankenhaus Sulzbach (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
2
Einsatzbereiche
OP, Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein erstes PJ-Tertial an der Augenklinik Sulzbach absolviert, nachdem ich einige Monaten früher 5 Tage dort hospitiert habe. Allgemein zur Organisation des Tertials: am ersten Tag wurden wir von dem Assistentarzt Philip Wakili, der für PJler zuständig ist, aufgenommen. Er führte uns durch die ganze Augenklinik, um uns die wichtigsten Orten zu zeigen und uns das gesamte Team vorzustellen. Er war das ganze Tertial lang unserer Ansprechpartner bei jeglichen Fragen oder Wünschen und hat dafür gesorgt, dass wir immer was lernen und möglichst viel sehen können.

Ich wurde am Anfang auf der Station 2 eingeteilt, wo die meisten stationären Patienten liegen. Es gibt auch eine Kurzliegerstation (Station 9), wo der andere PJler eingeteilt. Zusätzlich verfügt die Klinik über eine private Station, mit welcher wir Pjler wenig zu tun haben. Der Tag fängt auf Station um 7:30 an. Da stellen Assistentärzte stationäre Patienten Oberärzten vor, messen Visus und IOP. Währenddessen sind wir PJler für die Vorbereitung der Patienten, die im Laufe des Tages operiert werden, zuständig. Dabei müssen wir einfach die Identität der Patienten prüfen, das Auge markieren, das operiert werden soll und ggf. eine Braunüle für die OP legen, wenn diese in Parabulbäranästhesie geplant ist. Danach kann man weitere Patienten mit den Assistentärzten visitieren und entlassen. Dann kann man die neuen Patienten vorstationär aufnehmen. Neben den Patienten, die operiert werden, gibt es auch Patienten, die 3 Tage lang zur 5x tägigen IOP-Messung stationär aufgenommen werden (TTP). Dadurch kann man mehrmals im Laufe des Tages die applanatorische Augeninnendruck-Messung üben. Am Ende des Tages bereiten die Assistentärzten Briefe vor, und freuen sich, wenn man dabei hilft, das ist aber kein Muss. Nachmittags visitieren Oberärzte noch einmal einige Patienten. Stationsarbeit ist meistens gegen 16:00 fertig. Da kann man nach Hause. Meistens bin ich aber noch ca. 1 Stunde lang in die Ambulanz gegangen.

Nach einem Monat bin ich dann nur noch morgens auf Station gegangen, um die PVK zu legen, dann bin ich nach ca. 1 Stunde in die Ambulanz gegangen. Diese besteht aus 6 Untersuchungszimmern. Das Zimmer 6 ist die Notfallkabine, da sieht man und lernt man ganz viel. Wenn man sich dann traut, kann man dann Notfallpatienten im Untersuchungszimmer 1, das oft frei ist, selber voruntersuchen und dann dem Oberarzt vorstellen. In den Kabinen 3 und 4 finden die Spezialsprechstunden statt: Montag ist immer die Glaukomsprechstunde ; Dienstag: Sicca-/Lid- ; Mittwoch: Netzhaut ; Donnerstag: Hornhaut ; Freitag: Uveitis. Da kann man gut systemisch lernen, welche Untersuchungen für die jeweiligen Krankheitsbilder benötigt werden und welche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. In der Kabine 2 läuft die Facharztsprechstunde; in der Kabine 3 die sogennante Visyonet-Sprechstunde. Zu dieser Sprechstunde kommen die Patienten, die IVOM brauchen, also Patienten mit AMD, diabetischem Makulaödem, myoper choroidaler Neovaskularisation usw. Dabei wird ua mittels OCT den Erfolg der bisherigen IVOM-Therapie geprüft und ggf. neue Spritzen indiziert. Diese Sprechstunde kann man als PJler sehr früh übernehmen. Da die Abläufe nicht so kompliziert sind, ist es ein sehr guter Einstieg, um zu lernen, Patienten selber zu untersuchen. Da alle Patienten der Kabine 3 weitgetropft werden, ist es optimal, um das Funduskopieren zu üben, wenn man es am Anfang des PJs noch nicht kann.

Wenn man nicht fest eingeteilt ist (in der Visyonetsprechstunde oder auf Station) kann man komplett frei entscheiden, wo man den Tag verbringt. Gerne war ich auch im AOZ und in OP. In Sulzbach hat man die Gelegenheit, sehr gute und erfahrene Operateure zu erleben, die sogar seltene OPs durchführen wie die Faden-Kanaloplastik. Täglich werden neben Phakos auch sehr viele Netzhautop (Ablatio-OP, Peeling, antiproliferative ppV...) und Hornhauttransplantationen vor allem DMEK, aber auch ab und zu perforierende Keratoplastiken durchgeführt. Dabei kann man immer am Mikroskop setzen, die Ärzte erklären dabei gern und man kann immer Fragen stellen. Bei Schiel-OP, Toti-OP, Blepharoplastiken, lateralen Zügelplastiken und sonstige Lid-OPs kann man assistieren, was sehr viel Spaß macht!

Zusammenfassend war ich in der Augenklinik Sulzbach sehr zufrieden! Die Lernkurve ist steil und die Arbeitatmosphäre unter den Assistentärzten ist einfach toll. Es gibt dort eine richtige Teamarbeit, jeder hilft den anderen und die Stimmung ist immer sehr angenehm. Ich habe sehr gute Kontakte dort knüpfen können, was mich umso mehr ermuntert hat, mich am Ende des Tertials um eine Einstellung als Assistentärztin zu bewerben. Ein Bewerbungsgespräch kann man im Rahmen des Abschlussgespräches vereinbaren. Letzteres findet in der letzten Woche des Tertials mit dem Chefarzt (Prof. Szurman) und dem leitenden OA (Dr. Boden) statt. Ich empfehle auf jeden Fall, sein Wahlfachtertial in der Augenklinik Sulzbach zu absolvieren, egal ob man später in dem Fach bleiben will (dort kann man sich sehr gut vorbereiten) oder nicht (sehr angenehmer und spannender Alltag). Obwohl Sulzbach eine super kleine Stadt ist, kommen Patienten von überall aus Deutschland zu der renommierten Augenklinik. Dadurch sieht man regelmäßig sehr interessante und komplexe Fälle! Ich liste jetzt noch einige PRO/CONTRA.

PRO
- 1. TOLLES TEAM
- eigener Zugang zu dem Krankenhausinformationssystem iMedONe
- Wäscheautomat
- kostenloses Mittagessen, immer möglich
- wöchentliche Fortbildung am Dienstag abend online (kein Pflicht) + Teilnahme an verschiedene PJ-Unterrichte in anderen Fächern (Chirurgie, Innere Medizin, Radiologie, Neurologie), ca. 3x/Woche
- kostenlose Parkplätze vor der Klinik
- der Bahnhof liegt genau gegenüber der Klinik

CONTRA
- es gibt keine Lupe, die PJler zur Verfügung gestellt wird. Ich hatte Glück, weil ein Oberarzt mir eine Lupe für die Zeit meines PJ-Tertials ausgeliehen hat, das ist dann viel praktischer, um Patienten zu übernehmen
- die Stadt ist total uninteressant. Man ist aber sehr nah an Saarbrücken, wo mehr los ist.
Bewerbung
Fristgerechte Bewerbung über das Studiendekanat des Universitätsklinikums des Saarlandes (Fr. Orlich, Homburg)
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Poliklinik
Mitoperieren
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13