PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Weisseritztalklinik (6/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Insgesamt würde ich euch von einem PJ in Freital abraten. Ihr rotiert durch alle drei chirurgischen Fachdisziplinen (Gefäß, Allgemein, Unfall). Dabei dürft ihr selbst den Rotationsplan festlegen und so ist es sehr einfach untereinander zu tauschen. Zusätzlich stehen jedem PJler 2 Wochen in der Notaufnahme und mind. ein Tag im Rettungsdienst zu. Das Mittagessen ist für Studenten kostenfrei und sehr üppig (Suppe, Salat, Hauptgang, Dessert und Getränk). Man schafft es jeden Tag essen zu gehen - auch da man sich das Essen morgens in den OP-Trakt bestellen kann. Es gibt eine wöchentlich Fortbildung. Diese habe ich deswegen so schlecht bewertet, da ich in der Unfall- und Gefäßchirurgie nie daran teilnehmen konnte, da ich stets im OP eingeteilt war.

Unfallchirurgie: Hier waren die Assistenten von allen die nettesten zu mir. Allerdings wirkte das Team untereinander sehr verstritten. Die Stimmung war angespannt. Die Arbeitsbelastung der Ärzte hoch. Man erscheint 7.00. Visite ist tabu. Schließlich warten Blutentnahmen. Danach hetzt man zur Röntgenbesprechung. Danach geht es ab in den OP und zwar solange bis es keine mehr gibt oder man sich zum Dienstende aus dem OP-Bereich schleicht. Dafür muss man von der Stationsarbeit kaum etwas übernehmen. Es kam in großer Regelmäßigkeit vor, dass man früher gehen konnte (meist 15.00). Ab und zu werden PJler auch in Dippoldiswalde zum Haken halten abgestellt. Das ist fast immer eine Verbesserung.
Leider wird man zu 95% in die selben paar OPS eingeteilt (Knie-TEP, Hüft-TEP). Häufig mit Beleg-Orthopäden. Für die ist der PJler der Hakenhalter. Einmal wurde ich von einem vor versammelter Mannschaft lauthals angeschrien, weil ich zu einer PJler Fortbildung gegangen war und deshalb erst zum Hautschnitt wieder zurück im OP war. Gelernt habe ich in meinem Monat in der Unfallchirurgie so gut wie nichts.

Gefäßchirurgie:
Die Patienten und Operationen sind hier komplex. Man sollte sich zu Beginn etwas einlesen. Auf der Gefäß war der Kontakt zu den Oberärzten sehr gut. Insbesondere OA Wendlandt bemüht sich um Lehre. Dafür war der Umgang und Ton der Assistenzärztin furchtbar. Auf der Gefäßchirurgie müssen die PJler weiß tragen. Um sieben beginnt die Visite bei der man den Schreibdienst übernimmt und/oder die Pflaster/Bandagen der Patienten abmachen soll. Im Anschluss ist die Frühbesprechung in kleiner Runde. Danach beginnen die OPs zu der immer mind. ein PJler eingeteilt wird. Mit den PJlern wird fest geplant und die Gefäßchirurgie überzieht häufig; auch bis nach 18.00. Wenn man als Student auf den Feierabend verweist wird der Ton schnell rau. Man solle froh sein, etwas lernen zu dürfen. Ansonsten muss man auf der Gefäß viele Briefe schreiben. Schleichen sich Fehler ein gibt es ein Donnerwetter. Entspannter ist es in der Ambulanz, wo man Patienten aufnehmen und körperlich untersuchen soll. Stellt sicher, dass ihr zu zweit auf der Gefäß seid. Dann könnt ihr euch im Schichtsystem so einteilen, dass zumindest niemand mehr als 8 h arbeiten muss. Insgesamt hab ich hier am meisten gelernt.

Auf der allgemeinchirurgischen Station wurde man als PJler deutlich weniger eingespannt als auf den anderen beiden. Es war mein letzter Monat und es war mit Abstand der beste. Plötzlich darf man selbstverständlich zur wöchentlichen Fortbildung. Fragen werden freundlich beantwortet und man kann sogar aus eigenem Interesse zu bestimmten OPs dazustoßen, da man nicht die gesamte Arbeitszeit über in OPs eingeteilt ist. OA Kindler ist der Beste und erklärt sehr geduldig. Auch hier beginnt der Tag 7.00 mit der Visite. Danach folgt die Frühbesprechung. Erst hier habe ich meinen ersten Kaffee angeboten bekommen. Dann geht man in den OP oder zum Briefe schreiben auf Station. Wir waren in meiner Zeit allerdings auch als Studenten zu dritt, sodass wir uns sehr viel Arbeit gegenseitig abnehmen konnten. Feierabend war so fast jeden Tag schon vor 14.00!

Notaufnahme: Ihr arbeitet selbstständig mit den Internisten und Chirurgen zusammen. Hier lernt ihr mit Abstand am meisten. Die Tage sind sehr abhängig von den anfallenden Patienten. Man darf regelmäßig, auch selbstständig, Wunden nähen. Wer einen Antrag ausfüllt, darf einen Tag dem Notarzt hospitieren.
Bewerbung
Ich empfand die Anzahl der im Vorhinein abzugebenden Dokumente schon verblüffend. Das wurde dann aber am ersten Arbeitstag noch völlig getoppt: Ihr bekommt einen Stapel mit ca. 50 Blättern in die Hand gedrückt. Davon müsst ihr etliche selbst unterschreiben und euch für den Rest im ganzen Haus verteilt Unterschriften holen. Belehrungen, von denen die Belehrenden davor noch nie gehört haben. Technische Einführungen in Geräte die ihr nie braucht. Ihr werden aufgefordert ein polizeiliches Führungszeugnis abzugeben. Und am Ende des Tertials das gleiche noch einmal. Plant dafür jeweils einen Tag ein.
Ich hätte von einem privatem Haus eher erwartet, dass die Verwaltung schlanker arbeitet als an der Uni…
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Mitoperieren
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.33